Wühlerei, aller guter Dinge sind 2 und Honegg


Publiziert von babu , 18. Februar 2013 um 20:35.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:17 Februar 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Linde - Halte, Chnubelhütte - Chnubelegg - Chalthüttli - Honegg - Höhi Honegg - Rufeli - Linde
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW oder Bus

Wie kann man sich doch im Tourenziel täuschen... Da dachten wir die Honegg sei ein Vorgeplänkel, ein unscheinbarer Hügelzug vor den "richtigen" Bergen, dem Berner Oberland. Gut, im Sommer sind wir dem Bergrücken auch bereits mit dem Bike zu Leibe gerückt, doch so einen bleibenden Eindruck wie bei unserem jetzigen Winterabstecher hat er damals nicht hinterlassen...

Bereits letzte Woche wollten wir die Honegg mit den Schneeschuhen erkunden, doch der hüfttiefe Schnee hat unser Vorhaben im Keim erstickt. Wir sind in Linden bei Eriz gestartet und suchten uns den Weg im endlosen und wunderschönen Weiss hinauf zu Punkt 1308. Bereits die ersten Schritte im jungfräulichen Pulver liessen erahnen, dass der Gipfel wohl nur mit viel Schweiss erreicht werden kann. Und so war es denn auch. Die Honegg zeigte uns die kalte Schulter und schüttelte uns spätestens bei der Schafegg ab. Das Tiefschneegraben zeigte doch erste Verschleisserscheinungen und im Zeitplan waren wir auch schon lange nicht mehr. Gut, sagten wir uns, geniessen wir das hier und jetzt und verschieben den Gipfelsturm auf die nächste Gelegenheit...

Heute also soll der 2. Anlauf stattfinden. Gleiche Zeit und gleicher Ort. Und diesmal können wir von unserer Vorarbeit profitieren. Die Spuren des 1. Versuches sind jedoch bereits wieder mit einer 10 cm Schneeschicht bedeckt. Immerhin sinken wir nicht wieder bis zu den Oberschenkeln ein. So gehts ziemlich zügig bis zur Schafegg, immer dem Grat folgend. Ab hier beginnt für uns Neuland und auch die Spuren anderer Gipfelaspiranten verlieren sich langsam im unendlichen Weiss. Wir entdecken eine zugeschneite Skispur und folgen dieser bis zum Punkt 1'528. Hier zeigt die Honegg ihre steile und felsige Seite. Die alte Skispur führt schlängelnd durch Felsbänder und kompromisslos nach oben. Diese steile und abenteuerliche Variante ist uns dann doch etwas zu suspekt. Der "normale" Weg zeigt gen Norden und umrundet die felsige Partie grossräumig. Wir folgen diesem also und tauchen in eine unwirkliche Welt ein. Der Nebel hat uns hier eingeholt und verzaubert und mystifiziert die Tannenlandschaft. Schwer hängt der Schnee in den Ästen, nirgends ist auch nur ein Ton zu hören, die Sonne kann sich mit Müh und Not ein Nebelloch ergattern und zeichnet mit ihren Strahlen ein wunderschönes Bild in den Himmel. Was für eine Stimmung! 

Nach dem nördlichen Abstecher steigen wir kurzum wieder zurück auf den Grat und erreichen anschliessend den Gipfel der Honegg. Der höchste Punkt ist bewaldet und lässt kaum einen grossräumigen Blick auf die benachbarten Gipfel zu. Leider hat's hier auch nirgends eine Sitzgelegenheit (kein Wunder bei der derzeitigen Schneehöhe!) und deshalb suchen wir uns bald wieder den Weg nach unten. Wir queren zuerst zur Höhi Honegg und steigen via Punkt 1'405 und 1'245 gen Zulgtal ab. Die Gegend ist wild, einsam und irgendwie verzaubert... Uns gefällt's und der Abstieg auf dem lieblichen Grat Richtung Rufeli im Licht des zu Ende gehenden Tages schliesst diese Tour gebührend ab. Glücklich und mit müden Beinen erreichen wir schlussendlich wieder Linden.
 

Tourengänger: babu


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