Schwarzchopf und Schafwisspitz


Publiziert von ossi , 12. Februar 2013 um 20:22.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:24 Januar 2013
Ski Schwierigkeit: SS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Laui-Mutteli-Schwarzchopf-Schafwisspitz-Laui
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P beim Chüeboden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:1:25000 Nesslau

Schwarzchopf und Skitourenberg...nicht gerade naheliegender Gedanke, als Skiabfahrt auch kein Garant für stiebende Pulverschneeabfahrten über weite, offene Hänge...Macht nichts, ist auch nicht meine Stärke und vor allem nicht mein Verlangen, wenn gleichzeitig hüfthohe Einsinktiefen und bruchharschene Abfahrten locken.

Schwarzchopf (SS): Im wesentlichen halte ich mich im Aufstieg an mde mit seiner Beschreibung. Meine Führe ist in der Bilderreihe abgebildet. Ich finde erstaunlich lohnende Hänge in der Gegend von Mutteli und Unghüür; durchaus lohnende Tourengegend, auch wenn man auf den Schwarzchopf verzichtet. Das erste schmale Steilstück ist zwischen 43° und 47° steil, beim Erreichen des Grates stellt sich ein Gefühl des Ausgesetztseins ein. Den undeutlichen, aber gut sichtbaren "Gendarm" kurz vor dem Gipfel umgehe ich in der Südflanke, was problemlos möglich ist. Durch eine weitere breite Rinne gelangt man zum Gipfel (nochmals 45° steil).

Neben leidlich guten Passagen mit Trittschnee versinke ich zu meinem Bedauern teilweise bis über die Hüfte im sehr weichen Tiefschnee (und das im Januar bei Minusgraden so gegen elf Uhr, man möge also zeitig unterwegs sein am Schwarzchopf!). Ich ziehe auf dem flacheren Mittelstück des Grates meine Skis wieder an, weil ich meinen Lebensabend lieber unter einer Legföhre als in einem Schneeloch verbringen möchte. Die meiste Zeit allerdings scheint mir das Tragen meiner Sportgeräte die geeignetere Lösung.

Der weiche Schnee ist auch in der Abfahrt nicht eben ideal, die allerersten Meter unter dem Gipfel gleite ich zusammen mit dem Schnee ab, später wird an einer kurzen Stelle der Hang bis auf die Grasnarbe beackert.  Nochmals die Erkenntnis dazu: früh aufstehen!

Abfahrtstechnisch gestaltet sich die Sache so, wie man es in diesem Gelände nicht anders erwartet: Die 45°-und-mehr-Stellen werden mit kontrollierten Kurzschwüngen bewältigt, das flachere Zwischenstück erlaubt auch grosszügigere Bögen. Anders als in Couloirs wirkt auf mich das Gelände immer etwas ausgesetzt.

Schafwisspitz (ZS+): Von der Mulde beim Unghüür den Schafwisspitz anvisiert und über den steilen Osthang direkt unter den eigentlichen Gipfelrücken. Dieser ist nun angenehm zu begehen und nach kurzer Zeit geniesst man einen gewaltigen Rundumblick übers Nebelmeer: wieder einmal ein Moment zum Sterben...

Abfahrt über eben genannten steilen Hang hinunter zum Unghüür Wandfuss in bestem Pulver und weiter Richtung Mutteli-Laui, hier dann endlich in exklusivem Champagner-Bruchharsch: Diesem schliesslich ist nur mit brachialer, sprunggewaltiger Abfahrtstechnik beizukommen. Wunderbar...

Das Gebiet am Schwarzchopf ist nun Wildschutzgebiet und darf nicht befahren werden (Stand 2020).

Tour im Alleingang

Tourengänger: ossi
Communities: Skitouren


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Kommentare (3)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 12. Februar 2013 um 21:55
Also ossitypischer könnte diese Tour nicht sein sein :-) Wobei... die eine oder andere Legföhre hättest Du ohne weiteres als Slalomstange noch einbauen können ;-)

Salut,
Bombo

Felix hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2013 um 20:17
andere Welten und Dimensionen - schön, am Bildschirm anzuschauen!
lg Felix

ossi hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2013 um 20:47
Bombo: Ich sollte so etwas wie ein Label einführen: Das ossi-Gütesiegel...

Felix: andere Welten und Dimensionen....klingt irgendwie nach Star Trek...ist auch ein Steckenpferd von mir...


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