Mornera und eine grosse ÖV-Runde

Ich bin an diesem WE alleine und habe zudem am Sonntag Pikett-Dienst.

Kurzfristig kam es zu einer Tour mit zwei Arbeitskollegen, beides ÖV-Neulinge.
Einzig das Tessin bot sich für eine Tour an, im Norden wettermässig nichts Neues...

Wobei ich versucht habe mehrere Aspekte unter einen Hut zu bringen und den Kollegen etwas zu bieten, sie waren hier noch nicht unterwegs.

Es sollte eine Wanderung mit ein paar Höhenmetern sein, Startpunkt schnell erreichbar und wenn möglich eine Seilbahn für den Abstieg um danach noch Zeit für eine grössere ÖV-Runde zu haben, eventuell noch eine Stadt o.ä. anschauen.

Nach Konsultation von Karte und natürlich hikr.org entstand dann schnell der grobe Plan:

 07:01 ICN nach Bellinzona, 311er Bus nach Monte Carasso, hoch nach Mornera laufen, mit der Bahn runter, weiter mit Bus oder S-Bahn nach Locarno, dort zur zur Piazza grande schlendern, kurz an den See und mit der 14:49 Bahn durch das Centovalli nach Domodossola, weiter nach Brig und dort eventuell nochmals ein Halt und dann zurück nach Zürich.

Es hat fast alles geklappt!

Um kurz vor Sechs am Morgen brachte ich Silvia zur Tram, sie fuhr zum Flughafen um das WE aus beruflichen (angenehmen) Gründen etwas weiter südlich zu verbringen. Nochmal heim, es reichte noch für ein Z'morge und dann trafen wir uns um kurz vor Sieben bei der Sihlpost und fuhren mit dem kaum belegten ICN nach Bellinzona.
Leider war ja das Wetter diesseits der Alpen nicht unbedingt dafür geeignet sich die Nase am Fenster platt zu drücken und die Schönheit der vorbeiziehenden Gegend zu geniessen aber trotzdem war die Strecke unter anderem mit den Kehrtunnels beeindruckend für meine Kollegen (und für mich wie jedes Mal sowieso).

Und dann der klassische Effekt in Airolo in den Sonnenschein einzutauchen...

In Bellinzona dann in den 311er Bus, er wartet wenn man aus dem Bahnhof heraus kommt etwas links auf der gegenüberliegenden Strassenseite.

Zehn Minuten später stiegen wir bei der Haltestelle Orenno aus und waren dann gleich bei der Talstation der Bahn und folgten nun den Wegweisern nach Mornera.

Der Weg ist gut angelegt, einfach zu begehen und teilweise sehr steil mit vielen Stufen.
Anfangs quert man einige Male die Strasse bis Gaggio und taucht dann in den Wald ein um nicht minder steil über San Bernardo den Weiler Pientina zu erreichen.
Jetzt geht es fast im Zick-Zack mehr oder weniger der Seilbahn entlang nach oben und eine halbe Stunde später ist man in Mornera, bei der Bergstation und der Beiz.

Unterwegs sind wir eigentümlicherweise niemandem begegnet, nur in den Weilern hatte es da und dort jemanden.
Wir setzten uns auf eine Bank um in der Sonne die Aussicht und einen Teil des Inhaltes unserer Rucksäcke zu geniessen.
Die Bahn beförderte
in der Zeit zwei-dreimal Personen nach oben und fuhr leer wieder nach unten und so stiegen wir dann einfach einmal ein und schwebten wie von Geisteshand in Bewegung gesetzt nach unten wo wir ausstiegen und eigentlich erwarteten dass wir jetzt am Schalter den Fahrpreis zu entrichten hätten.

Aber komischerweise zeigte uns ein Mitarbeiter der Bahn den Weg nach draussen und so standen wir auf der Strasse und wussten nicht so recht ob wir jetzt ein schlechtes Gewissen haben sollten oder nicht.
Aber gut, einfach Glück gehabt.

Leider verpassten wir um knapp zehn Minuten den Bus nach Locarno und fuhren dann nach etwas Wartezeit in die Gegenrichtung nach Bellinzona und von dort mit einer übervollen S-Bahn eben dahin.

Und Locarno war voll, den Autokennzeichen nach war heute die ganze Deutschschweiz im Tessin.
Wie geplant schlenderten wir zur Piazza grande, genehmigten uns unterwegs ein leckeres Glacé, statteten dem See noch einen Besuch ab und erreichten gemütlich die anvisierte 14:49 Centovallibahn.

Der neue Panoramazug kostet zwei Franken Zuschlag die man natürlich gern entrichtet und so genossen wir nun bei herrlichem Wetter die anderthalbstündige Fahrt nach Domodossola.

In Domodossola stand ein sehr langer Zug nach Brig bereit und der war übervoll. Ich nehme an dass dass es sich dabei um noch viele Marktbesucher handelte die den Tag in Domo noch etwas verlängert haben.

Leider wurde dann aus unserem Aufenthalt in Brig nichts mehr da es dort ungemütlich regnete und so stiegen wir dann direkt in den Zug nach Basel, natürlich nur bis Bern um dann von dort mit dem aus Genf kommenden IC nach Zürich zu brausen und um 19:28 schloss sich dann der Kreis.

Ein toller Tag mit zwei super Kollegen, es werden weitere folgen...