Wildgärst mit Hund 2890m (jährt sich) und wieder sind wir oben

LUNGERN vs. MÜNCHEN / Wildgärst 2890m mit Hund

Fast genau vor einem Jahr habe ich den Wildgärst mit meinem Hundi besucht. Für Schyla jährt sich also ihre grosse Skitour.

Diesmal werden wir allerdings von Stefan begleitetet. Mit ihm habe ich bereits am Vortag den Arnihaaggen bestiegen, sein erste Skitour überhaupt. Bericht hier

Seine erste Skitour hätte eigentlich im letzten Jahr stattfinden sollen. Wegen Wettertechnischen Ungereimtheiten blieb es bei einem Versuch. Der Wildgärst wärs gewesen. Somit hatte Stefan mit diesem Gipfel noch eine Rechnung offen. Die sollte heute beglichen werden.

Als Ausgangspunkt wählten wir wie bereits ein Jahr zu vor die Schwarzwaldalp. Es gibt eine wesentlich kürzeren Zustieg vom First Oberjoch her. Aus meiner Sicht ist die Tour von der Schwarzwaldalp her lohnender vor allem Abfahrtstechnisch.

Wir starten also beim Berggasthaus Schwarzwaldalp P.1456. Auf der linken Seite des Pfannibachs, in Gehrichtung gesehen, steigen wir über Alpweiden hoch und queren ab 1700m die steilen Hänge von Gleib und erreichen so den Kessel der Alp Pfanni P.1780. Nun geht es nordwestwärts weiter, ungefähr dem Sommerweg folgende nach P.2009. In gleicher Richtung gehen wir weiter zum Hagleseeli P.2432 hoch. Ein gut angelegte Spur erleichtert uns den Aufstieg ungemein, so dass wir zügig voran kommen. Selbst Schyla kommt in der guten Spur ohne Probleme vorwärts.

Vom Hagelseeli weiter zu P.2537. Hier drehen wir nach Südwesten ab. Über einen kaum ausgeprägten Kamm, der das Schrybershörnli und den Wildgärst verbindet erreichen wir das Becken vom Blau Gletscherli. Durch dieses steigen wir hoch auf den Übergang Wart P.2704.

Bevor wir den letzten Anstieg über die Südwestflanke unter die Füsse nehmen, legen wir hier unsere zweite Pause ein. Gestärkt machen wir uns auf den Weg.

Zur Zeit liegt in der Flanke sehr wenig Schnee und der wenige Schnee ist zudem stark verblasen. Deshalb lassen wir unser Ski bei Wart zurück und gehen zu Fuss hoch. Dem Sommerweg folgend sind wir in wenigen Minuten auf dem Wildgärst P.2890. Es liegt so wenig Schnee, dass man meist den Sommerweg erkennt und eher selten durch tiefen Schnee stapfen muss.

Zur Zeit ist eine Skiaufstieg nur zu empfehlen wenn man unbedingt neue Ski kaufen möchte.

Liegt für einen Skiaufstieg genügend Schnee, können Harscheisen sehr hilfreich sein, da die Flanke immer sehr stark dem Wind ausgesetzt ist und teilweise sehr hart, beinahe eisig wird.

Da wir relativ spät gestartet sind, beschränken wir die Gipfelpause auf ein Minimum. Zudem treibt uns das sich verschlechternde Wetter abwärts.

Zügig laufen wir über die Südwestflanke zu unsere Ski zurück. Hier kann Schyla noch ohne Probleme mithalten.

Von Wart P.2704 fahren wir zum Blau Gletscherli hinunter. Auf den ersten paar Meter unterhalb des Übergangs spürt man, dass der Wind etwas bearbeitet hat. Teilweise war der Schnee leicht vom Wind gepresst.

Aber bereits nach gut 50m konnten wir besten Pulverschnee geniessen. Wir mit den Skis geniessen, Schyla rackert. Sie sinkt bis zum Bauch im Schnee ein und muss auch abwärts doch recht durch den Schnee pflügen.

Am östlichen Ende des Blau Gletscherli drehen wir nach rechts ab und fahren so südlich vom Schrybershörnli in das Tal Wischbääch ein.

Wir halten uns eher, in Fahrtrichtung, rechts vom Geissbach. Fährt man durch das Wischbäächtal ab, sollte man ein Auge auf die Flanken vom Schwarzhorn, dessen Ausläufer und des Bandspitz halten. Lawinen, vor allem Nassschneerutsche bei Erwärmung können bis auf die Abfahrtsroute reichen.

Durch das Wischbäächtal geht es nicht mehr so schnell abwärts wie gewohnt. Der Schnee wird etwas schwerer, je tiefer wir kommen, was es für Schyla sehr anstrengend macht.

Ich passe deshalb das Tempo an mein Hundi an und gebe ihr immer wieder Zeit zum verschnaufen und sich etwas zu erholen. So Powerd sie sich nicht aus und der Spass im Schnee bleibt erhalten.

Am südöstlichen Ende des Wischbächtals bei P.2009, orientieren wir uns nach Osten und fahren über die Weiden von Scheidegg Oberläger und lichten Wald hinunter zur Alp Bidem P.1699. Hier trifft man auf den offiziellen und ausgeschilderten Schneeschuhtrail und Skitourenweg. Diesem folgen wir zurück zur Schwarzwaldalp.

Zwischen P.1699 und P.1522 Schwand führt die Route teilweise etwas ruppig durch den Wald. Ist aber gut meisterbar.

Zufrieden schliessen wir, die Tour ab. Stefan zudem etwas Stolz den Gipfel, der ihm vor einem Jahr verwehrt blieb erreicht zu haben. Meine Hündin legt sich doch leicht ausgepumpt ins Auto.

Tour mit Schyla und Stefan.

Schwarzwaldalp 1456m

Wildgärst 2890m

WS+. Im Aufstieg keine besonderen Schwierigkeiten. Geht man mit Skis bis auf den Gipfel, erfordert dies sicheres Aufsteigen und Abfahren da diese teilweise sehr hart sein kann.

In den verschiedenen Steilstufe reicht die Steilheit an die 30° wird aber kaum überschritten.

Abfahrt via Wischbächtal ist ab Bidmen teilweise etwas ruppig.

Lange Tour die etwas an Ausdauer erfordert.

Südost, Südwest, Ost

Hauptgefahr droht im Wischbäächtal aus den Flanken vom Schwarzhorn, dessen Ausläufern und aus den Flanken des Bandspitz. Vorsicht vor allem bei Erwärmung vor Nassschneerutschen.

Übliche Skitourenausrüstung

Schwarzwaldalp

• Lange Skitour auf einen prächtigen Aussichtsgipfel
• Langer Aufstieg dafür auch eine sehr lohnende Abfahrt.
• Tolle Tour bei eher schwierigeren Lawinensituation
• Ausser Ausdauer stellt Tour keine besonderen Ansprüche
• Tour in toller Umgebung und am Fusse der Wetterhorngruppe
• Recht sonnige Tour
• Häufig begangen, daher meist gespurt
• An schönen Wintertagen sind Parkplätze in der Schwarzwaldalp eher Mangelware
• Für fitte Hunde gut machbar
• Vorsicht auf Wild

Schwarzwaldalp P.1456, P.1645, Pfannibach, P.1780, P.1907, P.2009, Hagelseeli, P.2537, Blau Gletscherli, Wart P.2704, Wildgärst P.2890, Wart P.2704, Blau Gletscherli, Wischbäächtal, P.2009, P.1856, Bidem P.1699, Schwand P.1522, Schwarzwaldalp P.1456

Grindelgrat

Schrybershörnli

Bandspitz

Gemschberg