Pizzo Lucendro (2962m) & Fibbia (2738m)


Publiziert von أجنبي , 16. Juni 2013 um 11:23.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 3 Juni 2013
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Lucendro   CH-UR   Gruppo Pizzo Centrale 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:111a & 112b nach SAC-Führer „Skitouren Tessin / Misox / Calanca“: Gotthardpass – P. 2189 – P. 2386 – P. 2643 – Passo di Lucendro – Pizzo Lucendro – Passo di Lucendro – P. 2532 – SW-Grat – Fibbia – P. 2276 – Gotthardpass
Zufahrt zum Ausgangspunkt:-
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Gotthardpass
Unterkunftmöglichkeiten:Albergo San Gottardo
Kartennummer:LK 1:50.000: 265 S Nufenenpass / LK 1:25.000: 1251 Val Bedretto

Nachdem wir *am Vortag unsere Lucendro-Fibbia-Rundtour bereits nach wenigen hundert Metern abgebrochen hatten, der Wetterbericht für Dienstag aber gut war, beschlossen wir, dem Pizzo Lucendro noch eine Chance zu geben. Zuerst überlegten wir uns, in Airolo ein billiges Hotel zu suchen, fragten danach aber trotzdem mal auf dem Pass beim Albergo San Gottardo an.

 

120 Franken für ein Doppelzimmer, das Frühstück durften wir abends mit auf's Zimmer nehmen: das war ein Deal. Wir waren wohl so ziemlich die einzigen Hotelgäste, weshalb wir das hellste aller Zimmer erhielten und Etagendusche und -WC für uns alleine hatten. Das Frühstück war derart ausgiebig, dass wir statt um 6 Uhr erst um 6.15 Uhr starten konnten. Wir empfehlen das Albergo San Gottardo jedenfalls weiter!

 

Neben uns waren nur wenige Tourengänger unterwegs. Vom Vortag gab's eine brauchbare Spur hoch zum Seelein bei P. 2386. Der Schnee war hart gefroren, die Spurerei am Vortag wohl nicht wirklich angenehm. Wir schafften's derweil ohne Harscheisen.

 

Wirklich steil wurde es dann im schweisstreibenden Aufstieg zum Passo della Valletta (P. 2643). Um 7.30 Uhr war auch das geschafft und wir konnten direkt zu unserem Ziel hinüber schauen. Vor Jahren war ich hier *im Sommer mal unterwegs, den Pizzo Lucendro habe ich im September 2011 *bei Null Sicht und diesen Winter *vom Witenwasserental aus mit Skis bereits bestiegen.

 

Der Einstieg in die bis zu 32° steile Abfahrt war nicht ganz ohne, da beinahe senkrecht und brutal hart. Das hatte ich mir zu Hause etwas angenehmer vorgestellt. Danach konnte zunächst recht gut abgerutscht werden, bevor ein paar schöne Schwünge weiterhalfen. Die steile Mulde teilte sich nach einer Weile: links ging's weiter. Mit geringst möglichem Höhenverlust schlichen wir danach der W-Flanke von P. 2758 entlang hinüber bis zum Passo di Lucendro, wo wir wieder anfellten.

 

Vom Lucendro-Pass aus führen mehrere Varianten zum Gipfel. Für den Aufstieg folgten wir der etwas nördlicheren Route. Das Gelände wurde bald recht steil, flachte aber unterhalb des Gipfels wieder ab, bevor's nochmals sehr steil zum Skidepot hoch ging. Schnee hatte es dort oben noch brutal viel, weit mehr als auf unserer Februar-Tour und weit mehr als vor einem Jahr, wie man auf diesem Foto von Bergamotte sieht.

 

Vom Skidepot führte eine gute Spur zum Gipfel. Allzu weit nach links sollte man auf dem verwechteten Grat aber nicht laufen, ansonsten man auf direktem Weg im Val Bedretto landet. Um 9 Uhr, also 2h 45min nach Abmarsch auf dem Gotthard, erreichten wir den Gipfelpilz. Mit ein paar italienischen Tourengängern aus Como genossen wir den Gipfelaufenthalt, bevor's beim Skidepot nochmals eine Stärkung gab. Nun folgte Teil 2 der Tour.

 

Für die Abfahrt haben wir recht guten Schnee erwischt. Allerdings folgten wir nun nicht der Aufstiegsroute zum Lucendro-Pass, sondern fuhren durch das Tälchen nördlich der Cresta del Poncinetto ab. Hier war alles noch unverspurt. Auf dem Passo Lucendro folgte dann wieder die Anfellerei.

 

Auf dem SW-Grat von P. 2758 ging's zunächst recht gut auf Skis weiter, allerdings hatten wir dazu Harscheisen montiert. Bei der Schlüsselstelle schnallten wir schliesslich die Skis auf. Der Trittschnee war perfekt, die Stelle problemlos zu meistern. Da's mit aufgebundenen Skis gerade gut ging, stieg ich noch ein rechtes Stück weiter in die Höhe, bevor ich die Latten wieder anschnallte.

 

Je höher man kommt, desto geringer ist die Steilheit. Wenig unterhalb von P. 2758 folgt dann eine schöne, flache Mulde, bevor's über einen einfachen Übergang geht und man wieder Richtung Gotthard sieht. Nun traversierten wir möglichst hoch hinüber zur Fibbia, um nur wenig an Höhe einzubüssen. Um 10.45 Uhr erreichten wir auch diesen Gipfel.

 

Für die Abfahrt bevorzugten wir die direkte Variante zum Gotthardpass. Dazu fuhren wir zunächst in nördlicher Richtung etwas ab, bevor wir nach Osten in eine schöne Mulde einbogen. Von oben sah man bald den Gotthardpass und es galt, irgendwie die richtige Linie zu finden, ohne in die Schlucht des Ri della Valletta zu gelangen.

 

Im unteren Teil versoff einer meiner Skis im Nassschnee, weshalb ich stürzte und einen kleinen Rutsch auslöste. Wirklich gefährlich war die Sache nicht, der schwere Schnee, der einem nach unten stösst, war aber schon recht eindrücklich. Immerhin brachte mir der Rutsch auch meinen Ski ein paar Meter den Hang hinunter, so dass ich nur noch hinter mich greifen musste, bevor's weiter gehen konnte. Um ca. 11.30 Uhr waren wir zurück auf dem Pass. Etwas früher wäre wohl besser gewesen.


Tourengänger: أجنبي


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