2 Eintägige kreuz und quer durchs Säuliamt


Publiziert von kopfsalat , 9. April 2013 um 22:19.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 9 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH   CH-ZG 
Zeitbedarf: 2 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Hausen am Albis
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Affoltern am Albis
Kartennummer:1111 Albis, 1131 Zug

Wie im Wann wird es Sommer? Thread erwähnt, eignen sich die derzeitigen Wetterkapriolen vorzüglich einmal etwas neues, ganz anderes auszuprobieren. Die Alpen und der Jura können warten. Da diese zwei Wanderungen in der selben Gegend verliefen, fasse ich sie hier in einen Bericht zusammen.

Tag 1, Sonntag 07.04.

Mit Zug und Bus nach Hausen am Albis. Eigentlich wollte ich ja zum Albishorn aufsteigen und danach alles der Krete entlang, aber es pfiff ein furchtbar kalter Wind und die Aussicht konnte man sich auch schenken. So stieg ich von Pt. 898 den Sihlwald hinunter, in die Kernzone des Wildnispark Zürich. Ausser ein paar umgestürzter Bäume die quer über den Weg lagen, war es nicht besonders wild und auch solches wollte sich nicht gross zeigen, bis auf einen Fuchs der schön gemächlich etwa 20m über mir durch den Hang trabte.

Nach ein paar "Ringelirängeli" war ich bei der Brücke über die Sihl Pt. 485 angelangt und schaute den Bach- und Bergstelzen zu, wie sie über dem Wasser Mücken jagten. Ein paar Rotkehlchen wollten es ihnen gleichtun, nur mit der Grazie happerte es ein wenig. Auf der orographisch rechten Seite den Berg hoch bis Gattikon Pt. 540 und dann wieder hinunter bis zum Bahnhof von Langnau a. A. Was nun? Es war erst 13 Uhr und ich noch überhaupt nicht müde. Weiter der Sihl entlang macht keinen Sinn, denn schon hier befindet man sich in den Ausläufern der Zürcher Agglo.

Natürlich! Man nimmt den Bus 240 nach Hausen a. A. Alles wieder von vorn. Nur dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung. Mit ein paar Schlenkern zu den Zahlreichen Mooren und Feuchtgebieten, welche hier aufgrund der letzten Eiszeit entstanden sind, gings an Ebertswil vorbei auf einem eher unbedeutenden Geländerücken Silhlbrugg entgegen. Bei Chalofen äste ein Rehbock seelenruhig auf einer Wiese und liess sich durch nichts und niemanden stören. Schlussendlich machte ich noch einen kleinen Abstecher zum Südende des Sihlwalds, welcher sich überaus lohnte. Ein Trupp Rehe bemerkte mich nicht und ich konnte sie gut 5 Minuten lang beobachten, bevor sie durch irgendwas aufgeschreckt wurden und davonhüpften.

Nur ein paar Schritte und das Paradies lag hinter mir und ich trat in die Automobil-und-Asphalt-Hölle von Sihlbrugg ein. Grässlich. Das einzig Positive. Es hat eine Beiz, wo es einen heissen Kaffee gab, denn obwohl mittlerweile die Sonne herausgekommen war, blies immer noch ein eiskalter Wind. Mit Bus und Bahn zurück.

Tag 2, Dienstag 09.04.

Heute war Start in Baar, Bachtalen Höchi. Die Aussicht und das Wetter waren phänomenal. Sonne, blauer Himmel, Panorama und alles was dazugehört. Vorbei am Hof Oberrüti durch den Schönbüelwald, in welchem die Vögel um die Wette jubilierten und tirilierten. Ab der Kantonsgrenze Pt. 552 folgte ich dann, ohne dies vorgängig so geplant zu haben dem blau ausgeschilderten, sogenannten Ämterweg.

Weitere Stationen, Pt. 560, 577 (3 Rehe, davon ein Bock traben an mir vorbei), 585 (auf dem Baum hockt ein Turmfalkenmännchen und beäugt mich nachdenklich) und nach Rifferwil hinunter. Leider war die Dorfbeiz geschlossen, dafür hatte die Metzgerei offen. So kaufte ich gleich ein Pfund Euter und 3 grüne Würste. Nein, war nur ein Scherz. Aber ein Päärli Rauchwürste und im Volg gegenüber gabs einen saftigen Apfel. So gestärkt bewunderte ich die architektonischen Schätze des Orte, welche mir wesentlich mehr imponierten, als die vollverglasten Renomierbauten die überall mit Dutzenden von Stockwerken aus dem Boden schiessen.

Über den Homberg Pt. 642 nach Hodel hinunter und auf der anderen Seite über Wängi nach Aeugst a.A., wo das Restaurant Eichhörnli geöffnet war und ich eine wärmende Schale mit viel Milch, gefolgt von einem Faustbrot mit Rohschinken und runtergespült mit einem alkoholfreien Eichhof, zu mir nahm, denn mittlerweile hatte es gehörig zu regnen begonnen und ein kühler Wind liess die nassen Finger leicht taub werden.

Um den Aeugsterberg herum - auf die Ersteigung konnte ich verzichten - nach Müliberg Pt. 668 und an der "Brötlistell" Dachs vorbei nach Affoltern a.A. hinunter. Alles im strömenden Regen. Als ich nach ca. 2h Bahnfahrt in Basel ankam, lachte mir als erstes die Sonne entgegen.


Fazit: Auch das Mittelland hat allerlei zu bieten und man muss sich nicht einmal viel Mühe machen, es zu finden.

Tourengänger: kopfsalat


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: Sihlwald und Säuliamt ...
Gesendet am 11. April 2013 um 07:52
erinnern mich an schöne Jugend-Zeiten und frühes Erwachsenenalter!


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