Wenn Metzgete isch, gits kaini Vegis!


Publiziert von Henrik , 7. März 2013 um 17:39.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 9 Februar 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Zeitbedarf: 1:15
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:Umgebung der Wittiche
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Range Rover Classic
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Im Range Rover Classic

... auch zu Beginn des Hornig ist Schnee Tagesthema in der Schweiz! Es ist kalt genug und endlich können Flachländer der Gattung Agglo BS bis SG sich auf kleinen gefrorenen Seeli und an Jurahängen wie im Alpenvorland auf Skiern austoben, und sogar mit Fell im Gepäck bzw. an der Unterlage des Gleitinstruments Kreten in langen Schlaufen angehen.  Wer weder seine Tennisschläger (sprich Schneeschuhe ..nicht nur von Aldi) noch Kufengeräte zur Hand hat, kann ganz profan einfach im und am Schnee zu Fuss unterwegs sein und hernach z. B. wieder mal in einer ruralen Umgebung speisen oder mind. so tun also ob.
 
... Mittag ist schon lange vorbei, aber das Wetter grandios. Wir fahren ins Oberbaselbiet, zuerst nach Wittinsburg. Die Strasse  von Sissach her kommend, das Homburgertal hinauf, und dann nach rechts hinauf auf die Ebene, ist wegen Holzschlag auch an einem Samstag gesperrt. Das Homburgertal an dessen Talrand orografisch noch eine Bahnlinie der SBB verläuft, gibt seit Jahren Anlass zu Spekulationen: von den Einheimischen liebevoll das „Läufelfingerli“ genannt, droht einmal (mehr) ganz aktuell für immer zu verschwinden – aus Bern-SBB-ökonomischen Gründen. Ein Busersatz soll’s richten – die Linie wird allerdings trassemässig nicht aufgehoben, denn wenn am Hauenstein mal nichts mehr geht, geht’s gar nicht gut zwischen Basel und dem Rest der Schweiz, abgesehen Richtung Zürich.
 
... von Buckten her erreicht der Ausflügler aber die Hochebene bei Wittingsburg via Känerkinden, beide Gemeinden sind kirchbautenlos, was eher ungewöhnlich ist. Allerdings findet sich am Dorfrand zu Känerkinden die Freigemeinde Chrischona. Beim Park- und Holzplatz stelle ich den Range Rover in die spätnachmittägliche Sonne. Wir streifen unsere Handschuhe über und spazieren durch das Bauerndorf hinauf zum Büechli auf 622 m – angeleinte, also sozialisierte Hunde werden ausgeführt, der Ätti wird vom Grosi begleitet, und dort wo Hänge das Schlitteln erlauben, hören wir Kindergekreische.  Die Sonne nagt am Wegesrand, kleine Bäche entstehen, die sogleich wieder anfrieren. Es ist nichts Spektakuläres von hier oben zu erzählen. Die Sonne gleisst uns an, wir streifen auch noch die Kragen noch etwas höher und der Schal wird richtig umgebunden.
 
... die wenigen Meter zur Höchi leisten wir uns auch noch, kehren zurück zum Büechli und spazieren dann über die Höhe hinüber zum For, von dort überblicken wir den Jurahöhenzug, der je nach Perspektive auch Grund und Anlass zu Kommentaren verhilft, ob denn ennet diesem Gösgen im Kanton Solothurn liegt oder im Aargau, oder ob die Flue XY genau kantonal geteilt würde oder auch nicht – die Einheimischen auf hikr. haben meist die Klärung parat – so isch rächt!
 
... im Restaurant Bürgin in Wittinsburg setzen wir uns an den Langtisch für das Kurzgetränk – das Lokal hat einen öffentlichen Abend mit Schwyzerörgeli und eine Metzgete. Gäste, die im Begriff sind, hier zu tischen, wollen wissen, ob’s denn den Vegi-Teller gibt ...Nein, heute Abend ausnahmsweise nicht.


 ... wir finden Platz im Gasthof Rosengarten, der sein letztes Wochenende vor den Skiferien hat, und beiläufig erfahren wir, dass der Wirt nach über 40 Jahren sich auf das Hinterher freut – weniger Verpflichtungen und selbst geniessen. Auch die Dorfbäckerei hat vor Jahren ihren Betrieb aufgegeben. Das Dorf am Fuss des Hauenstein, wo das „Läufelfingerli“ auch eine Station hat, hat also auch einen zusätzlichen Verlierer. Einkaufen fahren geht man hinüber nach Olten, ins Zentrum Gäu!
 
... die Entwicklungen am Jurafuss sind bedingt exemplarisch, aber sie verhehlen eben nicht, dass auch mit guten Verbindungen, Entvölkerung stattfindet. 


Spaziergang mit Claudia
 

 
  

Tourengänger: Henrik


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Kommentare (1)


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mong hat gesagt:
Gesendet am 9. März 2013 um 21:05
"Die Sonne nagt am Wegesrand"

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Ein Genuss!!
Das ist ein Gedicht, bestehend aus einer(1) Zeile.

Wunderbar...!!!


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