Habemus Solem auf dem Foggenhorn


Publiziert von 360 Pro , 14. März 2013 um 20:43.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 März 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Birgisch, Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Blatten b. Naters, Post

Eigentlich hatte ich mich auf Grund der vorgängigen Wetterprognosen moralisch schon auf einen Mittwochs-Ruhetag eingestellt. Als ich aber am Vorabend die Wetterfrösche nochmals quaken hörte, war da für die Gegend um Brig auf einmal eine gewisse Chance von Sonne angesagt. Diese wollte ich natürlich nicht verpassen und entschloss mich kurzfristig dort in der Nähe etwas anzugehen. Zaza's *Joker kam mir da sehr gelegen und sollte auch für mich einer werden. Da ich erwartete, dass die Walliser Südhänge schon ziemlich weit hinauf aper sein würden und keine Lust hatte, meine Skier weit den Berg hoch zu tragen, ging auch ich die Sache mit Schneeschuhen an.

Als das Ende des Lötschbergtunnels naht, bin ich sehr gespannt, ob denn die Sonne im Wallis - wie versprochen - auch wirklich scheinen würde. Die Ausfahrt beschert dann aber ziemliche Ernüchterung, denn auch hier bestimmt eine Wolkendecke das Ambiente. Der Blick in Visp das Saastal hoch macht dann aber etwas Hoffnung, denn ich kann den blauen Himmel und die Sonne durch ein paar Lücken in der Wolkendecke erblicken, allerdings ist das für mich "die falsche Richtung", denn ich fahre weiter nach Brig. Als ich in cff logo Birgisch, Parkplatz dann aus dem Postauto steige, sieht die Sache ziemlich trüb und wenig erbaulich aus. Ich laufe dem Wanderweg entlang Richtung Nesselalp und je höher ich komme, desto dichter wird der Nebel.

Nach ca. 200 Hm ist die Schneedecke erstaunlicherweise schon geschlossen. Ich ziehe deshalb meine Schneeschuhe an und folge der gut ausgetretenen Schneeschuhspur. Oberhalb der Chittumatte bin ich dann gänzlich in den Nebel eingehüllt und ich lege mir schon Tourenbericht-Titel wie "Der Berg mit dem 'Fog' Gen" und dergleichen im Kopf zurecht. Zwischendurch hat es aber immer mal wieder kurze Lichtblicke, die meine Hoffnung auf etwas Sonne weiter am Leben erhalten. Bei der Alp Nessel kommt dann eine zwischenzeitliche Erleichterung, denn hier nun kann ich den blauen Himmel und etwas Sonne am Birgischgrat ziemlich ungetrübt erblicken. Allerdings herrscht nur kurze Zeit Freude, denn der Nebel steigt schneller als ich und während dem direkten Aufstieg zum Birgischgrat (P. 2352) werde ich wieder vom Nebel eingehüllt.

Zum Glück ist die Orientierung auf dem Grat zum Gipfel des Foggenhorns nicht sonderlich schwierig, denn zwischenzeitlich reicht die Sicht gerade mal knapp bis zur Nasenspitze. Inzwischen schreib ich den Sonnenschein für den heutigen Tag mehr oder weniger ab. Etwa 50m vor dem Gipfel geschieht es dann aber. Wie von Geisterhand gesteuert weicht der dichte Nebel vom Foggenhorn und ich stehe urplötzlich in der Sonne. Das Interessante an der Sache ist, dass es die Nebelschwaden rund herum (auf gleicher Höhe oder auch höher) omnipräsent sind, aber genau hier auf dem Foggenhorn ist dies nicht der Fall. Während ziemlich genau einer Stunde bleibt das auch so. 

In dieser Stunde geschieht so viel, dass ich fast vergesse etwas zu essen und trinken. Immer wieder bilden sich rund herum Lücken in benachbarten Nebelschwaden und präsentieren mir kurze Blicke auch in die Ferne. Der von Zaza *erblickte Adler (?) besucht mich einige Male (einmal fliegt er etwa 20m an mir vorbei), liefert sich einen spektakulären Luftkampf mit zwei Krähen und auch sonst wird es mir ganz und gar nicht langweilig. So plötzlich wie der Nebel verschwunden ist, so plötzlich ist er auch wieder da. So beschliesse ich dem Hofathorn nicht wie geplant auch noch einen Besuch abzustatten, sondern mich mit dem was ich habe zufrieden zugeben und steige nach Bäll ab.

Dazu gehe ich zuerst zum Sattel nördlich des Gipfels und laufe anschliessend in der Westflanke hinunter auf ca. 2000m. Der Schnee ist hier erstaunlich pulvrig. Schon nach kurzer Zeit bin ich dem Nebel wieder entschwunden und kann wieder Sonnenschein geniessen. Inzwischen hält sich der Nebel fast nur noch in den "oberen Etagen", die Sicht Richtung Süden wird zusehends besser und bietet nochmals ein interessantes Wolken-Bergspektakel. In der Ebene unter Bodmen angelangt, laufe ich nach Bäll und von dort dem markierten Schneeschutrail folgend nach Blatten, wo ich den Bus nach Brig nehme und im Stockalperpark an der Sonne noch ein Nickerchen mache, bevor ich wieder in den grauen Norden reise.


Tourengänger: 360


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