Skitour Pizol plus


Publiziert von Alpin_Rise , 31. März 2013 um 23:04.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:27 März 2013
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 2400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Pizolhütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Hienzi

An schönen Winterwochenenden stürmen weit mehr als hundert SkitourengängerInnen den Pizol. Und im Sommer sorgt eine blau-weisse, jetzt gletscherfreie Alpinwanderroute ab der berühmten 5 Seen-Wanderung für eine hohe Besteigungsfrequenz. "Schuld" daran ist das benachbarte Skigebiet Pizol: Gäbe es die Erleichterung durch die Seilbahnen nicht, wäre eine Pizolbesteigung in der gleichen Liga wie Glärnisch oder Uri Rotstock mit gut 2000 Höhenmeter Aufstieg. Und somit nur sehr konditionsstarken Tagesausflüglern vorbehalten. Heute startet man um 35.- Franken (17.50 mit Halbtax) leichter auf über 2200m und steht in weniger als zwei Stunden auf dem Gipfel.

Vom Pizolgipfel eröffnen sich lohnennde Abfahrten nach Norden, nach Süden vereitelt das Jagdbanngebiet "Graue Hörner" eventuelle Ambitionen. Die Varianten werden aber nur von einem kleinen Prozentsatz genutzt; das Gros fährt über die Pisten ins Tal. Das Highlight der Tour liegt für mich ganz klar in der langen, aussichtsreichen und meist einsamen Nordabfahrt mit den drei Zusatzgipfeln, auch Schwarz Hörner Rundtour genannt. Kleinräumig lassen sich noch viele andere Varianten finden, die hier ausgeführte ist die kürzeste und technisch leichteste.


Langer Pulvertraum vom Pizol hinunter

Die hier beschriebene Tour ist identisch mit diesem Ausflug, dieses Mal plus Gipfelbesteigung Pizol.

Mit Gondel- und zwei Mal Sesselbahn zur Pizolhütte und auf dem bereits gespurten Highway zur Wildseelugge. Kurze Abfahrt mit Fellen und dann erst flach übers Gleschervorfeld, später über den sterbenden Pizolgletscher. Den Nekrolog für den ehemals stattlichen Gletscher schreibt übrigens Delta, der zwei Tage nach uns ebendort seine regelmässigen Messungen durchführt. Der Schlussaufstieg zum Pizol führt vom Sattel heute nicht den Drahtseilen in der Westflanke entlang, sondern über den Vorgipfel. Das ist in leichter Kletterei unproblematisch, allerdings ist ein Pickel und für wenig Geübte Steigeisen angenehm.

Eine erste Abfahrt über den Pizolgletscher ist in etwas windbearbeitetem Pulver genussvoll, der Aufstieg zur Wildseeluggen schnell geschafft. Wir fahrend querend etwas ab, bis wir durch das südexponierte Couloir zwischen Hörnli P. 2602m und P. 2645 hochsteigen können, steilste Stelle um 40° kurz zu Fuss (und nicht wie andere behaupten 47-52°).
Wir spuren noch kurz zu P. 2645 hoch, um dann das schöne Tälchen in Richtung Rossstall hinunterzufahren.
Der Rosstall wird mit einem kurzen, querenden Gegenstieg ohne anzufellen schnell erreicht. Aussichtsreich über die praktisch immer verblasene Baseggla und dann nochmals kurzes Skischultern zum Gamidaurspitz. Nun kommt die beste Abfahrt des Tages: die fantastische Nordflanke entern wir durch ein kurzes Couloir mit auffälligen Felszacken (auf 2230m bei einer Verflachung westlich des Gipfels). In der Flanke dann im unverspurten Traumpulver bis Ober Vermii, erst im Unter Vermii wird der Schnee etwas schwerer. Ab da gehts im Hochnebel mehrheitlich dem Fahrsträsschen entlang bis zur Weisstannentalstrasse, Haltestelle Hienzi - auch Ende März noch ohne einen einzigen Meter Skitragen möglich!

Tourengänger: Alpin_Rise


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