Auf zur Margheritahütte


Publiziert von Hejkal , 19. März 2013 um 18:39.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum: 2 August 2002
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Gnifetti, Capanna Regina Margherita, Rifugio Città di Vigevano

Nachdem wir vier Bergwanderer und unsere Schweizer Freundin uns einen Tag auf der Capanna Gnifetti akklimatisiert hatten, nahmen wir uns am 2. August 2002 den Besuch der höchstgelegenen europäischen Berghütte vor. Wir standen um 5 Uhr auf und frühstückten gemeinsam. Auch diesmal war das Speiseangebot recht. Wir räumten unser Lager auf und packten die Dinge, die wir nicht unbedingt auf unserer Tagestour benötigten, soweit es möglich war, in den Rucksack von Thomas, der diesen im Schuhraum abstellte. Gegen 6.40 Uhr startete unsere 5er-Seilschaft den bereits vom Vortag bekannten Aufstieg zum Zurbriggenjoch.

Das Wetter war diesmal wesentlich schöner als tags zuvor. Unter uns in den Tälern lagen dick die Wolken, über uns strahlend blauer Himmel und die Gipfel der über 4000 m hohen Berge wie Gran Paradiso und Mont Blanc. Gleich mehrfach konnten wir im Osten den Sonnenaufgang beobachten. Nach dem Überschreiten der Passhöhe ging es auf Schweizer Seite weiter über ausgedehnte Gletscher in Richtung des Colle Gnifetti (4452 m). Zuvor machten wir jedoch erst noch eine kurze Rast am Seserjoch (4299 m), von dem wir es erstmals sahen: das markante Matterhorn.
Zum Colle Gnifetti ging es ziemlich steil bergauf. Oben erwartete uns ein scharfer Seitenwind, gegen den wir uns mächtig stemmen mussten, um überhaupt voranzukommen. Unser Ziel lag greifbar nah vor uns, die Capanna Regina Margherita auf der 4554 m hohen Signalkuppe. Bevor wir jedoch dort ankamen, landete dort kurz ein Schweizer Hubschrauber.

Auf der Signalkuppe standen wir förmlich über den Wolken. Wie ein dichtes Meer lagen diese besonders im Osten und versperrten dorthin die Sicht. Dafür war jedoch der Blick relativ frei zum Matterhorn. In der Gaststube ruhten wir uns aus und genossen aus einer großen Kanne mehrere Becher Tee mit Zitrone.Nachdem wir uns genügend umgeschaut hatten, machten wir uns auf den Rückweg, wobei wir den gleichen Pfad über den Gletscher nutzten, auf dem wir bereits hergekommen waren. Nur diesmal seilten wir uns bis hinüber zum Zurbriggenjoch nicht an, denn wir hatten unterwegs keine Gletscherspalten festgestellt.

Am Capanna Gnifetti packten wir unsere Rucksäcke neu und schnallten endgültig die Steigeisen ab, die wir auf der restlichen Tour nicht mehr benötigten. Nach diesem kurzen Zwischenhalt liefen wir auf dem Schneefeld die wenigen Höhenmeter hinunter zum Ruffugio Città di Mantova in 3500 m Höhe. Wir wollten dort eine Suppe essen, doch da es gegen 14.30 Uhr war, gab es keine warme Küche mehr. So aßen wir, auf der hölzernen Terrasse sitzend, von unseren Vorräten aus dem Rucksack, bevor es über Felsen und das anschließende Schneefeld in Richtung Seilbahn ging. Kaum waren wir an der Station angekommen, hüllte uns Nebel ein, der sich von nun ab nur gelegentlich lüftete. Wir liefen den bekannten, am Grat entlangführenden Weg zum Passo de Salati über viele Steinplatten zurück. Kurz vor der anderen Seilbahnstation begegneten wir einem Steinbock, der sich nicht stören ließ. Auf dem anschließenden Wegstück zum Rifugio Città di Vigevano begegneten wir dann sogar einer ganzen Herde von Steinböcken, die sich sogar mit den Hörnern stießen.

Durch den starken Nebel sah man die Hütte nicht, so dass wir vermuteten, verkehrt zu sein und einen anderen Weg suchten. Erst nach längerer Zeit merkten wir, dass der ursprünglich gewählte Pfad der richtige gewesen ist. So kamen wir an der Hütte an, die wir bereits von unserem letzten Besuch kannten. Wir erhielten fast die gleichen Zimmer und ließen uns um 19 Uhr das reichhaltige Abendbrot gut schmecken. Besonders die gute Gemüsesuppe mit Spinat wird uns wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Der letzte Abend in den Alpen klang wie immer bei Rotwein aus. Am nächsten Tag liefen wir zurück zur Seilbahn und fuhren mit dieser hinunter in das Val di Gressoney.

Tourengänger: Hejkal


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