Sozial-Stress am Jelmoliberg - Bike & Hike Froni (2124 m) und Färistock (2016 m)

Wer die Einsamkeit sucht, wählt an einem schönen Sonntag besser nicht den Fronalpstock als Ziel. Da waren heute 'Gott und die Welt' unterwegs. Nun ja, als "Nördiger" freuts mich ja, wenn Touristen den Weg zu uns finden.

 

Mit dem Bike via Mollis zum "Stockhaus" (Berggasthaus Fronalpstock) hinauf, wo ich das Bike deponiere. Dann auf dem Normalweg via Zelsegg auf den Gipfel. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, den Direktanstieg via Westflanke zu machen. Aber mit den leichten Trekkingschuhen durch das sicher feuchte Gras dieses teilweise doch recht steilen Hanges, das musste nicht sein. 

 

Über die Route gibts nichts zu sagen, was hier nicht schon hundert Mal geschrieben wurde. Ausser, dass mitten in der mit Ketten äusserst grosszügig ausgerüsteten Verschneidung ein angeleinter Hund sass: Cerberus bewacht den Höllenschlund! - Nun ja, es war ein äusserst friedlicher Cerberus. Trotzdem erschien mir der "Deponieplatz" einigermassen fragwürdig.

 

Es ist, als wolle die Natur den besch** Frühling wettmachen: Überall grünts und blühts als würde es demnächst verboten.

 

Nach dem ersten Abstieg bestieg ich noch den Färistock. Via Fronalppass quer durch die Nordflanke zum Nordwestgrat und auf diesem hinauf. Bis auf eine Stelle mit Erlen geht das sehr angenehm. Wer Gamsspuren lesen kann, findet auch einen Weg durch die Erlen; von oben findet man die Passage leichter. Sonst umgeht man sie, indem man nach rechts etwas absteigt.

 

Der Färistock steht ja nicht wirklich an erster Stelle der alpinen To-Do-Listen. Für Geologen hingegen ist er etwas Spezielles. Als Grenzschicht zwischen zwei Decken rattert man hier auf wenigen Metern durch hunderte Millionen Jahre Erdgeschichte.

 

Nach einem Bügel-Spez im Stockhaus gings per Bike - schön süüferli, denn jetzt kamen die Sonntagsfahrer den Berg hinauf - zurück nach Näfels.
 

Als Bikestrecke eignet sich diese Strasse weniger. Über weite Strecken, vor allem am Anfang und am Schluss ist es da doch brutal steil.