Überschreitung Gottertli (1396m)


Publiziert von Bergamotte , 16. Februar 2013 um 18:06.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 Februar 2013
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Rigigebiet 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwyz, Bahnhof
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Lauerz, Dorf - nur unregelmässige Anschlüsse
Kartennummer:1151 / 236S (R. 104a/b)

Wann immer Schnee bis ins Flachland liegt, versuche ich diesem Umstand bei der Tourenwahl Rechnung zu tragen. Denn selten genug kann quasi ab Haustür (bzw. Haustürenhöhe für uns Städter) gestartet werden. Und für alpine Touren bleibt zwischen März und Juni ohnehin genug Zeit. Doch auch beim Skitouren führt allzu dogmatisches Vorgehen selten zum Erfolg, heute stattdessen zum Whiteout. Besser ich hätte auf die Meteorologen und ihre Nebelprognose gehört und wär zum Beispiel auf den Gemsfairen.

Im Sommer geniesst das Gottertli bei Wanderern grosse Beliebtheit, sei's als Apéro bei der Hochflue-Begehung oder als bequemer Aussichtspunkt. Natürlich trumpft die kecke Weidekuppe auch im Winter mit lohnenswertem Panorama auf. Doch vor allem findet man dann eines: Ruhe inmitten des belebten Rigigebiets. Das Gottertli als Skigipfel zu bezeichnen, wäre wohl vermessen. Es wird denn auch eher mit Schneeschuhen besucht. Beim Aufstieg ab Schwyz gilt es eine beträchtliche Horizontaldistanz zu überwinden, für die Abfahrt gänzlich ungeeignet. Und auch die Abfahrt nach Lauerz benötigt im mittleren Teil schnellen Schnee.


Ab Bahnhof Schwyz (455m) folgt zunächst ein kurzer Fussmarsch von gut zehn Minuten, dann dürfen die Skier montiert werden. Bequem auf der Strasse aufzusteigen, wie's der Führer vorschlägt, steht heute nicht zur Debatte - sie ist aper. So ziehe ich direkt über die weiten Hänge des Urmibergs. Der Schnee ist faul und es fehlen Spuren, so entfällt das gemütliche Einlaufen. Zahlreiche Schweisstropfen und kläffende Hunde später, erreich ich schliesslich Äbnet (712m), ab wo gottseidank eine dünner Schneefilm auf der Alpstrasse liegt. Ihr folge ich relativ flach und eine gefühlte Ewigkeit. Abkürzungen, wie sie Führer und Karte vorschlagen, kommen nicht in Frage; es liegt einfach zu viel Schnee.

In Ober Brunniberg (ca. 1400m) endet die Strasse - leider. Nun wieder spurlos und durch komplettes Whiteout über die Weide Richtung Obertimpel. Wie bin ich erleichtert, als ich im Wald wieder den Wanderweg entdecke. Ich denke, auch für mich ist nun der GPS-Moment gekommen, obschon ich mich immer dagegen gesträubt habe. Aber wer bei praktisch jeder Witterung unterwegs ist, tut vielleicht dennoch gut daran.

Ab dem Sattel bei P. 1198 halte ich mich an ganz schwache Schneeschuhspuren. Es liegt haufenweise Schnee, und zwar von bester Qualität. Doch was nützt der im Aufstieg bei Spurarbeit!? Nach dem kurzen Steilstück stehe ich nach 2:50 schliesslich auf dem Gottertli (1396m). Aus dem grossen Panorama wird heute nichts. In der Tat muss ich in der folgenden Abfahrt zur Egg (1288m) im Schrittempo fahren, weil ich keine zehn Meter weitsehe. Unangenehm flach (Stockeinsatz!) folge ich der Alpstrasse gegen Westen, um dann über Gisler nach Iltis abzufahren. Wobei, Fahren trifft es nicht genau, der Begriff heisst "Stöckeln". Nun aber fertig gemault, folgen doch ausreichend steile Nordhänge bis runter nach Lauerz (457m). Mühsam sind nur die zahlreichen (aperen) Alpstrassen, welche den Fahrspass immer wieder unterbrechen.
 

Tourengänger: Bergamotte


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