Banks Peninsula Track


Publiziert von Kanu , 6. März 2013 um 16:32.

Region: Welt » New Zealand » Canterbury
Tour Datum:14 Januar 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NZ 
Zeitbedarf: 4 Tage
Strecke:Onuku - Flea Bay - Stony Bay - Otanerito - Akaroa
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus vom Veranstalter von Akaroa nach Onuku.

Zu Beginn unseres Neuseelandurlaubs haben wir diese wunderschöne 4-Tages-Tour südwestlich von Akaroa gemacht.

Die Wanderwege und auch die Hütten auf dieser Tour werden komplett von den dort wohnenden Farmern unterhalten so daß nur angemeldete Personen auf dem Track unterwegs sein dürfen. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 12 pro Tag begrenzt, für die Tour muß man sich daher auch früh genug anmelden.

Der Weg ist hervorragend markiert und wo nötig immer gut abgesichert, die Hütten sind unglaublich schön und teilweise auch sehr phantasievoll gestaltet, es gibt immer Kochmöglichkeiten und sogar eine Dusche!
Bei den Hütten der dritten und vierten Übernachtung kann man sogar Lebensmittel kaufen.

Die Landschaft in dieser Gegend ist extrem abwechslungsreich, immer wieder wechseln sich karge Hochflächen, Regenwald und Küstenlandschaft in kürzesten Abständen ab.
Da bei uns das Wetter genauso wechselhaft wie die Landschaft war hatten wir in diesen 4 Tagen umso mehr verschiedene Eindrücke dieser tollen Landschaft.

Tag 1:

Nachdem wir am Abend zuvor mit einem kleinen Bus vom Veranstalter bis kurz vor die Onuku Hut gefahren wurden, welche in sensationell schöner Lage über dem fjordähnlichen Akaroa Harbour liegt, durften wir dort einen herrlichen Abend und eine etwas windige Nacht verbringen.
Nach kurzem Frühstück ging es dann los, durch Farmland steigt der Weg ständig leicht an und der Blick zurück über die Hügel und die Bucht von Akaroa wird mit jedem Meter umfassender.
Vorbei an kleinen Abstechern zu Aussichtspunkten, die wir uns natürlich nicht entgehen liesen, erreicht man mit dem Gipfel Trig GG nach ca. 3 Stunden den höchsten Punkt der ganzen Tour. Etwas später folgt man für etwa 30 Minuten einem Fahrweg, bevor der markierte Track wieder in ein Tal abbiegt.
Hier verschwindet man dann plötzlich im Regenwald, auf einmal ist man in einer anderen Welt.
Steil und teilweise auf Holztreppen windet sich der Pfad durch den Urwald entlang von Wasserfällen nach unten.
Als das Tälchen etwas flacher wird folgen wir noch einem kurzen Abstecher in ein Seitental zu einem riesigen Baumfarn, hier kommt nochmal richtiges Dschungelfeeling auf, dieser Weg ist sehr schmal und anscheinend nicht so oft begangen.
Wieder zurück auf dem Hauptpfad kommt dann schon bald die kleine Bucht Flea Bay mit den Hütten für die Wanderer in Sicht.

Am Abend konnten wir bei der Farmerfamilie von Flea Bay noch die Pinguinkolonie besichtigen, die Pinguine waren aber leider fast alle auf Futtersuche im Meer. Wir konnten jedoch bei der Fütterung von zwei jungen Pinguinen in der Farm dabei sein. Auch toll!


Tag 2:

Schon während der Nacht hatte es zu Regnen begonnen, und der Blick aus dem Fenster war eindeutig: Der Tag würde nass werden!

So war es dann auch! Der Track folgt eigentlich immer mehr oder weniger der Küstenlinie oberhalb der Klippen, was bei Wind und Regen doch ziemlich spannend war!
Trotz dem recht trüben Wetter hatten wir immer wieder traumhafte Tiefblicke auf das schäumende Meer, man mußte jedoch ziemlich sorgfältig auf den Weg achten, der meist lehmartige Boden war durch den Regen extrem rutschig.
Auf halber Strecke gibt es eine kleine Hütte, bei diesem Wetter die einzige Möglichkeit für eine Mittagsrast. Unterhalb der Hütte gibt es dann noch die Chance, ein Stück weit über die Küstenfelsen abzuklettern und einen Blick in eine riesige Höhle zu werfen, in der man Seehunde beobachten kann.
Kurz vor Erreichen des Endpunktes Stony Bay sind wir dann nochmal auf einen kleinen Abstecher abgebogen, entlang der Abbruchkante ging es auf einem äußerst rutschigen und schmalen Weglein zu einem Aussichtspunkt über einer Seehundkolonie.
Auf gleichem Weg ging es wieder zurück auf den Haupttrack und wenige Minuten später standen wir mitten in einem kleinen Märchendorf aus Holzhütten, unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit.

Die Stony Bay Lodge ist unglaublich phantasievoll gestaltet, es gibt verschiedenen kleine Holzhütten, eine Open-Air-Badewanne mit Feuerstelle darunter für heiße Bäder im Freien und eine Dusche die um einen Baum herum gebaut wurde. Und im Hauptgebäude hatten unsere Mitwanderer schon den Ofen eingeheizt! So konnte man es auch im Regen aushalten.

Tag 3:

Am nächsten Morgen schien die Sonne und so war die Stimmung gleich um einiges besser als am Abend zuvor.

Bevor wir auf den eigentlichen Track starteten beschlossen wir wieder einmal einen der zahlreich vorhandenen Sidetracks anzugehen. Der ca. 1,5-stündige Rundgang durch das Tal hinter den Hütten war auf jeden Fall jeden Meter wert, vorbei an einer kleinen Höhle windet sich der Pfad zuerst durch das traumhaft schöne Tal und später am Hang entlang durch dichtesten Urwald zurück zum Ausgangspunkt.

Zurück bei den Hütten galt es dann wieder die schweren Rucksäcke zu schultern. Das Wetter war an diesem Tag aber richtig gut und bei dieser Aussicht auf die Küste war das Gewicht der Rucksäcke schnell vergessen. Auch auf dieser Etappe folgt der Track immer der Kante der Klippen. Etwa auf der Hälfte der Strecke kommt man dann in der Sleepy Bay direkt ans Meer. Hier konnten wir zum einen mal wieder einen wunderschönen Wasserfall erforschen, außerdem konnten wir aber noch eine ganze Kolonie Seehunde direkt am Strand beobachten, keine zwanzig Meter entfernt vom Weg!
Ab hier führt der Track dann nicht mehr ganz so spektakulär und teilweise auch auf Fahrwegen über den nächsten Höhenzug, bevor man in die Otanerito Bay absteigt, wo dann auch die Hütte für die letzte Übernachtung zu finden ist.

Diese gleicht einer Villa, ein riesiger Blumengarten umgibt ein herrliches Häuschen mit Balkon, man kommt sich wirklich vor wie im Paradies.

Tag 4:

Schon in der Nacht war ein nicht ganz unbekanntes Geräusch zu vernehmen: Regen! Und als wir am Morgen aus dem Fenster blickten war die Welt grau und voller Wasser!
Während wir uns auf den Abmarsch vobereiteten kam der gleich nebenan wohnende Farmer mit dem aktuellen Wetterbericht vorbei, es sollte die nächste Stunde noch sehr stark regnen und dann besser werden. Dankbar für diese Info verschoben also alle den Aufbruch, so würde zwar weniger Zeit für erneut vorhandene Abstecher sein, aber bei diesem Wetter machte es auch nicht viel Sinn da draußen.

Dem Rat des Farmers folgend ging es dann aber doch raus in den Regen, wir hofften daß wir dann später in den Bergen in das Schönwetterfenster laufen würden.
Zuerst geht es noch relativ flach dem kleinen Fluß entlang, doch schon bald wird es immer steiler und der Pfad windet sich durch unglaublich dichten Regenwald nach oben.
Weiterhin regnete es in Strömen und wir waren froh um unsere gute Regenkleidung. Doch je höher wir kamen umso heller wurde der Himmel, und schließlich kam sogar die Sonne durch!

Kurz vor dem Übergang über den 590m hohen Stony Bay Saddle erwischte uns zwar noch ein kurzer Schauer, ansonsten jedoch blieb es ab diesem Punkt trocken und auch der bisher starke Wind vom Meer her ließ nach dem Sattel deutlich nach. Der Abstieg nach Akaroa war dann wieder Genuß pur und eine Kleidungsschicht nach der anderen verschwand im Rucksack.
Oberhalb von Akaroa erreichten wir dann die Mount-Vernon-Hütte, hier hatten wir unser Auto abgestellt und damit endete diese wunderschöne und extrem abwechslungsreiche Wanderung.

Im Rückblick bin ich froh, daß wir uns für die 4-tägige Variante dieser Tour entschieden haben, man kann die Tour auch in 2 Tagen machen. Die Etappen wirken mit 11,8,6 und 10 Kilometern zwar sehr kurz, durch die vielen möglichen Abstecher neben dem Track kann man die  täglichen Strecken aber problemlos auf ein tagesfüllendes Programm ausweiten, und zu sehen gibt es immer genug!
Außerdem hat man so die anderen Wanderer viel besser kennengelernt, es war unglaublich lustig mit diesen Leuten!

Ein Start nach Maß für unseren Urlaub am anderen Ende der Welt!
 

Tourengänger: Kanu


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 6. März 2013 um 19:31
Was für eine herrliche Landschaft. Heute vor einem Jahr sind wir von Neuseeland zurückgeflogen. Ich bin gespannt, was Du noch für Touren unternommen hast.

Beste Grüße
alpstein

Kanu hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. März 2013 um 09:28
Ja, die Landschaft da unten ist schon enorm.
Man muß einfach nochmal hin! Irgendwann...
Die weiteren Touren kommen in den nächsten Tagen!

Grüße
Kanu


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