Tödi / Piz Russein 3614m - In einem Tag
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Schon die ganze letzte Woche wollte ich unbedingt raus an die frische Luft. Leider musste ich unter der dicken Nebelsuppe die ganze Woche lang ausharren und deshalb war ich umso motivierter am Wochenende eine richtig schöne Tour zu unternehmen. Gegen mitte Woche hatte ich dann nurnoch "Flausen" im Kopf und irgendwann schwirrte der Gedanke "Tödi in einem Tag" in meinem Kopf herum und hat mich schlussendlich nicht mehr losgelassen.
So kam es, dass ich am Samstag morgen in aller Früh aufgestanden bin und mich auf den Weg ins Tierfehd machte. Ich war etwas später dran als eigentlich geplant, aber das war nicht weiter schlimm. Ich startete um 04.20 im Tierfehd und folgte der steilen Strasse hinauf zum Vorder Sand. Es war stockfinstere Nacht und der Himmel war gänzlich mit Nebel bedeckt. In den untersten paar Höhenmetern war es noch ziemlich hell, da der Lichtsmog von der Limmernbaustelle das Gebiet hell erleuchtet. Spätestens nach der Pantenbrugg war da nurnoch die Dunkelheit, der Tiefschnee, absolute Stille und ich. Ich spurte alles der Strasse entlang über diverse Lawinenkegel bis zum Vorder Sand. Anschliessend geriet ich in die Nebelgrenze und es herrschte eine richtig mystische Stimmung. Schritt für Schritt stieg ich über die hügelige Landschaft auf bis zu den Alpgebäuden im Hinter Sand. Ich stärkte mich kurz und machte mich für den Aufstieg nach Tentiwang bereit. Langsam setzte auch die Dämmerung ein und die ersten Gipfelspitzen wurden allmählich heller und heller. Der Aufstieg ins Tentiwang war kurz und abwechslungsreich, da ich im unteren Bereich etwas zu weit links durchs Dickicht aufgestiegen bin. Als ich auf den Ebenen des Tentiwang angekommen bin, legte ich nochmals eine kurze Rast ein und konnte dann auch die Stirnlampe verstauen. Ich wählte den direkten Aufstieg zum Bifertenfirn und liess die Fridolinshütten rechts liegen. Im unteren flachen Teil des Aufstiegs bis zum Firn musste ich mich mühselig über etliche vereiste Lawinenkegel (aus den Hängen im Osten über welchen Selbsanft und Co. trohnen) schlängeln.
Die Gletscherabbrüche wirkten riesig und waren omnipräsent. Ich stieg direkt über den unteren Bereich des Gletschers unterhalb zum 1. Bruch auf und studierte während dem Aufstieg eine mögliche Route über den Bruch. Die Variante den 1. Bruch links zu umgehen zog ich nicht in Erwägung, da die Verhältnisse einen recht soliden Eindruck auf mich machten. Auf einer breiten Schneeflanke stieg ich, so weit wie es die Schneeverhältnisse zuliessen, zu den ersten Abbrüchen. Da ich meine Harscheisen zu Hause vergessen hatte, war aufgrund der harschig- / eisigen Verhältnissen schnell Schluss für mich mit dem Aufstieg auf den Ski. Ich schnallte deshalb die Ski auf den Rucksack und ging zu Fuss weiter. Ich konnte ohne grössere Probleme ohne Steigeisen oder Pickel über den 1. Bruch hochsteigen (immer rechts haltend in die momentan sehr markante Eislawine unterhalb der Schneerus). Es gab lediglich eine Stelle wo Blankeis zum Vorschein kam, aber mit einer kurzen athletischen Einlage konnte ich auch diese Überwinden.
Der 2. Bruch wirkte noch bedrohlicher aus der Nähe. Ich entdeckte in diesem Moment keine wirklich überzeugende Route direkt durch den 2. Bruch. Da die Schneerus sowieso viel verlockender und vielversprechender Aussah entschloss ich mich direkt durch die Schneerus zu Fuss aufzusteigen. Es erwartete mich ein ziemlich eisiger Trittschnee, welcher aber sehr gut zum gehen war. Stellenweise gabs Tiefschneepartien welche ich aber ohne grössere kräfteraubenden Schwierigkeiten überwinden konnte. Am Ende der Schneerus erreichte ich schlussendlich wieder den Bifertenfirn, welcher sich bereits in prächtigster Sonne präsentierte. Ich entschloss mich für eine ausgiebige Rast, bevor ich über den Gletscher weiter aufstieg.
Der anschliessende Aufstieg über den Gletscher ist wenig spektakulär. Pulverschnee wechselte sich mit vereistem Bruch- resp. Windharsch ab. Während dem Aufstieg über den Gletscher merkte ich doch allmählich die bereits überwundenen Höhenmeter und der letzte steile Hang zum Gipfel war so richtig zäh.
Nach 2800 überwundenen Höhenmeter und exakt 8 Stunden Aufstiegszeit durfte ich überglücklich den Gipfel des Piz Russein / Tödi betreten. Es war ein spitze Gefühl. Ich genoss eine ausgiebige Gipfelrast bei herrlichstem Wetter mit Panoramawetter weit über der im Flachland zäh sitzenden Nebeldecke.
Die anschliessende Abfahrt war eher Pflicht als Kür, da sich die Schneeverhältnisse im 2 Meter Abstand änderten und ich doch schon etwas schwere Beine hatte. Die steile Abfahrt durch die Schneerus machten jedoch alle Anzeichen von Müdigkeit vergessen und es war ein hammer Feeling da runter zu donnern. Nach den im Nu vertilgten Abfahrtshöhenmeter folgten vom Hinter Sand noch die eine oder andere Schiebepassage mit Stöcken. Nach gut 10 Stunden 30 Minuten war ich wieder beim Parkplatz im Tierfehd.
Tour im Alleingang.
So kam es, dass ich am Samstag morgen in aller Früh aufgestanden bin und mich auf den Weg ins Tierfehd machte. Ich war etwas später dran als eigentlich geplant, aber das war nicht weiter schlimm. Ich startete um 04.20 im Tierfehd und folgte der steilen Strasse hinauf zum Vorder Sand. Es war stockfinstere Nacht und der Himmel war gänzlich mit Nebel bedeckt. In den untersten paar Höhenmetern war es noch ziemlich hell, da der Lichtsmog von der Limmernbaustelle das Gebiet hell erleuchtet. Spätestens nach der Pantenbrugg war da nurnoch die Dunkelheit, der Tiefschnee, absolute Stille und ich. Ich spurte alles der Strasse entlang über diverse Lawinenkegel bis zum Vorder Sand. Anschliessend geriet ich in die Nebelgrenze und es herrschte eine richtig mystische Stimmung. Schritt für Schritt stieg ich über die hügelige Landschaft auf bis zu den Alpgebäuden im Hinter Sand. Ich stärkte mich kurz und machte mich für den Aufstieg nach Tentiwang bereit. Langsam setzte auch die Dämmerung ein und die ersten Gipfelspitzen wurden allmählich heller und heller. Der Aufstieg ins Tentiwang war kurz und abwechslungsreich, da ich im unteren Bereich etwas zu weit links durchs Dickicht aufgestiegen bin. Als ich auf den Ebenen des Tentiwang angekommen bin, legte ich nochmals eine kurze Rast ein und konnte dann auch die Stirnlampe verstauen. Ich wählte den direkten Aufstieg zum Bifertenfirn und liess die Fridolinshütten rechts liegen. Im unteren flachen Teil des Aufstiegs bis zum Firn musste ich mich mühselig über etliche vereiste Lawinenkegel (aus den Hängen im Osten über welchen Selbsanft und Co. trohnen) schlängeln.
Die Gletscherabbrüche wirkten riesig und waren omnipräsent. Ich stieg direkt über den unteren Bereich des Gletschers unterhalb zum 1. Bruch auf und studierte während dem Aufstieg eine mögliche Route über den Bruch. Die Variante den 1. Bruch links zu umgehen zog ich nicht in Erwägung, da die Verhältnisse einen recht soliden Eindruck auf mich machten. Auf einer breiten Schneeflanke stieg ich, so weit wie es die Schneeverhältnisse zuliessen, zu den ersten Abbrüchen. Da ich meine Harscheisen zu Hause vergessen hatte, war aufgrund der harschig- / eisigen Verhältnissen schnell Schluss für mich mit dem Aufstieg auf den Ski. Ich schnallte deshalb die Ski auf den Rucksack und ging zu Fuss weiter. Ich konnte ohne grössere Probleme ohne Steigeisen oder Pickel über den 1. Bruch hochsteigen (immer rechts haltend in die momentan sehr markante Eislawine unterhalb der Schneerus). Es gab lediglich eine Stelle wo Blankeis zum Vorschein kam, aber mit einer kurzen athletischen Einlage konnte ich auch diese Überwinden.
Der 2. Bruch wirkte noch bedrohlicher aus der Nähe. Ich entdeckte in diesem Moment keine wirklich überzeugende Route direkt durch den 2. Bruch. Da die Schneerus sowieso viel verlockender und vielversprechender Aussah entschloss ich mich direkt durch die Schneerus zu Fuss aufzusteigen. Es erwartete mich ein ziemlich eisiger Trittschnee, welcher aber sehr gut zum gehen war. Stellenweise gabs Tiefschneepartien welche ich aber ohne grössere kräfteraubenden Schwierigkeiten überwinden konnte. Am Ende der Schneerus erreichte ich schlussendlich wieder den Bifertenfirn, welcher sich bereits in prächtigster Sonne präsentierte. Ich entschloss mich für eine ausgiebige Rast, bevor ich über den Gletscher weiter aufstieg.
Der anschliessende Aufstieg über den Gletscher ist wenig spektakulär. Pulverschnee wechselte sich mit vereistem Bruch- resp. Windharsch ab. Während dem Aufstieg über den Gletscher merkte ich doch allmählich die bereits überwundenen Höhenmeter und der letzte steile Hang zum Gipfel war so richtig zäh.
Nach 2800 überwundenen Höhenmeter und exakt 8 Stunden Aufstiegszeit durfte ich überglücklich den Gipfel des Piz Russein / Tödi betreten. Es war ein spitze Gefühl. Ich genoss eine ausgiebige Gipfelrast bei herrlichstem Wetter mit Panoramawetter weit über der im Flachland zäh sitzenden Nebeldecke.
Die anschliessende Abfahrt war eher Pflicht als Kür, da sich die Schneeverhältnisse im 2 Meter Abstand änderten und ich doch schon etwas schwere Beine hatte. Die steile Abfahrt durch die Schneerus machten jedoch alle Anzeichen von Müdigkeit vergessen und es war ein hammer Feeling da runter zu donnern. Nach den im Nu vertilgten Abfahrtshöhenmeter folgten vom Hinter Sand noch die eine oder andere Schiebepassage mit Stöcken. Nach gut 10 Stunden 30 Minuten war ich wieder beim Parkplatz im Tierfehd.
Tour im Alleingang.
Tourengänger:
Amortis
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