Bäderhore - mit nordseitigem Abstieg und Umrundung

Bei noch schönem Wetter beginnen wir unsere lange Tour auf und ums Bäderhore in Weissenbach.

Im Wyssebachgrabe steigen wir hoch, meist im Wald - steil geht es hier zur Sache. Wir vermerken jedoch mit dem Höhersteigen, dass sich der Himmel zusehends bewölkt.

Nach einer kurzen Rast unterhalb des Sumpfgebietes vor dem Jaunpass erreichen wir diesen und kehren wir hier für wenige Minuten ein - ein Originales Thuner Bügel-Bier entdecke ich hier …

Der Weiterweg führt uns auf einer längeren Strecke durch sanft nur ansteigende Landschaft hinauf zum Abzweiger, welcher zur Alp Grosse Bäder leitet. Diese lassen wir zu dieser Zeit rechts liegen und steigen weiter an; nun auf schmalen Bergwanderweg - auf immer üppigeren Blumen-Alp-Wiesen; ganz besonders fällt uns hier das Holunder-Knabenkraut auf, nebst unzähligen der Kochs Enzianen.

Auf P. 1745, dem Übergang zum nordseitig gelegenen Zitbode und Reidige, folgen wir der zu Beginn nur schwachen Spur auf den Grat. Hier treffen wir unerwartet viele und verschiedene Alpenblumen an - die Knabenkräuter wachsen bis auf 1900 Metern! Im Verlauf des Aufstieges, immer noch bei stark bedeckten Himmel, wechseln wir vom Bergwanderweg auf die problemlos zu überkraxelnden Gras-Felshöcker - anregend erreichen wir so den Gipfel, das Bäderhore ist endlich erklommen!

Zaghaft nur zeigen sich während unserer Gipfelrast erste Anzeichen einer Wetterverbesserung - diese tritt schliesslich definitiv ein, als wir, nach dem Begehen des überraschend anregenden offiziellen Bergwanderweges bis zu Scharte zurückgelaufen sind, wo wir den Abstieg in die Nordflanke versuchen.

Bei nun sehr aufgehellten Himmel, warmen Temperaturen und guten Terrainverhältnissen (nicht zu nass und zu trocken) - gestaltet sich der weglose, sehr steile Abstieg zwischen den Felsriffen hindurch, im Schrofengelände erstaunlich angenehm.

Relativ weit oberhalb der Alp Zitbode queren wir im unwegsamen Gelände zur Hütte bei P. 1707; kurz danach konstatieren wir, dass unter der wild anmutenden Nordflanke des Bäderhore einige Schneefelder zu traversieren sind.

Unter den steilst abfallenden Felswänden des Bäderhores und der Pfadflue, teilweise auf Geröllfeldern, queren wir ohne Probleme die besagten schneegefüllten Abschnitte, und erreichen Uf Pfad, den Wendepunkt quasi zur sonnenbeschienenen Südseite des vorhin bestiegenen Hores.

Erstaunlich hübsche Abschnitte erwarten uns auch hier; durch felsige Passagen, Waldabschnitte mit noch halbmeterhohen Schneeresten und über die von den Älplerinnen bezogenen Alp Buufeli wandern wir zur Alpwirtschaft Grosse Bäder.

Hier geniessen wir nicht nur das Treiben der muntern Geissen und der jungen Kälber - sondern vor allem die Frischkäseplatte, welche uns die die freundlichen Gastgeberinnen zubereiten - hier ist Wissenswertes über den empfehlenswerten Alpbetrieb nachzulesen.

Nach der ausgiebigen Rast schreiten wir, bei zunehmend noch besseren Wetterverhältnissen, auf demselben Weg via Jaunpass durch den Wyssebachgrabe zurück, abwärts , nach Weissenbach.

Lange waren wir unterwegs - für diese keineswegs sehr anspruchsvolle Tour; gut 7 ¼ h reine Gehzeit und knapp 2 h Pausen; es hat sich sehr gelohnt: die Blumenpracht, der weglose Nordabstieg und die Umrundung via Uf Pfad sind sehr empfehlenswert!