Andesite - und Castle Peak: Schneeschuh- und Kraxelvergnügen in Kaliforniens Sierra Nevada


Publiziert von 360 Pro , 27. April 2013 um 18:05.

Region: Welt » United States » California
Tour Datum:13 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA   US-CA 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Interstate 80, Exit Castle Peak/Boreal Ridge
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Kalifornien ist wohl für die meisten Leute nicht in erster Linie für seine Berge bekannt. Allerdings gibt es dort mehr und fast so hohe Berge wie beispielsweise in der Schweiz. Neben der Sierra Nevada (welche eine stattliche Länge von 640 km und  Breite von 80 bis 130 km aufweist) gibt es im Süden Kaliforniens auch noch die San Bernadino -, die San Gabriel- und die San Jacinto Mountains, welche ebenfalls mit 3000-er Gipfel auftrumpfen können.

Für eine erste Erkundungstour mit Schneeschuhen habe ich mir zwei Gipfel in der subalpinen Zone der Sierra Nevada ausgesucht, genauer gesagt der Castle- und Andesite Peak. Diese beiden Gipfel können problemlos miteinander verbunden werden und sind vom Interstate 80 aus gut als Tagestour machbar. Die beiden höchsten "Zinnen" des Castle Peaks bieten dem geneigten Alpinwanderer zudem auch noch wunderbares Kraxelvergnügen.


Das Parkieren auf der Stasse nordseitig der Ausfahrt 'Castle Peak/Boreal Ridge' des Interstate 80 ist verboten, ich nutze deshalb die Parkmöglichkeiten auf der Südseite der Autobahn bei der Talstation des Skigebiet Boreal. Die ersten ca. 200m entlang der Strasse Richtung Castle Valley sind noch schneefrei, danach ist die Schneedecke geschlossen. Ich folge der Strasse bis zu ihrem Ende und ziehe danach die Schneeschuhe an. Bei der grossen Tafel mit topographischer Karte nehme ich bei der Verzweigung die rechte Spur in nordwestlicher Richtung ins Castle Valley hinein. Auf ca. 7440 Fuss verlasse ich den breiten, ausgetretenen (Schneeschuh- und Skitouren-) Pfad und steige zum wenig ausgeprägten Südgrat des Andesite Peaks auf und folge schlussendlich dem Grat bis zum Gipfel.

Nach einer kurzen Pause laufe ich über den Nordgrat zum Castle Pass und weiter dem Grat folgend Richtung Castle Peak. Der Grat wird zunehmend steiler und dreht nun gegen Osten. Auf ca. 8600 Fuss weiche ich in die Nordflanke aus und gelange so steil (bis zu ca. 35°) zur westlichsten der drei Zinnen des Castle Peaks. Diese ist ziemlich sicher der Wintergipfel und wird wohl von den meisten Besuchern als Gipfel erkoren. Ich gebe mich jedoch nicht nur damit zufrieden, sondern möchte auch die beiden anderen "Zinnen des Schlosses" besuchen, insbesondere den höchsten, östlichsten und mit 9103 Fuss kotierten Punkt.

Dazu kraxele ich (nun zu Fuss) mehr oder weniger der Gratkante entlang zum mittleren Doppelgipfel, wobei dieser Grat zum Teil sehr ausgesetzt ist (T5+/II). Von hier kann ich die Route auf den höchsten Punkt nun gut einsehen. Aus dieser frontalen Perspektive sieht die Sache jedoch sehr haarsträubend aus, aber "mal schaun gehn" kann man bekanntlich immer. Das südseitige Abklettern vom Mittelgipfel verlangt ebenfalls Konzentration (T5/II), insbesondere beim herrschenden böigen Wind. Am Westfuss des östlichsten Turmes angelangt sieht die Route auf den höchsten Punkt dann etwas freundlicher aus, ist aber trotzdem nicht ganz trivial (T6, II+), die Griffe im, oder leicht links des deutlichen, fast senkrechten Risses sind jedoch erfreulich gut.

Auf dem höchsten Punkt befindet sich das Landmark aus dem Jahre 1939. Die Weitsicht hier oben ist sehr eindrücklich und reicht bis weit über den Lake Tahoe hinaus. Angeblich befindet sich in einer Spalte auch ein Gipfelbuch, welches ich aber nicht gefunden habe. Da die Südseite des Turmes sich für den Abstieg richtiggehend anbietet und auch einiges leichter aussieht, lege ich nun hier Hand an den Fels. Auch hier sind die Griffe erfreulicherweise äusserst gut und die Schwierigkeit lediglich im T5/II Bereich.

Vom Südfuss des höchsten Turmes steige ich nun in die schluchtartige Rinne, in welcher sich die Felsstufe auf ca. 8800 Fuss in einer Schwachstelle leicht überwinden lässt. Darunter ziehe ich nun wieder meine Schneeschuhe an und schreite auf wunderbarem Sulzschnee in das kleine Tal, zuletzt dem Fluss entlang ins Castle Valley. Ich gelange schlussendlich zurück auf den Trail und folge diesem zurück ins Skigebiet Boreal.


Nützlicher Hinweis:
Topographische Onlie Karten der Sierra Nevada (genauer gesagt sogar von den ganzen USA und Canada) findet man unter www.mytopo.com/maps/index.cfm.



To be continued... *click

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Kommentare (1)


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MicheleK hat gesagt:
Gesendet am 28. April 2013 um 14:22
schoen mal was aus der Sierra Nevada zu hoeren... freu mich schon auf den Rest ...
Gruss,
Michele


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