Via Mala - Geschichte in der Literatur


Publiziert von Mo6451 , 4. Juni 2013 um 23:07.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Domleschg
Tour Datum: 4 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 854 m
Abstieg: 831 m
Strecke:14,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Luzern - Thalwil - Chur, Rhätische Bahn Chur - Thusis
Zufahrt zum Ankunftspunkt:in umgekehrter Reihenfolge
Kartennummer:map.wanderland.ch; 257 T Safiental

Der alte Jonas Lauretz betreibt mit seiner Familie in der Via Mala in der Schweiz eine entlegene Sägemühle. Lauretz ist ein gewalttätiger Tyrann und schikaniert seine Frau, seinen Sohn Niklas und seine Töchter Sylvia und Hanna bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Nach einem Besäufnis zettelt Lauretz eine Schlägerei an und muss dafür ins Gefängnis. Nun hoffen seine Angehörigen, dass er sich aufgrund dieser Tat ändert.

Während seiner Haft stirbt ein alter Professor, für den Sylvia regelmäßig gesorgt hat, und vermacht ihr sein gesamtes Vermögen. Weil sie aber noch nicht mündig ist, wird das Geld ihrem Vater übertragen, der davon allerdings im Gefängnis nichts erfährt. Nach seiner Entlassung findet er zufällig das Sparbuch und verprasst sofort das ganze Vermögen. Nach diesem Vorfall hat die Familie endgültig genug und beschließt, ihren lang gehegten Wunsch, den Vater umzubringen, in die Tat umzusetzen. Nach dem vollzogenen Mord wird ausgerechnet Sylvias Verlobter Andreas von Richenau mit der Aufklärung des Falles betraut. Dieser setzt die ganze Familie Lauretz unter Druck, die ihm am Schluss die Wahrheit sagt, sich aber auch mit dem durch Lauretz verursachten Elend rechtfertigt.

Nun entscheidet er sich nach langem Abwägen und trotz des persönlichen Risikos, den Mord zu vertuschen und leitet den Abschluss der Untersuchung ein: Jonas Lauretz wird als verschollen erklärt.

Quelle: Wikipedia


Via Mala ist ein Roman von John Knittel und beruht auf einer wahren Geschichte von einem Vatermord, der im Jahr 1817 in der mittelfränkischen Obermühle verübt worden war. Es gibt zwei Verfilmungen: 1944 mit Carl Wery (aufgeführt 1948) und 1961 mit Gert Fröbe. 1985 entstand dann der Fernsehmehrteiler mit Mario Adorf.

Diese, durch die Literatur geschichtsträchtige Schlucht stand heute auf unserem Programm, denn für Graubünden ist sonniges Wetter ohne Regen angesagt. Wie sagt man so schön: also, nichts wie hin.

Verschiedene Erdrutsche haben auch den SBB-Fahrplan ins Rutschen gebracht. Züge werden umgeleitet oder fallen ganz aus. Wir hatten Glück, unser Zug verließ heute Morgen pünktlich Luzern. Über Thalbrücke und Chur erreichten wir gegen halb zehn unseren Ausgangspunkt Thusis. Vom Bahnhof aus verfolgt man die Straße Richtung Kreisverkehr und bogen dann halb links ab Richtung Crapteig. 

Was dann folgte war ein wunderschöner Aufstiegsweg, schmal, ausgesetzt mit einigen leichten Klettereinlagen und an den schwierigsten Stellen mit Ketten gesichert. Auf knapp 800 m stutzten plötzlich drei, Eduard und ich und vor uns eine Gämse. Wir waren ähnlich verdattert wie die Gämse, aber sie hatte sich schneller gefasst und bevor ich die Kamera zücken konnte wr sie weg. Also setzten wir unseren Weg fort steil am Fels hinauf nach Crapteig. (T3)

Danach wurde es etwas flacher, aber immer noch sehr schmal und teilweise gab es auch einige Hinderhisse in Form von umgestürzten Bäumen. Eine richtige Freude hier aufzusteigen. Bei Eggenhöhi hatten wir dann den höchsten Punkt erreicht (1063 m). Nächstes Ziel war Rongellen, ein kleiner Ort der über eine Asphaltstrasse erreicht wird. Am Ende des Dorfes ging es wieder hinein in den Wald und immer abwärts an den Felsen entlang. Das Wassergeräusch aus der Rheinschlucht war unser ständiger Begleiter. Bald kamen wir an die Hauptstrasse und folgten dieser durch den Tunnel bis zum Kiosk, der den Eingang in die Schlucht markiert.

5 CHF pro Person für den Besuch der Schlucht ist ein moderater Preis. So begaben wir uns denn auf die Treppe hinunter in die Via Mala. Imposant und eindrücklich, was dass Wasser über Jahrmillionen hier geschaffen hat. Nach ausführlichem Betrachten und Fotografieren ging es wieder hinauf und hinaus.

Weiter, über die alte Brücke ging es nun nach Rania - auf schönem Weg immer der Schlucht entlang. Die Eindrücke lassen sich kaum beschreiben, Bilder sagen da mehr. In Rainia wechselten wir über die Brücke auf die andere Schluchtseite. Leider ist der ursprüngliche, noch in der Karte eingezeichnete Wanderweg mittlerweile aufgehoben und wir müssen der Straße folgen, bis man auf die Autobahn sehen kann. Dann biegt der Wanderweg links ab. Und wieder geht es aufwärts bis zum Val Balsegia. Nach Überquerung einer weiteren Runse steigen wir wieder ab und erreichen bald den Schluchteingang zur Via Mala.

Nun nimmt man auf der gegenüberliegenden Seite den Wanderweg hinauf. Wir folgen dem Rhein - auf der Karte bezeichnet als Rhein Positeriur. Ungefähr bei P 920 überqueren wir dann die Hängebrücke. Auf der anderen Seite gibt es ein Brückenbuch, in dem man sich eintragen kann.

Dort ist allerdings die Beschilderung nicht mehr eindeutig. Es gibt Markierungen in beide Richtungen, aufwärts findet man handschriftlich auf dem Wanderwegweiser den Hinweis Burg Hohenrätien, Sils und Thusis. Ein weiterer Aufstieg steht uns nun bevor, auf ähnlich schmalen Wegen wie zuvor. (T2) Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind von großem Vorteil, die Tiefblicke amtenberaubend.

Bei der Burg Hohenrätien angekommen verzichten wir auf den weiteren Weg zur Burg Ehrenfels und nach Sils und schlagen den direkten Weg nach Thusis ein. Es folgt ein weiterer steiler Abstieg. Nach mehr als fünf Stunden erreichen wir Thusis und haben Glück, dass 15 Minuten später der Regionalzug nach Chur abfährt.

Der strahlenden Sonnenschein, der uns fast den ganzen Tag begleitet hat, hat diese Tour zu einem außergewöhnlichen Erlebnis gemacht.

Tour mit Eduard.

Route: Thusis - Crapteig - Eggenwald - Rongellen - Via Mala - Rania - Via Mala - Rhein Posteriur - Burg Hohenrätien - Thusis


Tourengänger: Mo6451


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 7. Juni 2013 um 08:23
sehr eindrücklich!


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