Scheinbergspitze & Hochblasse - 2 schöne Brotzeitgipfel


Publiziert von Bergfex78 , 5. Mai 2013 um 20:54.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 5 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:18,5
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz ~ 1 km vor der Grenze zu Tirol für die Scheinbergspitze; Hotel Ammerwald für die Hochblasse

Für den heutigen Tag sollte es wieder etwas in den schönen Ammergauer Bergen sein, die sich im Frühjahr wegen der vielen südseitigen Tourenmöglichkeiten und niedrigen Höhen geradezu anbieten.

Die Scheinbergspitze vereint einen kurzen, nicht zu flachen Anstieg mit einer schönen Aussicht. Mit kurzem Gegenanstieg rund 870 hm. Ist gebucht. Das zweite Ziel?
Hm, auf der Hochblasse war ich noch nie, aber der Berg ist das Revier vom Winterbär... und ich habe noch kein Permit ;-). Na ja, muss sich der nette Wolf auf unüblichem Weg in's Revier vom Bären begeben. Mit ein bisschen Auf und Ab am Westkamm sind's rund 930 m. Auch gebucht. Das gibt zumindest eine schöne Summe.

Der Anstieg zur Scheinbergspitze ist aufgrund des eindeutigen Steigverlaufes sehr unspektakulär, aber immerhin sind die bis dahin wenigen Bergwanderer noch weit vom Gipfel weg, so dass eine kleine, einsame Gipfelrast gewährleistet ist. Ein zweiter Wanderer gesellt sich etwas später noch dazu, und das war's. Oben herum hat's zwar noch einige steilere Schneefelder, aber die lassen sich gut begehen und leisten im Abstieg eine dankenswerte Abfahrtshilfe. Erstaunlich, wie viele Leute sich inzwischen im Aufstieg befinden, obwohl das Wetter noch weit entfernt von 'Sonnenschein' ist.
Zurück beim Parkplatz musste ich mich dann erst einmal an den Geräuschpegel der ausgesprochen beliebten Motorradstrecke gewöhnen. Jedem sein Hobby, aber wie das wohl wäre, wenn jeder PKW mit kaputtem Krümmer fahren würde...

Beim Hotel Ammerwald angekommen ging's sodann auf den Schützensteig, der diesmal herrlich zu gehen war. Im Gegensatz zum letzten Mal gab's jetzt Sonne und nach einer Weile auch wunderbare Ruhe. Nur kleinere Wasserkaskaden rauschten vor sich hin und unterbrachen die Stille. Bis auf 3 Mountainbiker, die sehr vorsichtig den Steig herunterkamen, war keine Menschenseele unterwegs. Kurz vor der Jägeralpe entschied' ich mich dann, nicht über den Westkamm aufzusteigen, sondern direkt über die Südflanke. Die Schilder untersagen nur das Betreten im Winter, und da weder Schneeschuhe noch Ski an meinen Füßen hingen (geschweige denn, nötig gewesen wären), ging's über steile Wiesen und Waldabschnitte hinauf Richtung Kessel zwischen Schäferblasse und Hochblasse. Kurz mal einen kleinen Pfad auf 1700 m Richtung Schäferblasse gekreuzt, folgte etwas 'Latschenhandgemenge', um auf die freie Fläche zu gelangen, die man schon vom Schützensteig einsehen konnte. Hier auf 1800 m, so war die Hoffnung, sollte mich eine der beiden steilen Scharten auf den Kamm zur Hochblasse führen. Einen steilen, schrofigen Grashang später war in der Tat der Kamm erreicht und das Gipfelkreuz kurze Zeit später ebenfalls. Leider kein Winterbär hier :-(. Ich hatte insgeheim doch auf eine kleine Tasse Kaffee am Gipfel gehofft :-). Vielleicht beim nächste Mal. Die Sonne in einer recht windgeschützten Mulde auskostend, waren die Aasgeier, äh Dolen, natürlich auch bald da. Gattung: GemeineAusDerHandFressDole.

Vor dem Abstieg galt es natürlich noch 2 Dinge am Gipfel zu korrigieren.
1. Die 1860er Tüte austauschen (Nein, war natürlich nur ein Spaß!)
2. Ein ordentliches Steinmandl aufbauen.

Der Abstieg über den Westkamm war dann unspektakulär, und durch den ganzen Schnee gab's zumindest ein paar schöne Abfahrtspassagen. Bei viel Schnee den NW-Hang mit Ski runter wäre natürlich auch super gewesen, aber der nächste Winter kommt. Wieder beim Ochsenängerle angekommen ging's dann über den Schützensteig zurück zum Parkplatz, allerdings nicht ohne die ganzen Blumen und Bäche auf der Strecke zu genießen. Eine sehr schöne und interessante Runde durch das Revier vom Winterbär, die nicht das letzte Mal begangen wurde. Gesamte Tourendauer: 2,5 h hoch, 2,5 h runter, 1,5 h Gipfelpausen, Fotos, etc. Die Scheinbergspitze und Hochblasse sind über den Normalweg von der Bewertung her T2 / T3. T4- nur für den Südanstieg auf die Hochblasse.

Tourengänger: Bergfex78


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Kommentare (2)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 6. Mai 2013 um 11:07
Sehr schöne Bilder, Danke! Muss ganz bald auch mal wieder da rauf:-)
Die geniale Hammeraussicht nach O-S-SW-W hast Du aber anscheinend nicht ganz genießen können?
Erst mal schnell Scheinberg, dann Hochblasse und am frühen Nachmittag schon wieder unten.....ist mir wieder absolut unverständlich:-) Na ja durchtrainiert bis auf den letzten Muskel, kaum Gewicht dabei.... Was muss das für ein Körpergefühl sein. Ein Bär trottet ganz anders dahin:-)

VG Uschi

Bergfex78 hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Mai 2013 um 19:38
Ja, die Sicht nach Süden war wegen der dichten und tiefen Wolkendecke leider sehr eingeschränkt. Trotzdem eine sehr schöne Tour, die ich bis dato nicht kannte. Und: Tempo heißt gar nichts. Ich lasse mir bei schönem Wetter und einer entsprechenden Tour gern auch viel Zeit. Wie gesagt; man kann die Natur immer wieder anders genießen. Wie man es gerade will. Das ist das Tolle daran :-)!

VG, Andi


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