Mont Blanc - nach mehreren Versuchen die erfolgreiche Besteigung


Publiziert von joe , 29. Mai 2013 um 19:29.

Region: Welt » Frankreich » Massif du Mont Blanc
Tour Datum: 6 August 1988
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F   I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 3800 m

Endlich, nach zwei erfolglosen Besteigungsversuchen in den letzten Jahren ist das Wetter für die nächsten Tage konstant. Wir machen uns auf nach Chamonix.

Muss ich die Route beschreiben? Nein, denn diese ist hinreichend als "Normalroute" bekannt: Von Nid D'Aigle zur Tête Rousse Hütte, von dort zur Goûterhütte und weiter über die französische Normalroute zum Gipfel und retour.



Ich möchte hier meine Erfahrungen und Eindrücke niederschreiben, da diese meine bergsteigerische Zukunft doch sehr stark beeinflusst haben.

Zunächst haben wir uns in den Ostalpen sehr gut akklimatisiert und ausreichend Kondition aufgebaut. Beides ist für eine 4'000er Tour für mich eine Grundvoraussetzung.

In Les Houches erfragen wir die Kosten und Fahrzeiten für die erforderlichen Bahnen. Jetzt wird schon etwas klar: mit Geld kann man nicht alles kaufen. Die Warteliste der Bahn Belvedere zur Nid D'Aigle
  ist  i
ist so lang, dass wir beschliessen direkt bis zur Tête Rousse Hütte aufzusteigen. Da addieren sich einige Höhenmeter.

Die Steinschlaggefahr von der Tête Rousse Hütte zur Goûterhütte ist hinreichend bekannt. Wir wollen daher die objektive Gefahr minimieren. Daher beschliessen wir in der Nacht von der Tête Rousse Hütte direkt den Mont Blanc zu besteigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir in der permanent überfüllten Goûterhütte nicht übernachten müssen. Der Aufstieg in der Nacht im Lichtkegel unserer schwachen Stirnlampen ist nicht gerade aus dem Lehrbuch, aber wir kommen unbeschadet an der Goûterhütte an. Erst später im Abstieg merken wir, dass wir ziemlich direkt zur Hütte aufgestiegen sind.

An der Goûterhütte machen wir eine kurze Teepause. Die Hütte ist fast leer, da die letzten Bergsteiger die Hütte verlassen haben. Nun geht es weiter hinauf. Es ist immer noch dunkel. Mit der Dämmerung beginnt ein farbenfrohes Lichterspiel. Ich muss immer wieder stehen bleiben und dieses Naturschauspiel beobachten. So etwas habe ich bisher nur am Mont Blanc erleben dürfen.

Am Col du Dôme dann der Schock. Von der Vallot-Hütte eine Menschenkette, die über den Bosses-Grat hinauf zum Gipfel führt. Aber da müssen wir durch. Wir werden das schon packen. Am Col legen wir noch eine kurze Pause ein, fotographieren und ahrren der Dinge, die auf uns zukommen. Der sehr aausgesetzte Bosses-Grat erlaubt kein Fehltritt. Die absteigenden Alpinisten sind auch nicht gerade eine Erleichterung. Immer wieder müssen wir in die ausgesetzte Wand ausweichen. Aber endlich oben geniessen wir die Aussicht und die Ruhe. Es ist nicht zu kalt und es weht ein schwacher Wind. Der Nachtteil des Starts an der Tête  Rousse Hütte hat den Vorteil den Gipfel für sich zu haben. Diese Variante benötigt jedoch eine sehr gute Kondition und Akklimatisation.

Nun folgt noch eine weitere Anstrengung für uns: der Abstieg. An einem Stück steigen wir vom Gipfel bis nach Les Houches ab. Am Campingplatz angekommen legen wir uns in die Zelte und schlafen. Beim Abendessen lassen wir unseren Gipfelerfolg mit Rotwein ausklingen.


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Tourengänger: joe


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