Anatomie des Rheintals - vom Füdliloch, den Füdlibaggen und der Elle


Publiziert von 360 Pro , 24. März 2013 um 11:11.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 März 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-SG 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Sargans, Vild
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Bad Ragaz

Aus verschiedenen Gründen fiel eine potentielle Skitour am heutigen Tag ins Wasser. Da ich aber keine Lust hatte zu Hause faul rumzuhocken, legte ich mir kurzfristig etwas anderes zu recht. Da mich der Mittwochs-Blick vom Pizalun auf das Ellhorn sehr faszinierte und ich noch nie dort oben Stand, beschloss ich am Vorabend diesem Horn einen Besuch abzustatten. Da mir am morgen früh dann dieser Menüplan doch etwas zu mager erscheint, schaue ich nochmals kurz auf die Karte und finde da mehr oder weniger in der Nähe den von mir auch noch unbestiegenen Doppelgipfel des Maziferchopfs. Eine kurzer Blick auf hikr (klick und klack) zeigt mir dann nicht nur, dass dies der Füdlibaggen Berg ist, sondern auch, dass man sich hier allenfalls alpinwandertechnisch etwas austoben könnte (siehe dazu das "aamächelige" Bild von GingerAle). Also noch kurz etwas besseres Schuhwerk anziehen und fertig ist der nun reichhaltige Menüplan.

Von der Bushaltestelle cff logo Sargans, Vild laufe ich an der Kapelle vorbei auf der markierten Via Alpina nach Atscha und dort weiter bis zur deutlichen Rinne, welche zwischen den beiden Füdlibaggen herunterzieht. (Die Stelle kurz davor, welche von GingerAle hier erwähnt und mit T6 betitelt wurde, ist mir dann doch allzu haariger Natur). Sozusagen zwischen den Beinen geht es dann steil hoch Richtung (sorry for my language, aber in diesem Fall ist es so was von treffend, dass ich es nicht lassen kann): Füdliloch. Zwischen den Beinen hat es viel rutschigen (Scheiss-) Dreck, weshalb ich etwas an die linke Seite ausweiche und mich an den Wurzeln der Bäume (ich nehme an, das wären dann die Krampfadern) gut festhalten kann. Nach ca. 150Hm komme ich zur eigentlichen Schlüsselstelle, eben diesem dem Füdliloch. Der felsige Abbruch kann etwas griffarm und ziemlich ausgesetzt direkt im Spalt erklettert werden. Gerade oberhalb der Kletterstelle geht es dann schräg links, ausgesetzt und sehr steil, dank guten Wurzelgriffen aber nun weniger problematisch weiter, bis das Gelände wieder etwas abflacht. (Ich würde mal sagen T5, vielleicht könnte man auch noch ein + anfügen). Nach einer weiteren kurzen aber einfachen felsigen Kletterstelle, welche ich wieder direkt im Spalt erkraxle (es ginge wohl problemlos auch weiter links), steige ich auf die linke Füdlibagge über mässig steiles Gelände zum P. 848 (mit Gipfelkreuz) auf. Obwohl waldig, bieten sich dank fehlendem Laub immer wieder hübsche Tiefblicke. Als nächstes statte ich natürlich auch der östlichen Füdlibagge (P. 856) einen Besuch ab und zwar in direkter Linie via Füdlispalt.

Nach dem Besuch dieser etwas anrüchigen "Körperteile" des Rheintals, wende ich mich jetzt etwas weniger verfänglichen Dingen zu, nämlich der Elle, oder besser gesagt dem Ellhorn. Dazu steige ich in nordöstlicher Richtung weglos nach Gufaluns ab und überquere den Rhein auf der Fussgängerbrücke bei Trübbach. Dem Strässchen folgend gelange ich so zum P. 479 am nordöstlichen Fusse des Ellhorns. Über den NE-Grat gelange ich einfach zum Gipfel des Ellhorns (durchwegs Pfadspuren) und geniesse die spektakulären Tiefblicke, welche sich auf dem gesamten Grat bieten.

Nach einem Nickerchen an der Sonne geht es nun zu weiteren Löchern. Dieses Mal sind es keine Körperöffnungen, sondern die sogenannten Diaba-Löcher, wo dem Vernehmen nach früher Schmuggler und Diebe ihr Gut versteckten. Ich finde jedoch lediglich ein einziges nennenswertes solches Loch in der steil abfallenden Westwand. Die Suche nach einem weiteren Loch auf einem äusserst ausgesetzten, schmalen, schräg abfallenden, kiesig-rutschigen "Weglein" in der Westflanke verläuft erfolglos, beschert mit aber einen enormen Adrenalinausschuss.

Da der Tag noch jung und das Wetter noch immer gut ist, beschliesse ich dem Fläscherberg auch noch einen Besuch abzustatten. Dazu laufe ich dem markierten Weg entlang via Heidenkopf ins Elltal und gelange via die Leitern (gleich wie *hier) zur Lida und weiter immer exakt der Gratkante folgend zum Regitzerspitz. In der Südflanke des Guschaspitz ist es jedoch so schön warm und sonnig, dass ich mich nochmals ausgiebig im einladenden Grass etwas sonne und ausruhe. Vom Regitzerspitz folge ich wieder exakt der Gratkante bis zum markierten Weg, welcher vom Fusse des Schnielskopf hinunter nach Fläsch führt. Obwohl dort gerade ein Bus nach Bad Ragaz fahren würde, beschliesse ich die letzten Sonnenstrahlen noch auszunutzen und deshalb auch noch zum Bahnhof cff logo Bad Ragaz zu laufen.


Tourengänger: 360


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