Abel Tasman Coast Track


Publiziert von t2star , 11. Juni 2013 um 10:29.

Region: Welt » New Zealand » Tasman - Nelson
Tour Datum:28 Dezember 2005
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NZ 
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Maharau - Start Wasser-Taxi zu den Buchten am Coast Track
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Busverbindung vom Wainui Car Park am Ende des Tracks

Der Abel Tasman Track ist eine phänomenal schöne Küstenwanderung. Traumhaft grüner Wald voller Farne wechselt sich immer ab durch Sandstrände und glasklarem Wasser - man könnte zuweilen meinen man befinde sich in der Karibik. Jeder dieser Strände verlockt zu einem Bad, doch das macht den großen Unterschied zur Karibik aus: das Wasser wird hier zu keiner Jahreszeit wirklich warm, ein Sprung ist Wasser ist hier stets mit einer guten Abkühlung verbunden. Doch wenn man richtig warme Tage erwischt wie wir das auf unserer 4-tägigen Wanderung macht eine gelegentliche Abkühlung viel Spaß.  So dehnten sich unsere Tagesetappen deutlich um die eine oder andere Stunde aus.

Selbstverständlich dass der Track äußerst beliebt ist, zumal er zu keiner Zeit Schwierigkeiten aufweist und man aufgrund der vielen Wassertaxis äußerst flexibel ist wann man denn ein- oder aussteigen möchte. Wir stellten fest dass ein großer Teil der Touris nur Tageswanderungen absolvieren, d.h. beispielsweise sich mit dem Wassertaxi irgendwo absetzen lassen um an anderer Stelle wieder aufgelesen zu werden. Entsprechende Transfers müssen natürlich organisiert werden.

Da die Wassertaxis aber nicht den gesamten Track ansteuern, sondern nur bis maximal Totaranui fahren, ist der Teil des Tracks nördlich davon ausgesprochen ruhig. Die meisten (Kurs-)Wanderer bekommen daher gar nicht mit, dass der mit Abstand schönste Teil des Tracks hier erst losgeht. Daher die unbedingte Empfehlung eher etwas später einzusteigen, dafür aber über den Separation Point bis zum Ende zu wandern. Als (normale) Tageswanderung ist dies natürlich nicht mehr zu machen – aber wer will denn in Anbetracht der Schönheit dieser Natur hier schnell wieder weg?

Die überschaubaren Hütten auf dem Track müssen natürlich früh gebucht werden. Eine Alternative ist das Mitbringen eines Zeltes da es mehrere Campingplätze unterwegs hat. Eine Übernachtung unter freiem Himmel ist (wie so vielerorts in NZ) aufgrund der Sandflies nicht unbedingt ratsam (obwohl die nachts schlafen, d.h. die ganz große Invasion bleibt aus).

Wir haben die Wanderung zeitlich so gelegt um Neujahr auf dem Abel Tasman Track zu verbringen. Begonnen haben wir an der Bark Bay, wo wir uns mit dem Wassertaxi haben hinbringen lassen (die Empfehlung haben wir von Freunden als Nelson erhalten). Der erste Wandertag bis zur Awaroa Hut ist mit 4 h nicht sonderlich lang gewesen. Kurz vor Ende der Awaroa Bay entschließen wir uns für einen Kaffeestop in der Awaroa Lodge. Da denkt man, man wandert eine Track durch die Natur eines Nationalparks, und dann eine dekadente Luxuslodge mittendrin. Die gab’s Weine aus allen Herren Länder (sogar einen Champagner für 250$), alle möglichen Cocktails und sogar Radler. Die Karte enthielt auch einen seltsamen Cocktail, irgendwas mit Waterfall. Die Zutaten laut Karte: Vodka, Wasser und Gurke!! Ich war mir nicht sicher ob das ein Thekenreiser war.

Am nächsten Morgen war erst einmal viel Ruhe und Gemütlichkeit angesagt, denn wir mussten auf Ebbe warten um das Awaroa Inlet queren zu können um unseren Weg fortzusetzen. Die war am Nachmittag gegen 3 Uhr, was aber in Anbetracht der heutigen Tagesetappe von gerade mal 2 ½ Stunden nicht störend war. Auf dem Weiterweg Richtung Totaranui (mit obligatorischen Badestops) wird die Strecke immer schöner und auch leerer. Als wir den großen Campground von Totaranui sahen (hier kommt man sogar mit dem Auto hin), beschlossen wir bis zum nächsten viel kleineren Zeltplatz weiterzulaufen. Da fiel uns aber eine Sache ein: morgen ist Neujahr und wir haben gar nix zum trinken! Das ist ja kein Zustand! So haben wir den halben Campground von Totaranui mobilisiert um 2 Flaschen Bier zu organisieren. Die Neuseeländer erkannten sofort den Ernst der Lage: 2 Deutsche ohne Bier! So musste der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen. Was tut man nicht alles um an Neujahr anstoßen zu können;-)

Nach Totaranui bis zum Ende des Abel Tasman Tracks wird die Wanderstrecke ungleich schöner und nun richtig ruhig. Unsere zweite Nacht verbrachten wird auf dem Campground Anapai Bay, welcher aus ein paar wenigen völlig unscheinbaren versteckten Zeltflächen im Gebüsch besteht und sich an einem wunderbaren einsamen Strand befindet. Nach frühem Aufstehen und erfrischendem Weck-mich-auf-Bad ging es heute nach Whariwharangi („wh“ wird als „f“ ausgesprochen), das Wetter wieder unübertrefflich. Wieder mit Badestops erreichten wir die wunderbar gelegene Whariwharangi DOC-Hütte, wobei man zuvor am Separation Point vorbeikommt, bei welchem die Abel Tasman Küste einen Knick macht, und wo es jede Menge Robben und Kormorane gibt. Die Tagesetappe bildet mit Abstand den schönsten Abschnitt des Abel Tasman Tracks, auf welchem zudem nur noch wenige Wanderer unterwegs sind.

Am Abend Kochen: während die wenigen anderen Parteien in der Hütte sich irgendwelche Feinschmecker-Sylvester-Menus zubereiteten, gab’s bei uns Instant-Kartoffelpüree und dazu braune Bratensoße gemixt mit heller „Vegetable Cream Soup“. Was mein Kumpel beim Mixen in heißem Wasser nicht bedacht hatte: die Soße war für heißes, die Suppe für kaltes Wasser. Ergo ergab letztere ein eine dezente Bollensoße. Gott, was waren wir für Banausen; aber das war halt das was wir noch im Rucksack hatten. Und das Neujahr-Bier brauchte schließlich eine Grundlage… Später eine mal ganz andere Neujahrsnacht: ein grandioser Sternenhimmel, kein Feuerwerk weit und breit, nur Ruhe und Natur.

Das letzte Stück am vierten Tag bis zur Wanui Bay am Ende des Tracks ist gerade mal in 1½ h absolviert. Über Takaka sind wir dann mit dem Bus zurück nach Nelson gefahren.

Tourengänger: t2star


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 21. Juni 2013 um 06:25
Tolle Bilder. Die Landschaft hat mich bei unserem letztjährigen Besuch dort sehr beeindruckt.

Gruß
Hanspeter

PS: Fast wären mir Deine Neuseelandberichte während meines Urlaubs durchgegangen ;-)

t2star hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Juni 2013 um 15:02
Hallo Hanspeter,
habe mal versucht die meisten Touren zusammenzutragen - war gar nicht so einfach nach so langer Zeit, aber es ist wie ein Deja-vu Erlebnis und so habe ich beim Lesen (meines kleinen Reisetagebuches) und Schreiben der Berichte gleich wieder entsetzliches Fernweh bekommen.
Aber freut mich dass die Berichte ein wenig Anklang finden - so oft kommt man da ja auch nicht hin...

Viele Grüße,
Bernd


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