Brocken 1141m / 'sightseeing' Berlin


Publiziert von Bolivar , 15. Februar 2013 um 16:42.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum: 2 Februar 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 530 m
Abstieg: 530 m
Strecke:Schierke - Eckerlochstieg - Eckerloch - Brockenstrasse - Brocken - Brockenstrasse - Alte Bobbahn - Schierke
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Flug mit Swiss von Zürich/Kloten nach Berlin/Tegel; anschliessend weiter mit PW vom Flughafen Tegel Richtung München/Magdeburg Autobahn A111 / A115 Kreuz Nuthetal auf A 10 Richtung Magdeburg nach 18 km auf A 2 Richtung Magdeburg; nach 95 km Kreuz Magdeburg auf A 14 ca. 50 km bis Ausfahrt Bernburg auf B6n; nach 55 km Abfahrt Heimburg auf B244 Richtung Elbingerode; ab Ebingerode Richtung Schierke; in Schierke links Richtung Waldparkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:diverse Unterkunftsmöglichkeiten entweder in Berlin, irgendwo unterwegs oder in Schierke selbst
Kartennummer:Wanderkarte Hochharz 1:25000

Ein Besuch bei meinen Freunden Andreas und Flashman in Deutschland führte mich mit dem Flugzeug nach Berlin und von dort weiter über Zerbst/Anhalt in den Harz. Der Harz ist ein Mittelgebirge und erreicht beim Brocken auf 1141m seinen höchsten Punkt, gleichzeitig stellt er auch das höchste Gebirge Norddeutschlands dar. Trotz geringer Höhe, aber wegen seiner Exposition herrscht in der Gipfelgegend vom Brocken ein rauhes subalpines Klima. Oft ist es neblig oder es weht ein kalter Wind welcher auch schon Geschwindigkeiten von bis zu 260km/h erreichte. Der Brocken war bis zur Wende im Jahr 1989 Sperrgebiet und das Brockenhaus diente der Staatssicherheit der ehemaligen DDR als Abhöreinrichtung. Es gibt also nicht nur schöne ausgedehnte Naturlandschaften zu sehen, sondern es ist auch viel Interessantes und Historisches zu erfahren. Definitiv Gründe genug, diesem Berg einen Besuch abzustatten und die Wälder- und Seenlandschaft des Harz kennenzulernen.

 1. Tag (SA 02.02.2013):
Nachdem ich bereits am Freitagabend angereist war und eine gemütliche Nacht in Zerbst/Anhalt verbrachte, ging es am Samstagmorgen erst mit dem PW los. Da die Elbe Hochwasser führte und der Betrieb der Elbfähre deshalb eingestellt wurde, mussten wir einen Umweg in Kauf nehmen und konnten unseren Ausgangspunkt in Schierke erst nach knapp 2 Stunden erreichen. Wir waren jedoch zeitig unterwegs und konnten unsere Wanderung beim Waldparkplatz im schön verschneiten Schierke bald starten. Schierke ist ein Wintersport- und Luftkurort und liegt auf ca. 610m über Meer, er zählt nur gerade etwas mehr als 700 Einwohner. Während der DDR-Zeit war der Ort auch eine beliebte Feriendestination für Funktionäre der damaligen Regierung.

Zum eigentlichen Aufstieg gibt es wenig zu erzählen. Der Weg ist überall vorbildlich beschildert und führt Anfangs hauptsächlich über einfache, gut ausgebaute Waldwege leicht ansteigend hoch (T1). Im Bereich des Eckerloch wird das Gelände jedoch etwas steiler und steiniger und kann einem durchaus etwas Schweiss auf die Stirn treiben (T2). Der anfangs leichte Schneefall wurde unterdessen auch stärker und dichter und weil die Temperaturen zumindest jetzt noch nicht all zu tief waren, waren die Kleider im Nu durchnässt. Frohen Mutes ging es jedoch weiter hoch. Als wir bei gut 1000 m.ü.M auf die Brockenstrasse trafen und die Tannenbäume allmählich verschwanden, wurde es nun spürbar kühler und windiger. Da war es nun also, das berüchtigte Brockenwetter. Je näher wir dem Gipfel kamen, desto nebliger wurde es auch und die verschiedenen Gebäude waren erst zu erkennen, als wir kurz vor ihnen standen. Da der Brocken an Wochenenden aber buchstäblich überlaufen ist, muss man sich keine Sorgen machen sich irgendwo zu verlaufen.

Oben angekommen machten wir uns auf direktem Weg ins Restaurant und waren froh, endlich an der Wärme zu sein und das eine oder andere Kleidungsstück zu wechseln. Einen Tisch konnten wir aufgrund der vielen Besucher leider nicht ergattern und mussten unsere Suppe mit Bockwurst auf dem kalten Fussboden verspeisen. Nun frisch gestärkt machten wir uns bald darauf ins Brockenmuseum wo viel Spannendes über den Berg und seine Geschichte zu erfahren ist. Unter anderem kann auch die ehemalige Abhöreinrichtung unter der Glasfaserkuppel besichtigt werden. Zum Abschluss besuchten wir noch den höchsten Punkt (1141.1m) welcher sich gleich neben den Gebäuden befindet. Darauf steht ein Gipfelstein aus Granit an welchem ein Schild angebracht ist und eine Höhe von 1142m anzeigt. Der Grund dafür ist, dass bis vor 1989 die Höhe des Brockengipfel meist noch mit dieser Zahl angegeben wurde.

Unterdessen machten wir uns wieder auf den Rückweg und folgten nun der Brockenstrasse bis zum Abzweiger "Alte Bobbahn". Auf lauschigen Waldwegen erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt im idyllisch gelegenen Schierke. Müde und zufrieden ging es zurück nach Zerbst/Anhalt wo wir den Abend noch mit einem feinen Essen, ein paar Bier und Schnaps ausklingen liessen.

2. Tag (SO 03.02.2013):
Nachdem ich Berlin bereits Anfang der 90er Jahre zweimal besucht hatte, stand heute Sonntag also mein dritter Besuch in der Hauptstadt Deutschlands an. Die meisten von Euch waren wahrscheinlich schon einmal in Berlin und was es dort zu sehen gibt, muss ich wohl nicht weiter erläutern. Wir haben in etwa folgende Strecke abgeklappert: Potsdamer Platz - Holocaustmahnmal - Brandenburger Tor - Reichstagsgebäude (inkl. Besuch der Kuppel) - Neue Wache - Museumsinsel (inkl. Besuch des Pergamonmuseum) - Berliner Dom. Der Tag war schnell vorüber und in Berlin gibt es soviel zu besichtigen, dass man locker ein paar Tage hätte verbringen können. Leider war es aber nun an der Zeit, Richtung Flughafen zu gehen und den Rückflug nach Zürich zu erwischen.

Fazit: Auch wenn die Berge und Hügel in Norddeutschland nicht die Höhe und Dimensionen der Alpen erreichen, die weiten Landschaften sind faszinierend und das Naturerlebnis gross. Wer auch historisch interessiert ist, dem kann ich ein Besuch in dieser Gegend nur empfehlen. Bereits jetzt freue ich mich auf meinen nächsten Aufenthalt im Norden Deutschlands.

Tourengänger: Bolivar, Flashman


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