Gross Schärhorn

Nach 8 wöchiger Zwangspause wegen einer Bandruptur am rechten Sprunggelenk (beim Volleyball zugezogen) wollte ich doch noch eine Abschlußskitour angehen.
Das Schärhorn vom Klausenpass aus sollte es werden.
Nach einer fröstligen Nacht im Auto auf dem Klausenpass, startete ich um 4:00 Uhr etwas unterhalb der Kapelle auf dem noch eingeschneiten Fahrweg nach Alp Chammli.
Zwar hatte es mich bei Nacht gefröstelt aber für den Schnee hatte es nicht gereicht, dieser war über Nacht leider nicht gefrohren sondern noch sehr Naß. Auch das Wetter wollte es an diesem Samstag mit den Tourengehern nicht nur gut meinen. Nach ca. 1/4 Std. begann es das erste mal leicht zu regnen. 
Die Wolken waren aber so hoch, das sich die Gipfel nicht in ihnen versteckten und so stand mein Entschluß weiter zu gehen.  
Von der Alp Chammli nochmals leicht abwärts zum Griessbödemli. Bis zum Griesbödemli war 3 x  Skischultern angesagt.
Über den Griessfirn  leicht ansteigend, in respektablem Abstand zur linker Hand aufragenden, beeindruckenden Chammliberg Nordwand, bis zum Beginn der Steilstufe hinauf zur Chammlilücke.
Die Steilstufe in immer noch weichem Schnee mit einer ausladenden rechts/links Schleife überwunden.
Nun direkt über die Nordflanke auf den Ostgrat, über diesen weiter bis kurz unterhalb der Felsen,
Hier Querung hinüber zum Südgrat und über diesen hinauf zum Skidepot und weiter zum Gipfelkreuz.
Der Schnee wurde immer nasser und tiefer selbst hier oben am Gipfel. Das Wetter hatte sich noch nicht wesentlich bessern wollen, Sonne, Regen, Wind wechselten sich ab.
Die Abfahrt vom Gross Schärhorn in doch schon recht tiefen Sulz  folgte der Aufstiegsroute bis zur Chammlilücke. In dem nassen Schnee konnte ich dann ohne anzufellen  hinüber zum Wandfuss des Chammliberg Südgratsattels (P.2977) queren. Anfangs noch auf Skiern (mit Fellen) soweit hinauf als eben möglich.
Der Schnee in der Rinne hinauf zu P 2977 war aber so aufgeweicht, das permanentes einsinken bis über die Knie den Aufstieg zur Tortur machten. Bevor ich alle Kräfte zu verlieren drohte bin ich in einen brüchigen Felssporn ausgewichen und auf diesem recht zügig zur P 2977 aufgestiegen.
Das erreichen des Südgratsattels hat mir doch ziemlich den Konditionszahn gezogen. Nach kurzer Rast weiter über den Hüfifirn hinauf zur Chammlilücke und
über die Normalroute zum Clariden hinab nach Klausenpass.
Das Wetter hatte sich mittlerweile gebessert. Regen kam keiner mehr vor, es wechselten nur noch Sonne und Schatten mit Wind. Weiter über den Hüfifirn hinauf zur Chammlilücke und
über die Normalroute zum Clariden hinab nach Klausenpass. Ankunft: 12:00 Uhr.
Alls in allem wars eine tolle Tour mit Ausblicken in eine für mich riesige Gletscherwelt.
Dem Sommerskifahren kann ich allerdings Schneetechnisch (Sulz) und auch sonst eher zu warm
keine ungeteilte Freude zu sprechen.
 
Gehzeiten:
Aufsteig zum Gross Schärhorn 51/2 Std
vom Gipfel zum Klausenpass 2 1/2 Std.