Castor (4223m)


Publiziert von Dino , 10. Juni 2013 um 19:02.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:11 Mai 2013
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 2 Tage

Eine schöne Tour in durchgängig hochalpiner und winterlicher Kulisse.

"Gott sei Dank reissen die Wolken auf!" dachte ich als wir in der Bahn zum Klein Matterhorn hochfuhren und ich endlich die ersten Berggipfel zwischen den Wolkenfetzen ausmachen konnte.
Am Abend zuvor waren wir bei Waschküchenwetter am Campingplatz in Randa angekommen und begannen uns Sorgen zu machen über das Wetter des kommenden Tages. Als sich dann am Morgen das Wetter zumindest in Randa tatsächlich nicht gebessert hatte verschoben wir den Start und legten uns nochmal eine Stunde schlafen...

Unser Ziel war es, über das Klein Matterhorn und den Castor die Monte Rosa-Hütte zu erreichen und von dort je nach Verhältnissen noch eine Tour für den nächsten Tag zu unternehmen.

Am Klein Matterhorn angekommen legten wir die Ausrüstung an und begannen, der langgezogenen Spur in Richtung Castor zu folgen. Dabei überschreitet man das Breithornplateau und geht auf der italienischen Seite immer entlang der Breithorngipfel, bzw. Breithornzwillinge, Roccia Nera und Pollux.

Dann weiter vorbei am Zwillingsjoch über die Westflanke des Castors. Trotz unseres gemütlichen Tempos von Beginn weg mussten wir beim Aufstieg zum Castor etwas schnaufen. Bald erreicht man das Skidepot, wo wir die Skis auf die Rucksäcke schnallten und über den herrlichen Grat zum Gipfel aufstiegen.

Nun am Gipfel angekommen begann das eigentliche Abenteuer. Wir wollten nämlich über den Zwillingsgletscher abfahren. Da dieser sehr viele, grosse Spalten und Séracs aufweisst kann er nur bei sehr guter Schneelage befahren werden. Als wir die Spuren unserer Vorgängergruppe (u.A. von danski ) sahen, waren wir nicht besonders unglücklich darüber. So hatten wir schonmal eine Orientierungshilfe für die Abfahrt.

Die Fahrt durch die riesigen Séracs und Eiswände war atemberaubend. Landschaftlich ein Höhepunkt! Oben gab es auch noch Pulverschnee und genügend Platz für eigene Spuren. Ab einer gewissen Höhe, bzw. Tiefe, bereuten wir dann leider unseren späten Start: der Schnee war jetzt nämlich sehr weich und tief. Die durchfeuchtete Schneedecke machte den Schnee schwer zu fahren und ich war froh, dass niemand in eine Spalte durchgebrochen ist. Der Zwillingsgletscher geht im wahrsten Sinne des Wortes fliessend in den Grenzgletscher über. Leider ist es uns nicht möglich gewesen diesen rechtzeitig in Richtung Monte Rosa-Hütte zu queren, so dass wir sicherlich noch 300 Höhenmeter verloren ehe wir wieder hinauf zur Hütte laufen mussten.

An der (ausgebuchten...) Monte Rosa-Hütte angekommen wurden wir nochmals für unseren späten Aufbruch bestraft. Denn trotz Reservation wurden unsere Betten einfach an Leute vergeben die nicht reserviert hatten und wir mussten in einem überfüllten Winterraum schlafen. Von anderen Leuten hörten wir, dass auch diese nicht Ihre reservierten Betten bekamen und das obwohl sie sogar telefonisch über eine spätere Ankunft informiert hatten. (Bedeutet das im Umkehrschluss, dass man gar nicht reservieren muss und einfach die ersten die Betten bekommen??) Daher waren wir vom Management in der Hütte etwas enttäuscht.

Leider konnten wir in dem überfüllten Raum nicht besonders gut schlafen, so dass wir uns entschlossen auf eine Tour am nächsten Tag zu verzichten und direkt über Grenz- und Gornergletscher abzufahren. Ab der Gletscherzunge dann mit den Skis auf dem Rücken nach Furi und von dort nochmals mit der Bahn nach Zermatt.


Mit Ausnahme der Hütte war es eine super Tour bei super Wetter!
Ein bisschen hatte ich das Gefühl, dass vor allem über uns der Himmel blau war während die umliegenden Berge und Gletscher immer wieder von Wolken bedeckt oder verhüllt waren.

Zum Schluss möchte ich für nachfolgende Touren noch festhalten, dass der Weg der Skiabfahrt über die Gletscher wirklich sehr gut in der Skitourenkarte eingetragen ist und man sich daran halten sollte.

Tourengänger: Dino


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