Arangieskop 1696 m


Publiziert von basodino , 16. Juni 2013 um 17:27.

Region: Welt » South Africa
Tour Datum:16 Januar 1997
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: ZA 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Kapstadt über die N1 via Paarl nach Worcester, dort rechts nach Robertson (ca. 160 km). In Robertson links auf die Paul Kruger Street, nach ca. 2 km nochmals links in die Paddy Street, nun ca. 6 km bis zur Gate des Dassieshoek Nature Reserve.
Unterkunftmöglichkeiten:Dassieshoek Hut und Arangieskop Hut sind jeweils ordentlich ausgerüstete Selbstversorgerhütten, für die man sich rechtzeitig anmelden sollte. Für die Wanderung selbst ist auch ein Permit notwendig.

Ein findiger Marketingspezialist hat die Formulierung gefunden, der Arangieskop sei der Kilimanjaro des Western Cape, was natürlich ein wenig hoch gegriffen ist, aber auch eine Spur Wahrheit beinhaltet. Man startet die Wanderung auf 360 Metern und steigt dann in der Folge durch sehr unterschiedliche Vegetation bis auf 1700 Meter hinauf, was schon ein Erlebnis ist; und vor allem in zwei Tagen zu bewältigen ist.

Ausgangspunkt ist das Dassieshoek Nature Reserve, welches man an der gleichnamigen Hütte betritt. Wir haben damals dort nicht übernachtet, sondern sind nach der Anfahrt (ca. 2 Stunden) von Kapstadt gleich losgelaufen. Nach ca. 200 m teilt sich die Straße, links ist die Aufstiegsroute, rechts kommt die Abstiegsroute an. Ab hier folgten wir den weißen Fußabdrücken, die hier als Wegzeichen dienten.
Man folgt der Straße hinab über den Bach, in der Nähe gibt es Feuerstellen und Bänke, bis man nach wenigen Minuten nach links in die Büsche geführt wird. Nun geht es durch hohe Vegetation stetig bergauf, bald erreicht man die 8 km Markierung, welche einem sagt, dass es noch 8 km bis zur Hütte sind (man hat 1,5 km hinter sich).
Langsam öffnet sich der Blick auf das Tal und den Ort Robertson, die steilen Berge vor einem rücken näher. Bis zum 6 km Zeichen geht es stetig bergauf, dann wird der Weg flacher und fällt schließlich etwas hinab in ein enges Tal, in dem man normalerweise einen Bach findet. Hier kann man gut rasten. 2 h 00 min.

In der Nähe des Baches explodierte die Vegetation nochmals förmlich und auch die Fauna hatte ein bißchen etwas zu bieten. Ich erinnere mich daran, dass der Weg durch ein sehr großes Spinnennetz versperrt war, welches durch eine imposante Spinne bewacht wurde. Wir trauten uns damals (ohne Stöcke o.ä.) nicht, das Netz zu zerstören, sondern suchten uns durchs Unterholz eine Variante.
Nach der Bachpassage steigt man links hinauf auf einen Rücken und gewinnt weiter an Höhe. An der 4 km Markierung hat man bereits 1000 m erreicht und allmählich spürten wir, dass es nicht mehr ganz so heiß war. Im Zickzack geht es permanent aufwärts bis zur 2 km Markierung (1280 m), die einem nur 50 m weiter den sogenannten Lunchspot ankündigt. Hier trifft man nochmals auf den Bach, der hier ein kleines Becken bildet, welches sogar eine Ganzkörperabkühlung erlaubt, wenn man Glück hat. Hier lässt es sich gut rasten, ist die Hütte doch nur noch eine gute Stunde entfernt. Außerdem hat sich die Landschaft komplett verändert. Hohe Felsen stossen bizarr in den Himmel, die Vegetation ist deutlich moderater und erinnert beinahe schon an alpine Wiesen. 2 h 30 min.

Nach der Pause geht es noch ein gutes Stück weiter hinauf. Schließlich erreicht man eine Art Pass und somit die Rückseite des Berges, wo sich auch die Arangieskop Hütte findet, welche rückseitig durch eine Jeepspur erschlossen ist. 1 h 00 min.

Die Hütte selbst war damals gut ausgerüstet, so dass man mit einem Hüttenschlafsack und mitgebrachten Lebensmitteln eine gemütliche Nacht erleben durfte. Wären da nicht die Ameisen gewesen. Sie machten uns sowohl in ihrer Anzahl, als auch in ihrer Größe Sorge. Wir waren schon versucht, wechselweise Wache zu schieben, schließlich waren wir aber zu müde und schliefen bis am frühen Morgen.

Es fiel uns aber nicht schwer, dann gleich schnell aufzustehen. Unser Ziel war es, bei Sonnenaufgang auf den nahen Gipfel zu steigen. Und nun kam ein weiterer Faktor ins Spiel, den man im südafrikanischen Sommer auch nicht immer erlebt. Es war neblig, windig, kalt. Unter beinahe alpinen Bedingungen stiegen wir die gute halbe Stunde zum Gipfel. Ab hier war der Weg übrigens mit gelben Fußabdrücken markiert. 30 min.

Die Aussicht wäre sicherlich grandios gewesen, wenn nicht der Wind und die Nebelschwaden gewesen wären. Der Genuß war aufgrund der Kälte allerdings doch erheblich eingeschränkt. So stiegen wir nach vielleicht 20 Minuten wieder hinab und folgten weiter den gelben Markierungen.
Man steigt nun hinab in eine Schlucht, die von tollen Felsformationen umsäumt ist. Sobald wir aus dem Wind waren, stiegen die Temperaturen sprunghaft an. Nach der zwar steilen, aber umso beeindruckenderen Passage erreicht man wieder stärkere Vegetation und erneut eine Bach mit einer potentiellen Schwimmstelle, nach der heutigen 8 km Markierung auf ca. 1100 m. 1 h 30 min.

Uns war es noch zu früh zum Schwimmen, aber ein zweites Frühstück war nun angesagt. Man verlässt etwas später das Tal, nachdem man den Bach noch 3 mal überquert hat, erneut nach links und hat es naturgemäß wieder mit einem Gegenanstieg zu tun. Nach 20 Minuten ist aber auch der bewältigt. Man wird belohnt durch eine horizontale Querung für ca. 15 Minuten, bevor es wieder abwärts geht. Man erreicht ein weites Tal, in dem man zwei beinahe parallele Bäche überquert. Letzterer ist normalerweise die letzte Wasserquelle bis zum Ziel. 1 h 15 min.

Nach dem zweiten Bach geht es nochmals für eine knappe Viertelstunden aufwärts, bevor der lange kontinuirliche Abstieg bis zum Startpunkt der Wanderung gestern beginnt. Die Vegetation wird höher und dichter und die Temperaturen steigen stetig an. Man ist letztlich froh, dass Robertson so nahe ist, wenn man das Auto erreicht, denn spätestens dort kann man sich mit kühlen Getränken eindecken, bevor es wieder die 2 Stunden nach Kapstadt geht. Irgendwie ist es schon schwer zu erfassen, wenn man wenige Stunden zuvor am Gipfel im eisigen Wind gefroren hat und nun der Schweiß nur noch so rinnt bei beinahe 40 Grad. Also doch ein wenig Kilimanjaro, wenngleich ohne Gletscher am Gipfel. 2 h 15 min.

Beide Etappen liegen bei ca. 5,5 Stunden Gehzeit, im Aufstieg 9,5 km, im Abstieg 11,5 km Strecke. Die Schwierigkeiten liegen im Bereich T2-3, Grundcharakteristik eher T2.

Tourengänger: basodino
Communities: Southern Africa


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