Mugena zum 1. und Mugena zum 2.

Die für heute geplante Tour der Senioren-Wandergruppe des SAC-Pilatus auf das Schnebelhorn musste ich wegen der schwierigen Verhältnisse (zuviel Schnee) absagen. Ein Ersatz sollte her, dass Tessin versprach mal wieder das beste Wetter. Ich entschied mich also für den Sentiero del Castagno von Arosio aus. Leider hatte ich vorher keine Zeit mehr, die Tour zu rekognoszieren, hoffte aber eine gute Ausschilderung, da es ein von Schweiz Mobil empfohlener Wanderweg ist.

Früh um 7.18 Uhr verließen wir Luzern Richtung Tessin. Ein lautes Ah und Oh, als wir den Gotthardtunnel verließen, die Sonne schien und je weiter wir nach Süden kamen, desto wärmer wurde es. Welch ein gutes Gefühl nach den vielen grauen Tagen hier nördlich der Alpen. Alle Teilnehmer wurden von mir informiert, dass ich den Weg vorher nicht begangen habe und wir alle Neuland betreten.

Zuvor hatte ich im Internet nach einem Café gesucht für einen morgendlichen Startkaffee. Leider war ich nicht fündig geworden. Vor Ort stießen wir jedoch unmittelbar nach dem Start der Tour auf ein wunderbares Ristorante/Albergo, dass auch geöffnet hatte. Also erst einen Startkaffee bevor es losging.

Direkt an der Haltestelle Arioso Paese befindet sich der erste Hinweis auf den Serntiero del Castagno, die üblichen gelben Wanderwegweiser mit einem zusätzlichen Kastaniensymbol. Diesem folgten wir nun und erreichten bald den nächsten Ort Mugena. Ein wunderschöner kleiner Ort mit einem alten Ortskern, durch den der Wanderweg führt.

Nach verlassen des Dorfes folgen wir kurz wieder der Hauptstrasse und nach einer scharfen Kurve geht es rechts hinauf auf den Wanderweg. An der ersten Abzweigung gibt es einen Hinweis auf Vezio via Bellavista. Da wollten wir hin. Steil geht es bergauf bis zum höchsten Punkt und auf schmalem Weg wieder hinunter und alsbald standen wir wieder vor den Toren von Mugena. Nanu? Was war denn das? Hatte ich einen Wegweiser übersehen? Es ließ sich nicht mehr kläten und so wanderten wir ein zweites Mal durch den schönen Ort Mugena , bogen von der Hauptstraße wieder rechts ab auf den Wanderweg bis zur nächsten Signailisierung. Nein, nach Vezio über Bellavista wollten wir nicht wieder und entschieden uns für den einfachen Wegweiser Vezio.

Der Abschnitt von Mugena über Bellavista nach Mugena ist weiß-rot-weiß markiert (T2)

Hinter Molino überquerten wir die Magliasina und fanden eine schöne Lichtung, die wir für die Mittagspause nutzten. Auf der Wiese blühten viel weiße und lilafarbene Krokusse und unser Aufsehen erregte ein uralter Kastanienbaum, innen vollkommen ausgehölt, gebrannt hatte es auch in den Stamm und Trotzdem lebte dieser Baum noch. Erstaunlich, was die Natur leisten kann.

Nach der Mittagspause ging es durch noch lichte Kastanienwälder in stetigem Auf und Ab durch das Val Firinescio nach Vezio. Ein wunderschöner Wanderweg. In Vezio habe ich mich dann noch einmal kurz im Weg verhaspelt, aber dank meiner Wanderkollegen und -kolleginnen war das Malheur schnell behoben. Der weitere Weg nach Fescoggia verlief dann ohne Probleme.  Bedingt durch die Umwege, die auch Zeit gekostet haben, entschlossen wir uns, in Fescoggia in den Bus zu steigen, der uns zurück zum Bahnhof Lamone-Cadempino brachten. Wir hatten noch fast eine Stunde bis zur Abfahrt des Busses Zeit, so dass einige weiter nach Vezio gingen, um dort noch einen Kaffee zu nehmen, die anderen blieben in Fescoggia und genossen die wunderbar warme Frühlingssonne.

Den Zug nach Luzern den wir in Bellinzona bestiegen, war derart voll, dass einige auf dem Boden sitzen mussten. Hinter dem Gotthardpass empfing uns leider wieder das allseits bekannte Grau am Himmel.

Fazit: Um solche Verhauer zu vermeiden muss man unbedingt die Tour vorher begehen. Trotz allem hatte ich das Gefühl, dass es allen Spaß gemacht hat.

Tour mit SAC Senioren Wandergruppe.

Route: Arosio - Mugena - Molino - Val Firinescio - Vezio - Fescoggia.