Hahnen 2606m

Heute war ich wieder mal solo unterwegs und zwar um die offene Pendenz von letzter Woche noch zu erledigen. Auf der Wissbergtour konnten wir ja den Hahnen nicht mehr besteigen weil wir den Weg nicht mehr gefunden hatten. Also habe ich mir diese Pendenz für heute vorgenommen. Zusätzlich wollte ich noch ergründen wo die Verbindungsroute Hahnenband - Vorder Schafberg ist. Dieses Mal entschied ich mich den Hahnen direkt von Engelberg aus in Angriff zu nehmen. Die Route führte dieses Mal über Ober Zieblen was der Normalroute auf den Hahnen entspricht. Zu Beginn geht es auf dem Bergweg hinauf bis Ober Zieblen und von da an ohne Markierungen aber auf guten Wegspuren weiter den Hang hinauf. Von Ober Zieblen gesehen führt der Pfad ganz auf der rechten Seite dem Zaun entlang nach oben bis zu Pt.1909. Dort empfängt mich ein dünnes Holzkreuz. Nun quert man den Hang auf Wegspuren nach rechts bis ein Geröllfeld beginnt. Beim Beginn dieses Geröllfeldes sieht man Links oben einen markanten Gendarm und rechts davon ein kleines Couloir. Dieses ist mein nächstes Etappenziel. Ebenfalls sieht man bei genauer Betrachtung ein Steinmändchen auf das man zuhalten kann. Als grundsätzlicher Orientierungspunkt dient der markante Gendarm. Wobei dieser von unten nicht so markant aussieht wie wenn man in der Nähe ist (Gendarm von oben).

 Das Couloir kann man einfach hochsteigen über Geröll. Direkt im Anschluss an das Couloir quert man ein kleines Schuttfeld oder so wie heute eine Schneefläche. Danach steht man vor einem Absatz. Diesen überwindet man über drei Stahlbügeln. Oben auf dem Podest beginnt ein Fixseil, dass die Wegfindung ungemein erleichtert. Danach über steiles Grasgelände aufwärts. Teilweise auch mit einem Stahlseil. Jetzt betritt man das Hahnenband. Dieses überwindet man schräg nach oben traversierend. Es hat immer mal wieder ein Steinmändchen und teilweise auch Wegspuren. Etwas problematisch war nun der Neuschnee auf dem Pfad. Vorausschauend habe ich aber die Steigeisen eingepackt die im Schnee bedeckten und nassen Grasgeländen sehr gute Dienste leisteten. Also weiter mit Steigeisen auf dem Pfad und unter die Südwand. Ab hier hat es praktisch durchgehend ein Stahlseil welches bei diesem Schnee sehr angenehm ist und Sicherheit gibt. Nach dem ich unter der Südwand hochgestiegen bin folgt nun nur noch die Gipfelrinne. Diese ist sehr steil aber auch mit einem Stahlseil ausgerüstet. In dieser Rinne sind nicht alle Steine über alle Zweifel erhaben. Deshalb immer zuerst kurz prüfen. Aber schlussendlich habe ich den Gipfel doch noch erreicht und somit eine weitere Pendenz erledigt! Der Abstieg führt mich auf demselben Weg zurück nach Engelberg. Die Stahlseile sind auch für den Abstieg ziemlich praktisch.

Karte mit Route

Fazit: Der Hahnen ist eine abwechslungsreiche Tour mit tollen Kraxelpartien. Aber sicher nichts für unerfahrene Berggänger oder Personen mit Höhenangst. An diversen Stellen ist das Gelände sehr abschüssig und vor allem bei Nässe so wie heute sehr heikel. Die Route ist aber dank grosszügiger Absicherung mit Fixseilen gut zu begehen. Der markante Gendarm sollte beim Aufstieg als Orientierung gewählt werden.

Bergmuzzä Tourenbericht
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=4203