Rahmhanke


Publiziert von Bergmax , 9. April 2013 um 23:03.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum: 8 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S-Bahn bis Rathen, Fähre über die Elbe
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie oben
Kartennummer:"Die Bastei" 1:10.000 von Rolf Böhm

Die Fründenschnur in der Sächsischen Schweiz

Vor der Rahmhanke hatte ich bisher immer etwas Respekt - schließlich hören sich viele Beschreibungen dieser Route recht abenteuerlich an: "Sehr ausgesetzt" und "Ungesichert" liest man immer wieder.
Auch von unten, etwa von der Elbtalbahn aus, sieht das Felsband in halber Höhe zwischen Bastei und Elbe recht gefährlich aus.

"Probieren geht über Studieren" und "Umkehren kann man immer", denke ich heute und breche kurzentschlossen auf, nachdem ich während meiner gestrigen Tour vom Zug aus schon einige Begeher in der südexponierten Route bestaunte.

Vom Bahnhof Rathen gehe ich zur Fährstelle und setzte in den Hauptort über.  Den normalen Weg zur Bastei kannte ich bereits, daher steige ich hinauf zur Burg Altrathen und wähle den Bergpfad, der weiter hinauf führt und wenig unterhalb der Tiedgeaussicht auf den Hauptweg trifft. Diese Abkürzung empfehle ich gerne weiter!

Direkt an der viel besuchten Tiedgeaussicht, unterhalb des gleichnamigen, markanten Klettergipfels beginnt die Rahmhanke. Ohne viel Aufsehen zu erregen, übersteige ich das Geländer und gehe um ein luftiges Eck. bald kommt eine etwas schmale Stelle, die Vorsicht verlangt, ansonsten ist das Felsband aber breiter, als ich befürchtet habe.
Im weiteren Verlauf wechseln freie Stellen mit herrlichen Tief- und Weitblicken und waldige Passagen ab. Eine einzelne Stelle verlangt etwas Kletterei (T4 / I - II), ist aber nur wenig ausgesetzt.
Bald erreicht man einen größeren waldigen Winkel, in dem es ziemlich besch. stinkt - das hat mit der Abwasserleitung der Bastei zu tun. Hier liegen auch einige durch den Winter beschädigte Leitungen, die zwar vermutlich nur fürs Telefon dienen, trotzdem besser mal nicht berühren! Im hintersten Winkel befindet sich die Vehmhöhle mit Inschriften, die ohne den ekligen Gestank sicher mehr Aufmerksamkeit verdienen würde.

Bald befinde ich mich am Wartturm, der mit seiner frischen Bergsturz-Seite recht auffällig ist. Spätestens hier ist die Rahmhanke zu Ende und man sollte sich auf den wenig übersichtlichen Abstieg in den Hischgrund konzentrieren.
Ich mache den Fehler, mich stets weit außen zu halten (in der vergeblichen Hoffnung, dass es noch etwas ausgesetzter wird...). Schließlich stehe ich vor gestuften Felsen, die mit einigen Stufen und Handgriffen versehen sind. Ich halte das für einen guten Abstiegsweg, zumal es auch vereinzelte Markierungen gibt. Unten bin ich in einer kleinen Schlucht, die ziemlich begangen aussieht, und steige weiter ab. Plötzlich stehe ich über einer Felswand, die zwar nicht sehr hoch ist, aber unten überhängt und zum Springen doch wieder zu hoch ist. Nach ein paar vergeblichen Versuchen finde ich einen kleinen Kamin, in dem ein Baumstamm den Abstieg erleichtert. Mit einiger Anstrengung komme ich heil unten an und befinde mich am Rand des Hirschgrunds. Aber wie in aller Welt soll man diesen Weg hoch kommen, wenn man von unten kommt???
Der weitere Weg zur Elbe ist unschwierig. Ich wandere einfach durch den untersten Teil des Hirschgrunds hinab.
Zum Schluss wandere ich an der Elbe nach Rathen und nehme die Fähre zurück zum Bahnhof.

Besser hätte ich diesen sonnigen Nachmittag wohl kaum ausnutzen können (die meisten Stiegen sind schließlich immer noch vereist), aber so spannend und schwierig, wie ich erwartet habe, ist die Rahmhanke eigentlich nicht, auch wenn man halbwegs schwindelfrei sein muss.
Damit dürfte der erste Satz dieses Berichts auch ein wenig übertrieben sein, oder doch nicht, schließlich kenne ich die Fründenschnur noch gar nicht!?

Tourengänger: Bergmax


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Kommentare (3)


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alpensucht hat gesagt: Schön...
Gesendet am 9. April 2013 um 23:48
...von diesem Weg habe ich bisher noch nichts gehört. Den werde ich sicher an irgendeinem Kletterwochenende im Elbsandstein begehen. Dank dir! Schöne Bilder!!

LG

mp2012 hat gesagt: bisher noch nicht besucht...
Gesendet am 10. April 2013 um 07:35
aber darüber gelesen und auf der Karte angesehen hatte ich die Rahmhanke schon ab und zu. Tolle Fotos!

Bergmax hat gesagt: Es freut mich...
Gesendet am 10. April 2013 um 18:34
... dass Euch meine Fotos gefallen!

Ein großer Vorteil der Rahmhanke ist die schnelle Erreichbarkeit, so dass man sie auch mal spontan begehen kann.

Gruß aus Pirna,

Bergmax


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