Galenstock 3586 m


Publiziert von basodino , 15. April 2013 um 16:59.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:18 August 2002
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto oder Bus bis zum Hotel Belvedere an der Furkapassstraße sowohl vom Wallis als auch vom Uri zugänglich.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Belvedere (2271 m), diverse Zimmerkategorien oder andere Hotels am Furkapass und in Gletsch

Als 2. Teil des Wochenendes wartete dann die große Tour auf den Galenstock. Jahre zuvor war ich einmal bereits auf der Seitenmoräne des Rhonegletschers gestrandet. Zwar ist diese technisch kein Hindernis, hat uns aber am frühen Morgen mit dem brüchigen, nicht endenden Auf und Ab total genervt, so dass diese Option nicht nochmals in Frage kam.

Im Jahr 2002 konnte man vom Hotel Belvedere nachts nicht direkt zum Rhonegletscher gehen. Wir folgten der Straße aufwärts über zwei Kehren bis P. 2385, wo eine Schotterstraße von der Passstraße abzweigte. Man kam an einigen Gebäuden und einer Art Bunker vorbei und stieg dahinter hinab zum Gletscher (Höhenverlust ca. 130 m), den man ca. 200-300 m rechts von der Gletschergrotte erreicht hatte. Danach ging es über den aperen Gletscher relativ gemütlich gegen die Mitte des Gletschers hinauf, wobei wir 1-2 Mal im Zickzack die beste Route suchen mussten. Auf ca. 2520 m (nach 1 Std.) konnten wir den Gletscher bequem nach rechts verlassen, da sich dort eine Senke gebildet hatte und die Moräne nicht mehr so hoch war. Zunächst über brüchiges Geröll, dann über Wiesen, die zunehmend mit Felsen durchsetzt waren und schließlich in ein Tälchen hinein, welches weitestgehend gefüllt war mit Schnee. Ob sich darunter ein Gletscher befand, war nicht mehr auszumachen, die Bezeichung Galengletscher legte die Vermutung nahe. Unschwierig erreichten wir P. 3113, einen felsigen "Übergang" ins Leere und idealer Rastplatz in der Morgensonne. Bis hier L, 3 h 30 min.

Wir bogen nach links ab und erstiegen den folgenden, steilen Hang zunächst über Fels und Blöcke, dann über steilen Firn bis sich dieser schließlich verflachte. So kam man unter den letzten Aufschwung zum Gipfel, wo sich ein Problem stellte. Der Firn war in diesem Bereich sehr hart und aus dem Hang wurde ganz allmählich ein Grat, was die Konsequenz nach sich zog, dass ein (Aus-)Rutscher nicht mehr in den flachen Hang hinter uns geführt hätte sondern links in eine Steilflanke ohne Bremsmöglichkeit. Meine Begleitung konnte sich nicht so recht entscheiden, ob sie warten oder mitgehen sollte. Die bereits vorhandenen Tritte wurden immer kleiner, letztlich nur noch halb so breit wie ein Schuh, es gab aber rechts daneben tiefe Löcher, in die der Pickel wie ein Anker jeweils perfekt hineinpasste. Insofern hatte man einen sicheren Fixpunkt, während die Strecke ansonsten ideal für Mitreißunfälle geeignet gewesen war (hier ca. 50 m weit eher schwieriger als WS). Meine Begleitung entschied sich für den Aufstieg und so erreichte ich glücklich und sie mit bösen Befürchtungen bezüglich des Abstieges den damals noch überwächteten Gipfel. WS, 2 h 00 min.

Der Abstieg forderte dann nochmals in der eben beschriebenen Passage höchste Konzentration, war aber ansonsten komplett problemfrei (auf der Aufstiegsroute). Im untersten Teil wollten wir uns den Gegenanstieg sparen und kamen direkt an der Eisgrotte heraus. Die Touristen sahen uns an, als wären wir Ötzi und dass wir keine Autogramme geben mussten war alles. Mit diesem eher unromantischen Ende erreichten wir unser Auto und so endete diese an sich fantastische Tour. Leider ist der Rhonegletscher inzwischen weiter abgeschmolzen, so dass sich die Verhältnisse heutzutage sicherlich nochmals anders darstellen und meine Eindrücke insofern nur eine Vergangenheitsbetrachtung sind.

Tourengänger: basodino


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