Rosswis - Sichli - Margelchopf


Publiziert von Bergamotte , 1. April 2013 um 19:06.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 1 April 2013
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Kartennummer:1135 Buchs / 237S (R. 832, 833a, 835a)

Es muss kein Prophet sein, wer an diesem prächtigen Ostermontag mit einem regelrechten Run auf die frisch verschneiten Skirouten rechnet. Nach den jüngsten Wetterkapriolen sinnt das ausgehungerte Türlkervolk auf Wiedergutmachung. Da heisst es früh aufstehen und nicht den Kopf verlieren angesichts der teils angespannten Lawinensituation.

Um 7:15 ist die Welt beim Berghaus Malbun (1369m) noch in Ordnung. Ich mag diese Stimmung: wenige Frühaufsteher in Aufbruchstimmung, ein paar gekonnte Handgriffe, kein ödes Geschnatter, im Zentrum stehen alleine Gipfel, Bewegung und Schnee. Durch eine frisch verschneite Landschaft ziehe ich bergwärts - das "endlose Wintermärchen" bin ich geneigt zu sagen. Ein Blick zurück: Über dem Rätikon geht die Sonne auf.

Kurz vor Obersäss (1744m) öffnet sich der Blick auf die ersten Gipfel: Fulfirst und Glannachopf. Wie gerne denke ich an diese *Tour zurück. Nach dem Hanenspil zeigt sich der Margelchopf, das Wahrzeichen von Buchs und aus schlichtweg allen Perspektiven ein Hingucker. Die letzte Gipfelladung des Gebiets eröffnet sich dem Türler auf dem Sisitzgrat (2016m): Rosswis, Sichli, Chapf. Nach gut zwei Stunden stehe ich auf der beliebten Isisizer Rosswis (2334m) - #3 von geschätzten 150 Türlern an diesem Tag.

Die Pause habe ich mir fürs einsame Sichli aufgehoben (s. auch den *Bericht von marmotta). Direkt vom Gipfel fahre ich die (sehr) kurze Steilpassage zum Grat ab und traversiere zur Sichli-Ostflanke rüber. Skidepot. Der Clubführer bezeichnet das Sichli als "ruhigeres und kaum anspruchsvolleres Ausweichziel" - eine unglückliche Formulierung. Das gilt zwar für den Skiaufstieg, deckt er sich doch zu 95% mit der Rosswis-Route. Doch am abschliessenden Fussaufstieg dürfte der durchschnittliche Genusstürler wenig Freude finden. Die gut 45° steile Flanke ist meist stark ausgeapert, Pickel und Steigeisen empfehlenswert, Immerhin fehlt grössere Exponiertheit, sofern man sich denn von der Südkante fernhält. Der Gipfelgrat des Sichli (2321m) ist sehr schmal, es hat kaum Platz zum Sitzen. Ich wäre nicht überrascht, würde dieses Ziel in der nächsten Ausgabe dem Rotstift zum Opfer fallen. Tipp: Der Aufstieg wird einfacher, wenn man sich nördlich hält, besser nicht der Südkante folgen.

Wieder unten geniesse ich eine traumhafte Pulverabfahrt nach Nideri, westlich von Isiszsess (1863m). Die zusätzlichen 50Hm Wiederaufstieg für diese einsame Variante scheint kaum jemand in Kauf nehmen zu wollen. Die Idee, von hier noch kurz den Chapf zu besuchen, verwerfe ich wieder. Die mit Steinen durchsetzte Südflanke verspricht wenig Abfahrtsvergnügen.

Zurück auf dem Sisitzgrat (2016m) zieht es mich noch rasch auf den Margelchopf (2163m), einfach ein Prachtskerl. Obschon ich das letzte Mal keine benutzt habe, machen auch hier Steigeisen durchaus Sinn. Denn im steilen Couloir (Sommerweg) sind die Steinbrocken nur schlecht überschneit, mühsam und rutschig (aber nicht ausgesetzt). Oben bläst ein giftiger Wind, wie auf allen Gipfeln heute. Zurück auf dem Grat steige ich die wenigen Meter nach Glanna hoch, wo die Alternativabfahrt zum Berghaus einsetzt. Diese ist bereits ziemlich verfahren und nicht mehr so luftig-leicht, aber immer noch lohnend.

Fazit: Wiedergutmachung geglückt.


Zeiten
2:30  Rosswis - Sichli
1:35  Margelchopf
0:55  Berghaus Malbun


Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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Kommentare (3)


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heluka hat gesagt: Interessanter Bericht
Gesendet am 2. April 2013 um 21:09
mit schönen Fotos - von einem schönen Gebiet!
Gruss Heini

Bergamotte hat gesagt: RE:Interessanter Bericht
Gesendet am 3. April 2013 um 18:35
Danke. Praktisch vor Deiner Haustür oder?

heluka hat gesagt: RE:Interessanter Bericht
Gesendet am 3. April 2013 um 19:33
Ja, genau. Bilder der Alviergruppe "heimeln" mich immer an. Auf dem Sichli war ich aber noch nie.


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