Aula (1417 m): Wer Aussicht will, ist hier falsch am Platz

Dieser unscheinbare Gipfel im Centovalli ist leicht zu erreichen, zumal es ein Bähnchen bis auf die Alp “Monte di Comino” gibt – ich habe dieses nicht benützt.
 
Trotzdem ist der Berg “Aula” nicht oft besucht (im HIKR finden sich nur 3 Einträge). Es gibt keinen offiziellen Wanderweg dort hinauf, und es ist auch nichts ausgeschildert.
 
Als ich oben auf dem Gipfelchen stand, war mir klar, wieso. Es hat dort wohl eine kleine Waldlichtung und einen riesigen Gipfelsteinmann, aber rundherum stehen grosse Buchen und Birken, die absolut keine Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler erlauben. Man konnte die Berge nur erahnen, wenn man durch das blätterlose Zweigdickicht spähte. Wenn Blätter an den Bäumen sind, dürfte hier ein grüner Vorhang sein.
 
Ich startete in Verdasio (711 m), einem kleinen Dorf etwas oberhalb des Talbodens des Centovalli. Verdasio hat seine Ursprünglichkeit gut bewahrt, und es wird allenthalben renoviert. Leider war deswegen die Beiz geschlossen.
 
Der Bergweg nach Comino ist gut ausgeschildert und bestens unterhalten. 200 m oberhalb des Dorfes führt er an einem schönen Aussichtspunkt mit Wegkapelle vorbei, wo man das ganze westliche Centovalli einschliesslich des Stausees überblickt. Bald erreicht man die baumlosen Alpweiden. In einer weiteren halben Stunde gelangt man zur etwas im Wald versteckten Walffahrtskapelle “Madonna della Segna” (1166 m). Hier verzweigen sich mehrere Wege, und hinter der Kapelle liegt ein Naturschutzgebiet.
 
Ich bestieg vorn hier weglos den Berg “Aula”, immer im dichten Buchen-/Birkenwald. Ich hielt mich mehr oder weniger an den Westgrat (oder leicht südlich davon, um dem Schnee auf der Nordseite auszuweichen).
 
Nach der Gipfelrast Rückkehr auf demselben Weg nach Verdasio.