Kaiserschild über Rote Rinne
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Gestern nutzten wir das gute Wetter für eine Tour aufs Kaiserschild. Unser Ziel war es, durch die berüchtigte Rote Rinne durch die Ostwand aufzusteigen. Normal wird die Rinne als Frühjahrsskitour gemacht, in den letzten Jahren wurden Begehungen aber immer seltener da viele Bergsteiger die Rote Rinne am Reichenstein wegen der geringeren objektiven Gefahren bevorzugen.
Wir starteten beim Parkplatz in der Großföz und stiegen über den Forstweg links des Unterwirtsgrabens auf und nicht wie für Skitourengeher üblich durch den Unterwirtsgraben selbst. Auf etwa 1040m konnten wir etws mühsam in den Unterwirtsgraben absteigen und zogen unsere Steigeisen an. Anfangs steigen wir über den Lawinenkegel nach rechts auf, nach einem kurzen Wiesenstück stehen wir unter der Rinne. Anfangs ist diese 35-40 Grad steil. So überwinden wir die ersten 500HM der Rinne. Links finden wir eine schneefreie Rippe auf der wir eine Pause machen. Hier steigt man im Winter nach links (links einer markaten Felsrippe) und hat ca. 45 Grad steiles Gelände.
Da es hier mittlerweile keinen Schnee mehr gibt beschlossen wir, in der rechten Rinne weiter zu klettern und die Felsrippe weiter oben zu überqueren. Anfangs war das Gelände hier etwa 55° steil und sehr gut zu klettern. Nach etwa 100m mussten wir eine schneefreie Unterbrechungsstelle überwinden: Mit Seilsicherung an T-Ankern kletterten wir über diese ausgeschliffene Plattenstelle ca. 5m hinauf. Meiner Einschätzung nach ist diese Stelle ca. mit 3+ zu bewerten. Etwas weiter oben konnten wir über unschweren (brüchigen) Fels nach links zu einem markanten Turm auf der Rippe queren. Ab hier kamen wir im mittlerweile tiefen Schnee wieder schneller voran und erreichten bald den Ausstieg. Eine kurze Randkluft überkletterten wir und kamen so zu den schneefreien Aussteigsmetern. Diese sind ca. 2- und exakt 45m lang.
Nach einem kurzen Abstecher zum Gipfel stiegen wir über den Wanderweg durch die Sandgrube ab. Dieser ist anfangs problemlos, kurz vorm Zaunerkogel zweigt der Weg nach rechts ab. Hier gibt es normalerweise einen kurzen Klettersteig, leider war das Seil nach dem Winter noch nicht befestigt und wir mussten über äußerst brüchige Bändersysteme abklettern. Unten wartete noch ein kurz sehr steiles (40°) Firnfeld über das wir unten gut abrutschen konnten. Nach einer weiteren Steilstufe kommt man in einen wunderschönen Buchenwald in dem man unglaublich steil bis zum Forstweg absteigt. Dies erfordert wegen dem weglosen Gelände und dem rutschigen Laub noch einmal volle Konzentration.
Die Tour ist für Alpinisten eine tolle Herausforderung, der Wanderweg über die Sandgrube ist wohl der landschaftlich schönste Anstieg in diesem Gebiet!
AUFSTIEG: Vom P in beim Wasserreservoir in der Großfölz folgt man dem Forstweg immer gerade bis zum Marterl (840m). Auf 880m nach rechts über die Kalte Fölz in zwei Kehren bis zum Forstweg, der Richtung Unterwirksgraben führt. Diesem folgt man kurz bergab und steigt dann links durch den Wald weglos höher. Auf etwa 1080m steigt man rechts sehr steil durch Gestrüpp zu Schneefeld im Unterwirtsgraben ab (Je näher man schon bei den Felsen ist (=höher), desto leichter ist der Abstieg in den Graben). Dem Lawinenkegel folgt man nach rechts oben und erreicht einen Wiesenrücken. Nun rechtshaltend bis unter die Rinne. Gerade hinauf (bis 40°) bis sie die Rinne teilt. Normal steigt man nun durch den linken Arm höher, wegen fehlendem Schnee wählten wir folgende Variante: In der rechten Rinne (55°) aufwärts, eine apere Stelle (5m, 3+) überklettern (Sicherung an T-Ankern) und ca. 40m danach über ein schmales Schneeband nach links hinter einen markanten Gratturm auf der Rippe. Jenseits einfach in den Firn und nun wieder flacher hinauf. Das Gelände wird wieder steiler und führt direkt zu den Felsen des Ausstiegs hinauf (48°). Zwischen den Felsen hindurch und links bis zum Ende des Schnees (unter einem markanten 5m Kamin). Hier wieder nach rechts auf steile Wiesen und über diese (2-) exakte eine Seillänge (45m) bis aufs Plateau. Man sollte beim Ausstieg NICHT in die rote Verschneidung klettern sondern deutlich links davon aufsteigen, die Rote Verschneidung ist wohl kaum kletterbar. Nun über den Wanderweg zum Gipfel (4h 30min)
ABTSTIEG: Zurück zum Ausstieg der Rinne, nun hinauf Richtung Kaiserwart und kurz davor nach rechts über schöne Wiesen hinab. Immer der Markierung folgen bis der Weg nach rechts abzeigt. Steil hinab, nach dem ersten Wiesen- (Firn-) fleck links auf Felsbänder. Über diese abklettern in die Sandgrube. An deren unterem Ende kurz nach rechts in eine Rinne und durch diese hinab. So wird eine Steilstufe überwunden. Nun nach links in den Buchenwald und extrem steil abwärts bis zum Forstweg. Nun nach Eisenerz und zurück in die Großfölz zum Auto. (3h 30min) (ACHTUNG: Sehr Anspruchsvoller Wanderweg)
SCHWIERIGKEIT: AD (Hochtourenbewertung);
Rinne Firn bis 48° und 2-; bei wenig Schnee Firn bis 55° und Fels bis ca. 3+
Sandgrube: Klettersteig ca. A/B (ohne Seil ca. 2)
MIT WAR: Tanja
WETTER: Anfangs noch bewölkt, in der Rinne dann extrem warm, allerdings kaum Steinschlag
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering
Wir starteten beim Parkplatz in der Großföz und stiegen über den Forstweg links des Unterwirtsgrabens auf und nicht wie für Skitourengeher üblich durch den Unterwirtsgraben selbst. Auf etwa 1040m konnten wir etws mühsam in den Unterwirtsgraben absteigen und zogen unsere Steigeisen an. Anfangs steigen wir über den Lawinenkegel nach rechts auf, nach einem kurzen Wiesenstück stehen wir unter der Rinne. Anfangs ist diese 35-40 Grad steil. So überwinden wir die ersten 500HM der Rinne. Links finden wir eine schneefreie Rippe auf der wir eine Pause machen. Hier steigt man im Winter nach links (links einer markaten Felsrippe) und hat ca. 45 Grad steiles Gelände.
Da es hier mittlerweile keinen Schnee mehr gibt beschlossen wir, in der rechten Rinne weiter zu klettern und die Felsrippe weiter oben zu überqueren. Anfangs war das Gelände hier etwa 55° steil und sehr gut zu klettern. Nach etwa 100m mussten wir eine schneefreie Unterbrechungsstelle überwinden: Mit Seilsicherung an T-Ankern kletterten wir über diese ausgeschliffene Plattenstelle ca. 5m hinauf. Meiner Einschätzung nach ist diese Stelle ca. mit 3+ zu bewerten. Etwas weiter oben konnten wir über unschweren (brüchigen) Fels nach links zu einem markanten Turm auf der Rippe queren. Ab hier kamen wir im mittlerweile tiefen Schnee wieder schneller voran und erreichten bald den Ausstieg. Eine kurze Randkluft überkletterten wir und kamen so zu den schneefreien Aussteigsmetern. Diese sind ca. 2- und exakt 45m lang.
Nach einem kurzen Abstecher zum Gipfel stiegen wir über den Wanderweg durch die Sandgrube ab. Dieser ist anfangs problemlos, kurz vorm Zaunerkogel zweigt der Weg nach rechts ab. Hier gibt es normalerweise einen kurzen Klettersteig, leider war das Seil nach dem Winter noch nicht befestigt und wir mussten über äußerst brüchige Bändersysteme abklettern. Unten wartete noch ein kurz sehr steiles (40°) Firnfeld über das wir unten gut abrutschen konnten. Nach einer weiteren Steilstufe kommt man in einen wunderschönen Buchenwald in dem man unglaublich steil bis zum Forstweg absteigt. Dies erfordert wegen dem weglosen Gelände und dem rutschigen Laub noch einmal volle Konzentration.
Die Tour ist für Alpinisten eine tolle Herausforderung, der Wanderweg über die Sandgrube ist wohl der landschaftlich schönste Anstieg in diesem Gebiet!
AUFSTIEG: Vom P in beim Wasserreservoir in der Großfölz folgt man dem Forstweg immer gerade bis zum Marterl (840m). Auf 880m nach rechts über die Kalte Fölz in zwei Kehren bis zum Forstweg, der Richtung Unterwirksgraben führt. Diesem folgt man kurz bergab und steigt dann links durch den Wald weglos höher. Auf etwa 1080m steigt man rechts sehr steil durch Gestrüpp zu Schneefeld im Unterwirtsgraben ab (Je näher man schon bei den Felsen ist (=höher), desto leichter ist der Abstieg in den Graben). Dem Lawinenkegel folgt man nach rechts oben und erreicht einen Wiesenrücken. Nun rechtshaltend bis unter die Rinne. Gerade hinauf (bis 40°) bis sie die Rinne teilt. Normal steigt man nun durch den linken Arm höher, wegen fehlendem Schnee wählten wir folgende Variante: In der rechten Rinne (55°) aufwärts, eine apere Stelle (5m, 3+) überklettern (Sicherung an T-Ankern) und ca. 40m danach über ein schmales Schneeband nach links hinter einen markanten Gratturm auf der Rippe. Jenseits einfach in den Firn und nun wieder flacher hinauf. Das Gelände wird wieder steiler und führt direkt zu den Felsen des Ausstiegs hinauf (48°). Zwischen den Felsen hindurch und links bis zum Ende des Schnees (unter einem markanten 5m Kamin). Hier wieder nach rechts auf steile Wiesen und über diese (2-) exakte eine Seillänge (45m) bis aufs Plateau. Man sollte beim Ausstieg NICHT in die rote Verschneidung klettern sondern deutlich links davon aufsteigen, die Rote Verschneidung ist wohl kaum kletterbar. Nun über den Wanderweg zum Gipfel (4h 30min)
ABTSTIEG: Zurück zum Ausstieg der Rinne, nun hinauf Richtung Kaiserwart und kurz davor nach rechts über schöne Wiesen hinab. Immer der Markierung folgen bis der Weg nach rechts abzeigt. Steil hinab, nach dem ersten Wiesen- (Firn-) fleck links auf Felsbänder. Über diese abklettern in die Sandgrube. An deren unterem Ende kurz nach rechts in eine Rinne und durch diese hinab. So wird eine Steilstufe überwunden. Nun nach links in den Buchenwald und extrem steil abwärts bis zum Forstweg. Nun nach Eisenerz und zurück in die Großfölz zum Auto. (3h 30min) (ACHTUNG: Sehr Anspruchsvoller Wanderweg)
SCHWIERIGKEIT: AD (Hochtourenbewertung);
Rinne Firn bis 48° und 2-; bei wenig Schnee Firn bis 55° und Fels bis ca. 3+
Sandgrube: Klettersteig ca. A/B (ohne Seil ca. 2)
MIT WAR: Tanja
WETTER: Anfangs noch bewölkt, in der Rinne dann extrem warm, allerdings kaum Steinschlag
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering
Tourengänger:
Matthias Pilz
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