Plan J - auch im Neuenburger Jura ist's flott


Publiziert von 360 Pro , 7. März 2013 um 21:13.

Region: Welt » Schweiz » Neuenburg
Tour Datum: 6 März 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT1 - Leichte Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NE   F 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo La Chaux-de-Fonds
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Les Planchettes, village

Was tun wenn der Föhn dem Pulver den Garaus gemacht hat und die Wärme die Lawinengefahr verschärft. Hier kommt natürlich wieder einmal Plan J zum Zug. Ab in den Jura auf eine Schneeschuhwanderung. Wie so oft beeinflusst die Wetterprognose die Selektion meines Tourenziels. Heute entschied ich mich für den Neuenburger Jura mit Start in La Chaux-de-Fonds, um von dort via ein paar Hügel zum Lac de Moron zu gelangen, einen Abstecher auf den französischen Le Châtelard zu machen und am Schluss in Les Planchettes den Bus zurück nach Hause zu nehmen. Auf Grund etwas mangelhafter Vorbereitung entpuppte sich die auf dieser Tour begangene Route als exklusiv im Winter machbar...
 
Mein Ausgangspunkt ist der Bahnhof der "Ville à la campagne". Ich laufe durch das "Schachbrett" zum parc zoologique und durch diesen hinauf zum Strässchen, welches in nordwestlicher Richtung gegen La Sombaille ansteigt. Am Ende dieses Strässchens ziehe ich meine Schneeschuhe an und laufe querfeldein zum höchsten Punkt La Sombaille. Ich bin schon hier "gottenfroh", dass ich die Schneeschuhe dabei habe, denn der Schnee ist sulzig weich und selbst auf ausgetretenen Schneeschuhpfaden würde ich unangenehm tief einsinken. 
 
Anschliessend laufe ich zum mit Triangulationspunkt ausgestatteten Gipfel Le Gros Crêt und folge der flachen Krete nach Le Maillard und weiter zur Ferme Modèle. Bis hierher folge ich mehr oder weniger dem markierten Schneeschuhtrail, welchen ich nun aber definitiv verlasse. In westlicher Richtung geht es nun bergab nach Les Recrettes und kurz danach treffe ich auf ca. 1000m auf den Wanderweg hinunter zu den Hôtels du Saut. Der Wanderweg, welchen ich nun zu Fuss ohne Schneeschuhe gehe, führt spannend durch steil abfallendes Gelände und vorbei an der interessanten "Grottes des Faux Monnayeus". Interessant deshalb, da man sich durch ein enges Loch in diese Grotte hineinquetschten muss und interessant auch deshalb weil die ganze Grotte mit irgendwelchen glitzernden, funkelnden kleinen Kristallen (?) bestückt ist. Ob es sich dabei um natürliche Kristalle handelt, oder ob es einfach eine glitzernde Touristenattracktion ist, weiss ich nicht.
 
Unten am Doubs angelangt laufe ich zuerst auf der CH-Seite zur Aussichtsplattform des "Saut de Doubs". Trotz der relativ geringen Wassermengen ist dies auch im Winter ein äusserst eindrücklicher Wasserfall. Anschliessend gehe ich zurück zur Brücke bei den Hôtels du Saut und wechsle auf die französische Seite. Auch hier laufe ich zur Aussichtsplattform und bestaune den Wasserfall (von dieser Seite ist er meines Erachtens noch fast etwas eindrücklicher, denn man steht hier ziemlich senkrecht über dem Fall). Danach wandere ich dem markierten Weg entlang zuerst zur oberen Aussichtsplattform und danach weiter dem breiten Weg folgend (übrigens auch eine markierte Schneeschuroute, welche ich aber zu Fuss absolviere) zum Gipfel und sehr schönen Aussichtspunkt Le Châtelard, wo ich eine ausgiebige Pause einschalte.
 
Danach mache ich mich auf den Weg zurück in die Schweiz, wobei sich nun die mangelnde Vorbereitung manifestiert. Mein etwas naiver Plan war hinunter zur Barrage du Châtelot und dort über die Staumauer zurück auf die Schweizer Seite zu gelangen. Bis hinunter zur Staumauer geht das auch noch ganz gut: Bis P. 962 entlang dem Weg danach in gleicher Richtung im steilen Wald weglos zum Ende der dortigen Strasse und auf gut mit metallenen Kunstbauten bestücktem Weg hinunter zur Staumauer. Hier nun stellt sich aber heraus, dass die Staumauer selbst nicht begangen werden kann (zumindest nicht offiziell und ohne Abschrankungen und Verbotsschilder zu missachten). 
 
Was nun? Die Konsultation meiner 25K Landeskarte verrät mir, dass ich entweder ca. 5km zurück zum Saut du Doubs oder etwa dieselbe Strecke flussabwärts zum Kraftwerk Châtelot laufen müsste, um den Doubs auf einer Brücke zu überqueren*. Da ich mir jedoch nicht sicher bin, ob die Brücke (?) flussabwärts auch wirklich begehbar ist, schlage ich erst einmal den Weg zurück zum Saut du Doubs ein, da ich mit Sicherheit weiss, dass es dort eine Brücke hat, was mir aber total einen Umweg von ca. 8km einbrocken würde.

Nun denn, es gäbe da ja auch noch den direkten Weg über den zugefrorenen Lac de Moron. Allerdings ist mir bei diesem Gedanken nicht so ganz wohl. Die Eisfläche macht zwar einen dicken und stabilen Eindruck, aber da das Niveau des Stausees im Verlauf des Winters wohl um mehr als 20m abgesenkt wurde (klick), ist das Eis am Ufer nicht gefroren und ich weiss nicht so recht, ob denn das Überqueren auch wirklich eine gute Idee ist. Bei einem ersten Herantasten an die Eisfläche kurz nach dem Damm kriege ich kalte Füsse, denn die Sache macht beim Betretungsversuch einen eher instabilen Eindruck. Bei der Hütte bei Moron nehme ich meinen Mut nochmals zusammen und versuche es dort nochmals, da das Ufer hier weniger steil abfallend ist. Das einzig Kritische an der Seeüberquerung ist, auf die Eisfläche zu gelangen und anschliessend wieder ans Ufer. Mit je einem etwas herzhaften grossen Schritt (und natürlich mit dem Herz in der Hose) geht das dann aber prima.

So muss ich nun also doch nicht einen riesigen Umweg in Kauf nehmen, sondern bin auf einmal wieder in meinem Zeitplan, den 16h Bus in Les Planchettes zu erwischen, drin. Ich zuerst noch etwas dem Seeweg entlang Richtung Barrage und nehme kurz darauf den markierten Weg hoch nach Roches de Moron und von dort der Strasse entlang zur Bushaltestelle cff logo Les Planchettes, village, wo ich Sekunden vor Abfahrt des Busses auch tatsächlich eintreffe.

 
 
 
*gemäss Shepherd ginge  eine Überquerung des Doubs ca. 500m nördlich der Staumauer bei Le Châtelot, allerdings wohl nicht ganz ohne nasse Füsse zu bekommen: *klick.

Tourengänger: 360


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