Cerro Arco Iris


Publiziert von madu , 16. September 2013 um 22:58.

Region: Welt » Chile » Región de Los Lagos
Tour Datum: 1 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RCH 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1270 m
Abstieg: 1270 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus von Puerto Varas zum Dörfchen Cochamó und etwas weiter bis zur Brücke über den Fluss, der aus dem Valle Cochamó fliesst. Einfach dem Fahrer rechtzeitig mitteilen, wo man aussteigen will. Um den Hüttenzustieg zu verkürzen, kann man auch im Dorf aussteigen und einen Autobesitzer anheuern, der einem zur Brücke und weitere 6km taleinwärts bringt.
Unterkunftmöglichkeiten:Das Refugio Cochamó ist wie eine Hütte in den Alpen. Der Camping La Junta liegt wenig unterhalb des Refugios auf der anderen Flussseite.

Als wir in Puerto Varas weilen, stossen wir auf Alpin_Rises Bericht *Cerro Arco Iris (Valle Cochamó), der uns so gut gefallen hat, dass wir auch im Refugio reserviert haben.
Bei der Brücke über den Rio Cochamó steigen wir aus dem Bus und laufen zuerst 6km auf einem Kiessträsschen bis zum eigentlichen Hüttenzustieg. Dieser ist auf der Homepage vom Refugio sehr gut beschrieben. Wir brauchen dafür ca. 6h. Der Weg ist manchmal bis zu 2m tief eingeschnitten und richtig schlammig, was es nicht immer angenehm macht drüber zu laufen. Die Furchen entstanden durch die vielen Begehungen mit Pferden und Rindern in den letzten 150 Jahren.
Auch speziell ist das Seilbähnli, das vom Camping La Junta startet. Man zieht sich selber am gespannten Seil entlang über den Fluss. Vom anderen Ufer sind es dann nur noch 5min bis zum Refugio. Obwohl es Ostern ist, sind nur wenige Gäste da. Wir erfahren, dass der Ostermontag in Chile kein Feiertag ist und darum heute (Ostersonntag) besonders viele Leute abgestiegen sind. Tatsächlich sind wir einer etwa 10köpfigen Gruppe zu Pferd begegnet.

Wir geniessen noch den Abend und die letzten Sonnenstrahlen auf der Terasse mit einem Bierchen, bevor Warmwasser für die Dusche bereit steht. Dafür wird mit Holz gefeuert - was für ein Luxus! In der öffentlichen Küche kochen wir dann unser Essen. Man kann sich aber auch vom Hüttenteam bekochen lassen, was wir am nächsten Abend probieren und sehr lecker schmeckt. Im Massenlager im oberen Stock legen wir uns bei Dunkelheit in unsere eigenen Schlafsäcke, da es keine Decken gibt.
Das Frühstück wird erst um halb 9 serviert. Die Sonne geht auch erst dann hinter den Anden auf. Da wir ja auf den Cerro Arco Iris wollen, werden wir dafür dann noch gefragt, ob wir Stirnlampen dabei haben. Wir werden sie nicht brauchen, aber zwei andere Wanderer kommen tatsächlich erst im Dunkeln mit dem Taschenlampen-App ihres Smartphones zurück.

Der Weg führt zuerst wieder zurück mit dem Seilbähnli über den Fluss, quert den Camping La Junta und steigt dann durch den Urwald an. Hier stehen alte, dicke, bis 50m hohe Alerces (Lärchen). Er ist gut markiert mit roten Schleifchen an Ästen. Einige felsige Stellen sind mit Fixseilen versehen, ohne die ein Aufstieg kaum möglich wäre. Plötzlich endet der Wald und wir haben eine grossartige Aussicht, v.a. auf die bekannten Kletterberge gegenüber (Halfdomes wie im Yosemite Valley). Auch der weitere Weg Richtung Gipfel wird sichtbar. Nun ist er mit Steinmännchen markiert, welche man ab und zu zwar etwas suchen muss. Es gibt oft auch mehrere Möglichkeiten durch die Felsen und Bänder. Es ist ein kurzweiliges Alpinwandern bis zum Gipfel und macht richtig Lust, oben noch weiter zum nächsten und nächsten Gipfel zu gehen. Das Panorama reicht vom Pazifik bis zum Cerro Tronador 3491m in den Anden. Auch der Volcán Osorne im Norden ist sichtbar.

Abgestiegen wird wieder auf dem gleichen Weg. Für die ganze Tour benötigen wir inkl. grosszügigen Pausen 9h und wir übernachen darum nochmals im Refugio.

Das Hüttenteam ist sehr engagiert in der Wegpflege und erstellt auch noch neue Wege. Es gibt dazu gerne Auskunft. Auf einem davon brechen wir anderntags auf der anderen Talseite auf. Der Wald ist aussergewöhnlich schön! Für uns Europäer bietet er viele unbekannte Bäume, Gstrüpp, Blumen usw. Ein Besuch im Valle Cochamó lohnt sich auf jeden Fall, wenn man im chilenischen Seengebiet unterwegs ist.
Insgesamt verbringen wir drei Nächte im Refugio, denn auch der Hüttenabstieg dauert auch wieder fast 6h, dazu ca. 1.5h Kiessträsschen, wenn man keinen Taxidienst organisiert hat. Falls man den letzten Bus trotzdem verpasst, soll es auch im Dorf Cochamó Übernachtungsmöglichkeiten geben.

Tourengänger: madu


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T4 I
18 Jan 13
Cerro Arco Iris (Valle Cochamó) · Alpin_Rise

Kommentare (1)


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Alpin_Rise hat gesagt: Chile, du wundervolles Land
Gesendet am 17. September 2013 um 15:27
Freut mich, dass ihr auch den Cerro Arco Iris gepackt habt, eine wunderbare Tour!

Ganz interessant, die Gipfel mal ohne Schneekappe zu sehen im Vergleich zu meinen Aufnahmen zweieinhalb Monate zuvor!

G, Rise


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