Tarapacà, ca. 5860m


Publiziert von pizflora , 23. März 2013 um 14:31.

Region: Welt » Chile » Región de Arica y Parinacota
Tour Datum:21 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RCH 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Nach 3 Tagen Höhen"training" in der Gegend um den Lauca Nationalpark wagen wir uns an den "Hausberg" von Putre, den Tarapacà. Eine Strasse führt bis ca. 4800m an den Fuss des Berges (ein Schild sagt 5250 m, aber das ist ca. 400m daneben!). Von da ist es in Luftlinie zwar nicht weit und "nur" etwa 1000m Aufstieg, aber die Höhe und der vulkanische Untergrund, der grösstenteils aus feinem Lapilisand besteht, machen dies zu einer sehr anstrengenden Unternehmung... Weglos stiegen wir, möglichst entlang der grössten Blöcke, richtung eines Sattels zwischen dem "kleinen "und dem "grossen" Gipfel auf. Es gab an der Flanke des kleinen Gipfels (Aufstiegs rechterhand) einen Trampelpfad, der sah uns aber nicht weniger anstrengend aus, da er durch die Zone des feinsten Sandes führte. Zorro, der heimische Fuchs begleitete uns ein Stück und hoffte wohl auf Fütterung. Vergebens, unser Zmorge gaben wir nicht wieder her, aber ich vermute, da gibt es schon immer wieder andere Kandidaten, die die Höhe nicht vertragen... Hinter dem ersten Sattel geht es noch etwas weiter, bis auf einen Pass auf ca. 5500m. Auf dem Pass stehen beeindruckende Windkanter bzw. Anemogone, d.h. Steinblöcke, die vom im Wind mitgeführten Sand abgeschliffen wurden und nun unnatürlich wirkende Kanten und Formen aufweisen. Vom Pass her wurden die Trampelspuren deutlicher. Wir querten entlang der S-Flanke des grossen Gipfels aufsteigend einige "Couloirs" mit Büsserschnee (Penitentes) bis oberhalb einer felsigeren Nase, und von da im Lapilisand zickzackend diretissima auf den Grat. Auf dem Grat gab es noch eine kleine ausgesetzte Felsstelle zu überqueren - nur einen Schritt, und garantiert total harmlos auf 3000m, aber ich war so kaputt, dass es mir alles abforderte. Die Aussicht mit schneebedeckten 6000er Vulkane richtung Bolivien, den farbigen Berge nah und fern - echt genial.
Runter gings dann richtig schnell - fast wie Sulzschifahren... immer dem feinsten Sand nach. Nach ca. 4.5h Aufstieg waren wir in knapp einer Stunde wieder unten.... Danach fuhren wir direkt weiter nach Arica - also 5800m Höhenunterschied in ca. 5 Stunden...

Der Hotelbesitzer wollte uns einen Führer empfehlen, was bei mehr Schnee etc. sicher ok ist. Vielleicht wüsste ein Lokaler auch den kraftsparendsten Weg rauf. Wir haben uns dann im Hotel nur je einen Pickel und Stock ausgeborgt, was ich auch sinnvoll fand, da man vielleicht tatsächlich die Pickelbremse beherrschen sollte falls es einem am falschen Ort in diesem Sand abschmiert. Bis zum Pass ging es mir recht gut, danach habe ich ziemlich unter der Höhe und Anstrengung gelitten. Zum Glück sind die Alpen nicht vulkanisch - dieser unstabile Lapiliuntergrund ist die Bergsteigerhölle...

Tourengänger: pizflora


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