Zirmebenjoch (2406 m) - der lange Grat von der Lichtspitze


Publiziert von 83_Stefan , 30. Juni 2013 um 22:23.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:16 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B198 (Lechtal Straße) nach Häselgehr; im Ort auf die L267 abbiegen und bis zur Linkskehre (zweite Kehre insgesamt). Dort abbiegen und ein kurzes Stück über Schotterweg zu einigen Parkmöglichkeiten an einer Sendeanlage im Wald.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Über die B198 (Lechtal Straße) nach Häselgehr; im Ort auf die L267 abbiegen und hinauf nach Gramais. Dort genügend kostenlose Parkmöglichkeiten vorhanden.
Kartennummer:AV-Karte 2/2 - Allgäuer Alpen Ost.

Eine schöne Gratwanderung gefällig? Mit guter Aussicht, möglichst einsam und selbstverständlich kein langer Anmarschweg zum Berg?  Natürlich auch nicht allzu schwierig und noch dazu leicht zu finden? Dann nichts wie ab ins Lechtal! Ein schöner Kamm verbindet die beiden durch markierte Wege erschlossenen Gipfel Lichtspitze und Seitekopf. Aussichtsreich wandert man auf meist gut erkennbaren Pfadspuren stets in Gratnähe von Gipfel zu Gipfel dahin, einen kleinen Hauch von Abenteuer im Gepäck, aber niemals schwierig. Wer eine ruhige Genusstour sucht, kommt hier voll auf seine Kosten. Aber es wäre natürlich zu schön, wenn die Sache nicht doch einen Haken hätte. Dieser nennt sich "Rückweg" und daher deponiere man am besten in Gramais ein Radl oder ein zweites Auto, um sich nicht die schönen Eindrücke der Tour auf einem stundenlangen Marsch am Rande der Teerstraße im Nachhinein zu verderben.

Start an der zweiten Kehre der Straße von Häselgehr nach Gramais. Der Steig zieht steil im Wald aufwärts, kurze Verschnaufpausen gönnt er einem nur in Ausnahmefällen. Nachdem einige Forststraßen gequert wurden, erreicht man eine Gruppe von Lawinenverbauungen, an deren Rand der Steig weiterhin sehr steil nach oben zieht. Auf 1882 m ist der schweißtreibende Teil vorerst geschafft: der Steig knickt nach rechts ab und quert - nur noch schwach ansteigend - einige Reissen des Übelrinnertals (teilweise verfallene Versicherungen). Schließlich wird der Südwestkamm der Lichtspitze erreicht, auf dem der Steig nun wieder deutlich steiler durch Latschen und freies Gelände zum Gipfelkreuz (mit -buch) der Lichtspitze hinauf leitet. Mit der Lichtspitze ist ein schöner Aussichtsbalkon direkt über dem Lechtal erreicht.

Man erkennt schnell, dass noch ein langes Wegstück bevorsteht - und es ist bei Weitem nicht der ganze Grat bis zum Seitekopf zu überblicken... also auf geht's! Auf guter Spur in Gratnähe durch die Südwestflanke, teilweise weisen rote Punkte den Weg. Kurz vor der Zirmspitze wird's kurz ein klein wenig felsiger, der erste Grad wird aber nicht erreicht. Von der Zirmspitze ist's nur noch ein Katzensprung zum höchsten Gipfel der Tour, dem Zirmebenjoch. Man genieße den schönsten Rundblick auf dieser Tour!

Weiter in Gratnähe auf der Südwestseite und durch relativ steiles Schrofengelände bergab, bis die hier deutlich schwächeren Spuren durch die Flanke hinüber zum Wasenjoch queren, das den tiefsten Punkt zwischen Zirmebenjoch und Dreieckjoch darstellt. Hier wird das Gelände wieder schlagartig grüner und problemlos wird bald darauf das Dreieckjoch erreicht.

Jetzt ist's nicht mehr weit bis zum Seitekopf. Unschwierig geht's hinunter zum tiefsten Punkt zwischen den beiden Gipfeln, dann leitet die Spur (rote Markierung) in die Nordostflanke hinunter, um einem Felshindernis auszuweichen. Danach geht's wieder auf den Grat hinauf und bald wird der Gipfel des Seitekopfs erreicht (Gipfelkreuz und -buch). Der lange Gratübergang ist geschafft!

Vom Seitekopf folgt man dem markierten Steig über den Südwestrücken durch offenes Gelände bergab. Wo die Lawinenverbauungen erreicht werden, knickt der Steig nach links ab und umgeht einen Teil der Verbauungen, um sie aber dann doch noch zu erreichen. Bald darauf trifft man auf eine Schotterstraße, der man bergab folgt, bis Gramais erreicht ist. Dort hat man hoffentlich ein zweites Auto oder wenigstens ein Radl deponiert.

Schwierigkeiten:
Anstieg zur Lichtspitze: T3+ (Versicherungen teilweise zerstört).
Gratübergang zum Zirmebenjoch: T3.
Weiter zum Seitekopf: T4 (nordostseitige Umgehung kurz vor dem Seitekopf).
Seitekopf via Südwestkamm: T2.

Fazit:
Eine sehr aussichtsreiche, nicht sonderlich schwierige 4*-Grattour, die als Musterbeispiel für eine Genusstour angesehen werden kann. Bevor man die Tour angeht, sollte man allerdings die Frage nach dem Rückweg klären. Unbedingt genug zu trinken mitnehmen!

Mit auf Tour: Uwe.

Kategorie: Lechtaler Alpen, 4*-Tour, 2400er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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 16560.kml Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (1)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2013 um 22:26
starke, sehr schöne Tour!

VLG! der ADI


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