Pfingst-Touren Vogesen, Teil 1: vom Lac Noir über les Hautes Chaumes und les Gazons


Publiziert von Felix , 22. Mai 2013 um 15:50. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Vogesen
Tour Datum:18 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Lac Noir - l'Observatoire Belmont Rocher - P. 1058 - Sentier Freppel - P. 1052 - P. 1234 - Source du Lac Blanc - les Hautes Chaumes - P. 1301 - P. 1306 (Gazon du Faing) - Soultzeren Eck - Taubenklangfelsen - Gazon du Faîte - Altenwasen - Barrage Lac de Truites ou du Forlet - P. 1122 - Lac Noir
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Langenthal, Autobahn Niederbipp - Basel - Niederbergheim, Eguisheim, Munster, Soultzeren, Col du Wettstein zum Lac Noir
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel de Gérardmer, Soultzeren
Kartennummer:Carte N 6|8 Club Vosgien 1:50'000 Colmar|Munster, Hohneck|Gérardmer, Les Ballons des Vosges; Carte IGN 3618 OT Le Hohneck - Gérardmer - La Bresse 1:25'000

   

Jeweils nach Beendigung der Pfingsttouren, so hat es sich nun eingespielt, treffen wir eine Auswahl für die kommenden Wanderungen - nach der letztjährigen Tagestour beschlossen wir vor einiger Zeit, uns einmal in den Vogesen neuartige Landschaften und Gelände zu Gemüte zu führen.

Jeweils nach Beendigung der Pfingsttouren, so hat es sich nun eingespielt, treffen wir eine Auswahl für die kommenden Wanderungen - nach der letztjährigen Tagestour beschlossen wir vor einiger Zeit, uns einmal in den Vogesen neuartige Landschaften und Gelände zu Gemüte zu führen.

Unser „Basislager“ bildete das Hôtel de Gérardmer in Soultzeren.

 Auf unserer Anfahrt machten wir erst einen Halt in Eguisheim, einem der - wie es auf Tafeln und im Internet heisst - schönsten Dörfer in Frankreich. Auch wenn wir noch vor den Laden- und Restaurant-Öffnungszeiten hier eintreffen - oder vielleicht gerade deshalb? - erfreut uns dieses altehrwürdige, sauber herausgeputzte Kleinstädtchen ausserordentlich: die teils sehr originellen Fachwerkbauten, der malerische Dorfplatz mit dem kirchlichen Zentrum - auf den Dächern und Kaminen sichten wir bereits hier einige brütende Storchenpaare - und die zahlreichen herrschaftlichen Weinhandlungen faszinieren uns sehr. Unter dem blauen elsässischen Himmel, und vor der hinter dem Dorf ansteigen Hügelkette, auf welcher die „Drei Exen“ (les Trois Tours d’Eguisheim) sich besonders hervorheben, stellt dieser Abstecher ein gelungener Start in unseren Abstecher in die Vogesen dar. Den zweiten Zwischenhalt, um endlich zu unserem Kaffe zu gelangen, schalten wir in Munster ein, wo wir mit Blick auf den lebendigen Markt, die Stadtkirche und einer grossen Anzahl Störche auf den Dächer verweilen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Soultzeren, welches wir ohne Halt hinter uns lassen und via Col du Wettstein kurvenreich und nach längerer Fahrt unseren Startpunkt der heutigen Rundtour erreichen: noch ist das Restaurant am hübschen Lac Noir geschlossen; die Küche scheint jedoch bereits „aufzuwärmen“ - so hoffen wir, dass bei unserer Rückkehr auf der Terrasse ein kühles Bier zu genehmigen sei … Der See liegt inmitten des Forêt Domaine des Deux Lacs und vor dem felsigen hohen Aufschwung zu den Hautes Chaumes, über deren Krete wir später wandern werden.

 

Erst sanft, dann stets steiler werdend, wandern wir im Wald an der Nordseite des Sees hoch - bestens ausgeschildert, wie auf allen unseren drei Tageswanderungen! - und gelangen schliesslich an eine erste gefällige Felsgruppe, welche uns einen Vorgeschmack weiterer vermittelt. Und wirklich, auf dem (ehemaligen) Beobachtungs-, jetzt Aussichtspunkt l’Observatoire Belmont Rocher treffen wir, aus dem Wald hinaustretend, nicht nur vergleichbare schöne Felsgruppen, sondern eine überwältigende Aus- und Tiefsicht auf den Lac Blanc und Rocher Hans an - blau, mit dekorativen Wolken bereichert, der Himmel, tiefblau der See, phantastisch die Aussichtskanzel: ein Hochgefühl von Natur- und Bergwelt dürfen wir erleben! 

„Anregend“ gestaltet sich der nachfolgende Abstieg zwischen teils grossen Felsbrocken hindurch - die Wegspur hier nur manchmal nur schlecht ersichtlich, doch ebenfalls gut markiert - und auf einer treppenartigen, mit Geländer gesicherten Felsstufe hinab zum Gipfelaufbau des Rocher Hans. Für einen Auf- und Abstieg wäre ein Sicherungsseil von Vorteil - das im obersten kurzen Couloir sichtbare Tau sieht aus der Distanz nicht sehr vertrauenerweckend aus …

Auf erst weiter geländergesicherten Weglein steigen wir weiter ab, bevor wir in sanfteres Waldgelände eintreten und schliesslich zum entzückenden Lac Blanc gelangen. Auch hinter ihm ragen die felsigen steilen Wände zu den Hautes Chaumes auf - am grossen Parkplatz befindet sich ein kleines Restaurant, in welchem wir uns zum ersten Mal eine vorzügliche Tarte flambée gönnen.

 

Auf dem Sentier Freppel wandern wir an der Ostseite des Sees zu P. 1052, von wo aus ein Serpentinen im Wald aufwärts geht bis kurz vor den Skilift vor dem Col du Calvaire. Hier biegen wir wieder in südliche Richtung ab und erreichen nach der Waldpassage die Abzweigung, welche wenig weiter westlich bereits auf die Hochebene leiten würde. Wir folgen jedoch der Gratkante, passieren ein kleines Schneefeld - und schliesslich, stets den Blick auf den Lac Blanc vor Augen, die Source du Lac BlancNach einem kurzen Marsch durchs Unterholz gelangen wir nun auf die eindrückliche, stimmungsvolle Hochebene der Hautes Chaumes. Die kilometerlange Wanderung auf dieser einmaligen, von uns in dieser Art nie gesichteten Landschaft, berührt uns sehr. Auch wenn die Vegetation noch vor dem Blühstadium ist, gefällt uns die Heide-Moor-Landschaft mit dem Unterholz an deren östlichen Seite ausserordentlich. Die pittoresken Wolken am blauen Himmel tun das Ihrige dazu, diesen Gang über den Hauptkamm der Vogesen voller Bewunderung zu begehen. Dazu begleiten uns Zeugen aus der zeit zwischen 1871 (dem Deutsch-Französischen Krieg) und 1918 (Ende des Ersten Weltkrieges): in regelmässigen Abständen sind Grenzsteine (mit eingemeisselten F und D) auszumachen. Unweit des höchsten Punktes der Hochebene - P. 1306, Gazon du Faing - lassen wir uns zur Mittagsrast nieder. In gleichem Stil und Freude wandern wir gemächlich weiter, gelegentlich über Holzpfähle sumpfige Abschnitte überwindend, und erreichen, mit wenigen Höhenmetern auf und ab, die Soultzeren Eck. Hier eröffnet sich erstmals ein Blick auf einen weiteren, unter der Kette in den Karen eingebetteter Seen, den Lac des Truites ou Forlet. Doch bis zu diesem benötigen wir noch eine längere Strecke - wandern wir erst doch der Kante entlang weiter; wir werfen stets wieder Blicke zurück: gegen Norden hin bleibt das Wetter länger schön, die Stimmung über der Hochebene beinahe „dramatisch“, von Südwesten zeichnet sich die angesagte Wetterverschlechterung ab … Nur wenige Hundert Meter benötigt es, um von der Soultzeren Eck, von wo ein direkter Abstieg zum Lac Noir möglich wäre, zur speziellen Felsformation des Taubenklangfelsen. Im Wissen um den Wetterumschlag ziehen wir unsere heutige Tour in die Länge und bleiben möglichst lange „oben“, auf der einmalig anmutenden Hochfläche der Réserve Naturelle de Tanet - Gazon - Faing.  Nach dem nur allzu schnellen Erreichen von Gazon de Faîte begeben wir uns kurz vor der Erhebung Ringbuhl auf den Abstieg; an einigen Osterglocken-Gruppen vorbei schreiten wir auf einer Wegspur hinunter über den Wiesenkamm, zuletzt im offenen Wald gegen Altenwasen. Weil wir nicht dem offiziellen Wanderweg östlich des Pferchkoepfle folgen, sondern westlich davon absteigen, haben wir ein doch beträchtlich sumpfiges Gelände zu traversieren, bis wir schliesslich zum Lac des Truites ou Forlet gelangen. Die Barrage Lac des Truites ou Forlet überschreitend, gilt es jenseits der Staumauer einige Meter im Wald anzusteigen, darauf erreichen wir meist nur wenige Meter an- und absteigend, P. 1122 Schliesslich gelangen wir auf einer Fahrstrasse, dabei oft auf schmalen, etwas ruppigem Weg, deren Kehren abkürzend, wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück; auf der Terrasse der Wirtschaft am Lac Noir stossen wir (wie erwartet) mit einem bekömmlichen Bier auf unsere weite erste, überaus attraktive Tagesetappe an. Nach der Rückfahrt nach Soultzeren bestellen wir uns einen Gewürztraminer, mit welchem wir im lauschigen Garten des Hotels, jenseits des Baches, zu dritt - und unter „Teilnahme“ der Perserkatze, den Beginn des diesjährigen Pfingst-Touren-Arrangement „begiessen“. Unterwegs mit Jumbo Jeweils nach Beendigung der Pfingsttouren, so hat es sich nun eingespielt, treffen wir eine Auswahl für die kommenden Wanderungen - nach der letztjährigen Tagestour beschlossen wir vor einiger Zeit, uns einmal in den Vogesen neuartige Landschaften und Gelände zu Gemüte zu führen.

Unser „Basislager“ bildet dabei das Hôtel de Gérardmer in Soultzeren.

 

Auf unserer Anfahrt machten wir erst einen Halt in Eguisheim, einem der - wie es auf Tafeln und im Internet heisst - schönsten Dörfer in Frankreich. Auch wenn wir noch vor den Laden- und Restaurant-Öffnungszeiten hier eintreffen - oder vielleicht gerade deshalb? - erfreut uns dieses altehrwürdige, sauber herausgeputzte Kleinstädtchen ausserordentlich: die teils sehr originellen Fachwerkbauten, der malerische Dorfplatz mit dem kirchlichen Zentrum - auf den Dächern und Kaminen sichten wir bereits hier einige brütende Storchenpaare - und die zahlreichen herrschaftlichen Weinhandlungen faszinieren uns sehr. Unter dem blauen elsässischen Himmel, und vor der hinter dem Dorf ansteigen Hügelkette, auf welcher die „Drei Exen“ (les Trois Tours d’Eguisheim) sich besonders hervorheben, stellt dieser Abstecher ein gelungener Start in unseren Abstecher in die Vogesen dar.

 

Den zweiten Zwischenhalt, um endlich zu unserem Kaffee zu gelangen, schalten wir in Munster ein, wo wir mit Blick auf den lebendigen Markt, die Stadtkirche und eine grosse Anzahl Störche auf den Dächer, verweilen.

 

Nach kurzer Fahrt erreichen wir Soultzeren, welches wir ohne Halt hinter uns lassen und via Col du Wettstein kurvenreich und nach längerer Fahrt unseren Startpunkt der heutigen Rundtour erreichen: noch ist das Restaurant am hübschen Lac Noir geschlossen; die Küche scheint jedoch bereits „aufzuwärmen“ - so hoffen wir, dass bei unserer Rückkehr auf der Terrasse ein kühles Bier zu genehmigen sei …

Der See liegt inmitten des Forêt Domaine des Deux Lacs und vor dem felsigen hohen Aufschwung zu den Hautes Chaumes, über deren Krete wir später wandern werden.

 

Erst sanft, dann stets steiler werdend, wandern wir im Wald an der Nordseite des Sees hoch - bestens ausgeschildert, wie auf allen unseren drei Tageswanderungen! - und gelangen schliesslich an eine erste gefällige Felsgruppe, welche uns einen Vorgeschmack weiterer vermittelt.

Und wirklich, auf dem (ehemaligen) Beobachtungs-, jetzigen Aussichtspunkt l’Observatoire Belmont Rocher treffen wir, aus dem Wald hinaustretend, nicht nur vergleichbare schöne Felsgruppen, sondern eine überwältigende Aus- und Tiefsicht auf den Lac Blanc und Rocher Hans an - blau, mit dekorativen Wolken bereichert, der Himmel, tiefblau der See, phantastisch die Aussichtskanzel: ein Hochgefühl von Natur- und Bergwelt dürfen wir erleben!

 

„Anregend“ gestaltet sich der nachfolgende Abstieg zwischen teils grossen Felsbrocken hindurch - die Wegspur hier nur manchmal nur schlecht ersichtlich, doch ebenfalls gut markiert - und auf einer treppenartigen, mit Geländer gesicherten Felsstufe, hinab zum Gipfelaufbau des Rocher Hans. Für einen Auf- und Abstieg wäre ein Sicherungsseil von Vorteil - das im obersten kurzen Couloir sichtbare Tau sieht aus der Distanz nicht sehr vertrauenerweckend aus …

Auf erst weiter mit Geländ er ges ichertem Weglein steigen wir weiter ab, bevor wir in sanfteres Waldgelände eintreten und schliesslich zum entzückenden Lac Blanc gelangen. Auch hinter ihm ragen die felsigen steilen Rampen zu den Hautes Chaumes auf - am grossen Parkplatz befindet sich ein kleines Restaurant, in welchem wir uns zum ersten Mal eine vorzügliche Tarte flambée gönnen.

 

Auf dem Sentier Freppel wandern wir an der Ostseite des Sees zu P. 1052, von wo aus es in Serpentinen im Wald aufwärts geht bis kurz vor den Skilift vor dem Col du Calvaire. Hier biegen wir wieder in südliche Richtung ab und erreichen nach der Waldpassage die Abzweigung, welche, wenig weiter westlich, bereits auf die Hochebene leiten würde. Wir folgen jedoch der Gratkante, passieren ein kleines Schneefeld - und erreichen schliesslich, stets den Blick auf den Lac Blanc vor Augen, die Source du Lac Blanc.

 

Nach einem kurzen Marsch durchs Unterholz gelangen wir nun auf die eindrückliche, stimmungsvolle Hochebene der Hautes Chaumes. Die kilometerlange Wanderung auf dieser einmaligen, von uns in dieser Art nie gesichteten Landschaft, berührt uns sehr. Auch wenn die Vegetation sich noch vor dem Blühstadium befindet, gefällt uns die Heide-Moor-Landschaft mit dem Unterholz an deren östlichen Seite ausserordentlich. Die pittoresken Wolken am blauen Himmel tun das ihrige dazu, diesen Gang über den Hauptkamm der Vogesen voller Bewunderung zu begehen. Dazu begleiten uns Zeugen aus der Zeit zwischen 1871 (Deutsch-Französischer Krieg) und 1918 (Ende des Ersten Weltkrieges): in regelmässigen Abständen sind Grenzsteine (mit eingemeisselten F und D) auszumachen. Unweit des höchsten Punktes der Hochebene - P. 1306, Gazon du Faing - lassen wir uns zur Mittagsrast nieder.

 

In gleichem Stil und Freude wandern wir gemächlich weiter, gelegentlich über Holzpfähle sumpfige Abschnitte überwindend, und erreichen, mit wenigen Höhenmetern auf und ab, die Soultzeren Eck. Hier eröffnet sich erstmals ein Blick auf einen weiteren, unter der Kette in den Karen eingebetteter Seen, den Lac des Truites ou Forlet. Doch bis zu diesem benötigen wir noch eine längere Strecke - wandern wir erst doch der Kante entlang weiter; wir werfen stets wieder Blicke zurück: gegen Norden hin bleibt das Wetter länger schön, die Stimmung über der Hochebene beinahe „dramatisch“, von Südwesten zeichnet sich die angesagte Wetterverschlechterung ab …

 

Nur wenige Hundert Meter benötigt es, um von der Soultzeren Eck, von wo ein direkter Abstieg zum Lac Noir möglich wäre, zur speziellen Felsformation des Taubenklangfelsen zu gelangen. Im Wissen um den bevorstehenden Wetterumschlag ziehen wir unsere heutige Tour in die Länge und bleiben möglichst lange „oben“, auf der einmalig anmutenden Hochfläche der Réserve Naturelle de Tanet - Gazon - Faing.

 

Nach dem nur allzu schnellen Erreichen von Gazon de Faîte begeben wir uns kurz vor der Erhebung Ringbuhl auf den Abstieg; an einigen Osterglocken-Gruppen vorbei schreiten wir auf einer Wegspur hinunter über den Wiesenkamm, zuletzt im offenen Wald gegen Altenwasen.

 

Weil wir nicht dem offiziellen Wanderweg östlich des Pferchkoepfle folgen, sondern westlich davon absteigen, haben wir ein doch beträchtlich sumpfiges Gelände zu traversieren, bis wir schliesslich zum Lac des Truites ou Forlet gelangen.

 

Die Barrage Lac des Truites ou Forlet überschreitend, gilt es jenseits der Staumauer einige Meter im Wald anzusteigen, darauf erreichen wir meist nur wenige Meter an- und absteigend, P. 1122.

 

Schliesslich gelangen wir auf einer Fahrstrasse, dabei oft auf schmalen, etwas ruppigem Weg, deren Kehren abkürzend, wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück; auf der Terrasse der Wirtschaft am Lac Noir stossen wir (wie erhofft) mit einem bekömmlichen Bier auf unsere weite erste, überaus attraktive, Tagesetappe an.

 

Nach der Rückfahrt nach Soultzeren bestellen wir uns einen Gewürztraminer, mit welchem wir im lauschigen Garten des Hotels, jenseits des Michelbaches, einem Zubringer zur Petite Fecht, zu dritt - und unter „Teilnahme“ der Perserkatze - den Beginn des diesjährigen Pfingst-Touren-Arrangements „begiessen“.

 

Unterwegs mit Jumboer „Basislager“ bildete das Hôtel de Gérardmer in Soultzeren.

 

Auf unserer Anfahrt machten wir erst einen Halt in Eguisheim, einem der - wie es auf Tafeln und im Internet heisst - schönsten Dörfer in Frankreich. Auch wenn wir noch vor den Laden- und Restaurant-Öffnungszeiten hier eintreffen - oder vielleicht gerade deshalb? - erfreut uns dieses altehrwürdige, sauber herausgeputzte Kleinstädtchen ausserordentlich: die teils sehr originellen Fachwerkbauten, der malerische Dorfplatz mit dem kirchlichen Zentrum - auf den Dächern und Kaminen sichten wir bereits hier einige brütende Storchenpaare - und die zahlreichen herrschaftlichen Weinhandlungen faszinieren uns sehr. Unter dem blauen elsässischen Himmel, und vor der hinter dem Dorf ansteigen Hügelkette, auf welcher die „Drei Exen“ (les Trois Tours d’Eguisheim) sich besonders hervorheben, stellt dieser Abstecher ein gelungener Start in unseren Abstecher in die Vogesen dar.

 

Den zweiten Zwischenhalt, um endlich zu unserem Kaffe zu gelangen, schalten wir in Munster ein, wo wir mit Blick auf den lebendigen Markt, die Stadtkirche und einer grossen Anzahl Störche auf den Dächer verweilen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Soultzeren, welches wir ohne Halt hinter uns lassen und via Col du Wettstein kurvenreich und nach längerer Fahrt unseren Startpunkt der heutigen Rundtour erreichen: noch ist das Restaurant am hübschen Lac Noir geschlossen; die Küche scheint jedoch bereits „aufzuwärmen“ - so hoffen wir, dass bei unserer Rückkehr auf der Terrasse ein kühles Bier zu genehmigen sei … Der See liegt inmitten des Forêt Domaine des Deux Lacs und vor dem felsigen hohen Aufschwung zu den Hautes Chaumes, über deren Krete wir später wandern werd

Erst sanft, dann stets steiler werdend, wandern wir im Wald an der Nordseite des Sees hoch - bestens ausgeschildert, wie auf allen unseren drei Tageswanderungen! - und gelangen schliesslich an eine erste gefällige Felsgruppe, welche uns einen Vorgeschmack weiterer vermittelt.

Und wirklich, auf dem (ehemaligen) Beobachtungs-, jetzt Aussichtspunkt l’Observatoire Belmont Rocher treffen wir, aus dem Wald hinaustretend, nicht nur vergleichbare schöne Felsgruppen, sondern eine überwältigende Aus- und Tiefsicht auf den Lac Blanc und Rocher Hans an - blau, mit dekorativen Wolken bereichert, der Himmel, tiefblau der See, phantastisch die Aussichtskanzel: ein Hochgefühl von Natur- und Bergwelt dürfen wir erleben!

 

„Anregend“ gestaltet sich der nachfolgende Abstieg zwischen teils grossen Felsbrocken hindurch - die Wegspur hier nur manchmal nur schlecht ersichtlich, doch ebenfalls gut markiert - und auf einer treppenartigen, mit Geländer gesicherten Felsstufe hinab zum Gipfelaufbau des Rocher Hans. Für einen Auf- und Abstieg wäre ein Sicherungsseil von Vorteil - das im obersten kurzen Couloir sichtbare Tau sieht aus der Distanz nicht sehr vertrauenerweckend aus …

Auf erst weiter geländergesicherten Weglein steigen wir weiter ab, bevor wir in sanfteres Waldgelände eintreten und schliesslich zum entzückenden Lac Blanc gelangen. Auch hinter ihm ragen die felsigen steilen Wände zu den Hautes Chaumes auf - am grossen Parkplatz befindet sich ein kleines Restaurant, in welchem wir uns zum ersten Mal eine vorzügliche Tarte flambée gönnen.

 

Auf dem Sentier Freppel wandern wir an der Ostseite des Sees zu P. 1052, von wo aus ein Serpentinen im Wald aufwärts geht bis kurz vor den Skilift vor dem Col du Calvaire. Hier biegen wir wieder in südliche Richtung ab und erreichen nach der Waldpassage die Abzweigung, welche wenig weiter westlich bereits auf die Hochebene leiten würde. Wir folgen jedoch der Gratkante, passieren ein kleines Schneefeld - und schliesslich, stets den Blick auf den Lac Blanc vor Augen, die Source du Lac Blanc.

 

Nach einem kurzen Marsch durchs Unterholz gelangen wir nun auf die eindrückliche, stimmungsvolle Hochebene der Hautes Chaumes. Die kilometerlange Wanderung auf dieser einmaligen, von uns in dieser Art nie gesichteten Landschaft, berührt uns sehr. Auch wenn die Vegetation noch vor dem Blühstadium ist, gefällt uns die Heide-Moor-Landschaft mit dem Unterholz an deren östlichen Seite ausserordentlich. Die pittoresken Wolken am blauen Himmel tun das Ihrige dazu, diesen Gang über den Hauptkamm der Vogesen voller Bewunderung zu begehen. Dazu begleiten uns Zeugen aus der zeit zwischen 1871 (dem Deutsch-Französischen Krieg) und 1918 (Ende des Ersten Weltkrieges): in regelmässigen Abständen sind Grenzsteine (mit eingemeisselten F und D) auszumachen. Unweit des höchsten Punktes der Hochebene - P. 1306, Gazon du Faing - lassen wir uns zur Mittagsrast nieder.

 

In gleichem Stil und Freude wandern wir gemächlich weiter, gelegentlich über Holzpfähle sumpfige Abschnitte überwindend, und erreichen, mit wenigen Höhenmetern auf und ab, die Soultzeren Eck. Hier eröffnet sich erstmals ein Blick auf einen weiteren, unter der Kette in den Karen eingebetteter Seen, den Lac des Truites ou Forlet. Doch bis zu diesem benötigen wir noch eine längere Strecke - wandern wir erst doch der Kante entlang weiter; wir werfen stets wieder Blicke zurück: gegen Norden hin bleibt das Wetter länger schön, die Stimmung über der Hochebene beinahe „dramatisch“, von Südwesten zeichnet sich die angesagte Wetterverschlechterung ab …

 

Nur wenige Hundert Meter benötigt es, um von der Soultzeren Eck, von wo ein direkter Abstieg zum Lac Noir möglich wäre, zur speziellen Felsformation des Taubenklangfelsen. Im Wissen um den Wetterumschlag ziehen wir unsere heutige Tour in die Länge und bleiben möglichst lange „oben“, auf der einmalig anmutenden Hochfläche der Réserve Naturelle de Tanet - Gazon - Faing.

 

Nach dem nur allzu schnellen Erreichen von Gazon de Faîte begeben wir uns kurz vor der Erhebung Ringbuhl auf den Abstieg; an einigen Osterglocken-Gruppen vorbei schreiten wir auf einer Wegspur hinunter über den Wiesenkamm, zuletzt im offenen Wald gegen Altenwasen.

 

Weil wir nicht dem offiziellen Wanderweg östlich des Pferchkoepfle folgen, sondern westlich davon absteigen, haben wir ein doch beträchtlich sumpfiges Gelände zu traversieren, bis wir schliesslich zum Lac des Truites ou Forlet gelangen.

 

Die Barrage Lac des Truites ou Forlet überschreitend, gilt es jenseits der Staumauer einige Meter im Wald anzusteigen, darauf erreichen wir meist nur wenige Meter an- und absteigend, P. 1122.

 

Schliesslich gelangen wir auf einer Fahrstrasse, dabei oft auf schmalen, etwas ruppigem Weg, deren Kehren abkürzend, wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück; auf der Terrasse der Wirtschaft am Lac Noir stossen wir (wie erwartet) mit einem bekömmlichen Bier auf unsere weite erste, überaus attraktive Tagesetappe an.

 

Nach der Rückfahrt nach Soultzeren bestellen wir uns einen Gewürztraminer, mit welchem wir im lauschigen Garten des Hotels, jenseits des Baches, zu dritt - und unter „Teilnahme“ der Perserkatze, den Beginn des diesjährigen Pfingst-Touren-Arrangement „begiessen“.

 

Unterwegs mit Jumbo


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