Rund um die Torres del Paine


Publiziert von t2star , 6. April 2013 um 23:19.

Region: Welt » Chile » Patagonia » Region Magallanes und Chilenischen Antarktis
Tour Datum:10 Februar 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RCH 
Zeitbedarf: 7 Tage
Aufstieg: 4000 m
Abstieg: 4000 m
Strecke:ca. 135 km

Der Circuito - vielleicht die bekannteste Trekkingtour Patagoniens

Vor zwei Wochen (vor Publikation) habe ich festgestellt, dass sich auf Hikr noch gar kein Bericht zu der so einzigartigen süd-patagonischen Trekking-Rundtour "Circuito Torres del Paine" befindet. So habe ich nebenbei abends  Bilder hochgeladen und musste heute, bevor ich den Bericht dazu schreiben wollte, feststellen dass just vor ein paar Tagen erstmalig ein Bericht dazu von amphibol eingestellt wurde (http://hikr.org/tour/post62881.html). Nun ja, so fällt jetzt mein Bericht etwas kürzer aus als geplant;-)

Der Großteil aller Trekker im Paine NP bewandert das sogenannte W, oder auch nur ein Teil davon. Die Allermeisten setzen sich als einziges Ziel den Aussichtspunkt "Mirador Torres", welchen man bequem im Rahmen einer Tagestour (vom Ausgangspunkt aller Touren, der Hosteria Las Torres) erreichen kann. In meinen Augen ein großes Versäumnis! Die gesamte Umrundung des Paine Massivs offeriert eine derartig landschaftliche Vielfalt wie ich sie noch bei keiner anderen Wanderung erlebt habe - von faszinierenden Gletschern, senkrechten Felstürme, herrlichen Blumenwiesen, saftigen Regenwäldern, steppenartige Vegetationen, bis hin zu türkisblauen Seen.

Mittlerweile kann man bei den meisten Camping-Plätzen, welche im Rahmen des Circuito typischerweise angepeilt werden, auch in Hütten mit allem Comfort wie auch in SAC Hütten übernachten (außer bei den Campamentos Serón und Los Perros).Darüber hinaus kann man auch bei den Camping-Plätzen Las Torres, Dickson, Los Perros, Grey und Pehoe mit Basis-Lebensmitteln aus einer Art Kiosk eindecken (wie ich mitbekommen habe sauteuer). Ich selbst war "autark" unterwegs, d.h. ich übernachtete nur in meinem Zelt und hatte für 8 Tage Essen dabei.

Ich habe den Circuit alleine gemacht, was natürlich den Rucksack ein wenig schwerer macht wie wenn man zu zweit wandert und sich das ganze Camping-Equipment aufteilen kann. Es hat einen Tag gedauert, und ab da war ich nicht mehr alleine unterwegs. Spätestens nach dem Campamento Pehoe (Campamento Paine Grande) kennt man fast alle Wanderkollegen. Insgesamt waren auf meiner Paine-Runde schätzungsweise 25 Leute mit von der Partie, was sich tagsüber beim Wandern aber komplett verliert. Ich hatte den Circuit in 7 Tagen statt den üblichen 8 absolviert was daran lag, dass ich den ersten Campingplatz (Serón) übersprungen und hatte somit gleich am ersten Tag bis zum Camping Dickson ca. 30 km zurückzulegen.

Wenn man 8 Tage auf dem Paine Circuit unterwegs hat man ein Garantieschein dafür alle Arten von Wetterkapriolen geboten zu bekommen. Wie auch von amphibol berichtet hatte ich von Blauer-Himmel-Tagen mit fast 30°C, bis Stunden-im-Regen-laufen, Schnee auf dem Paso Garner und natürlich allem voran Wind, Wind, Wind! Dieser hat mich im Campamento Los Cuernos in der Nacht kein Auge zumachen lassen, da der Sturm mein Zelt regelrecht um mich wickelte nach es irgendwann mein Innenzelt an einigen Stellen gerissen ist (und ich hatte ein hervorragendes Zelt) - es ist beeindruckend wenn man im Zelt liegt und die nächste Sturmböe schon 10 Sekunden vor dem Eintreffen am Zelt über den See walzen hört (der Lago Nordenskjöld). Sturm in Patagonien heißt übrigens nicht zwangsläufig schlechtes Wetter da wo man sich befindet;-) Im Valle del Francés, dem linken und ersten der beiden Abstecher in die zwei Seitentäler, hatte ich ein Traumtag, ein Tag später beim Eintreffen im Campamento Torres (im rechten Seitental) genau das Gegenteil - die Torres del Paine (manchmal als die 3 Zinnen Patagoniens bezeichnet, nur mehr als doppelt so hoch) habe ich vom Mirador Torres weder am Abend noch am nächsten Morgen zu Gesicht bekommen.

Wer möchte kann am Campamento Pehoe die "Runde" verlassen, erst entlang des Lago Pehoe, dann entlang des Rio Grey. um am Posada Rio Serrano, der NP-Administration, wo sich auch eine  Bushaltestelle für den Rückweg nach Puerto Natales befindet. Ich habe vom Campamento Pehoe noch einen empfehlenswerten Seitenabstecher von ca. 1 h in diese Richtung gemacht, von wo man einen wunderbaren Blick über das Paine Massiv hat (siehe Fotos). Dann ging es wieder zurück und weiter Richtung Valle del Francés.

Ich kann nur jedem Patagonien-Reisenden empfehlen - wenn man denn gerne mehrtägige Trekkingtouren mag - den Circuit zu bewandern. Die abwechslungsreichen Szenerien und Wetterlaunen geben ein besonders inspirierendes Naturgefühl. Hätte man 8 Tage in Patagonien zur Verfügung würde ich uneingeschränkt empfehlen diese 8 Tage in den Paine Circuit zu investieren;-)

Mehr Details über die einzelnen Tagesetappen sowie Anfahrt dann im Bericht von amphibol.

Tourengänger: t2star


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Kommentare (2)


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Mo6451 hat gesagt:
Gesendet am 7. April 2013 um 08:44
Gratulation - eine Traumtour. In meinem Bericht *Salve Argentina findest du auch eine Auswahl an Bildern aus dem Torres de la Paine.
VG
Monika

t2star hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. April 2013 um 09:33
Dank dir Monika,
ist ja auch einfach eine tolle Ecke!
Da hast du auch ein paar schicke Bilder dabei, besonders das ist klasse:
hikr.org/gallery/photo1056246.html?post_id=62996#1
Typisch patagonischer Zuckerguss in der Vertikalen...

LG Bernd


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