Staldenfirn-Abfahrt 3166m


Publiziert von Bombo , 20. Januar 2013 um 00:36.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 Januar 2013
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-GR 
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 2600 m
Strecke:Skilift-Bergstation Piz Ault - Gratlücke (ca. 2900m) - Brunnifirn - Einfahrt Staldenfirn (westlich von 3163m) - Staldenfirn - Gemsplanggen - LIgegg - Milchplanggen - Alp Stössi - dem Chärstelenbach entlang - Talstation Golzern-Seilbahn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW oder ÖV zum Bhf Göschenen, anschl. mit MGB nach Andermatt und weiter via Oberalpass nach Acla da Fontauna. Dort zu Fuss (10min) zur Seilbahn-Talstation, Tourenbillet kaufen, mit Seilbahn, 2 Sesselliften und 1 Skilift hoch zur Bergstation Piz Ault --> wichtig: Tourenbillet dem Skilifitpersonal abgeben, gibt CHF 10.00 zurück!
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bristen Talstation Gonzeren-Seilbahn - Postauto nach Post Amsteg - Postauto nach Bhf Göschenen
Kartennummer:LK 1:50'000, Bl 256 S "Disentis / Münster"

Staldenfirn-Abfahrt - die Endorphine-Maschine in Perfektion


Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen steilen Klassiker wie die 2000m lange Staldenfirn-Abfahrt hinunter ins Maderanertal? Hierzu hat wohl jeder seine eigenen Argumente, Gründe und Prinzipen. Ich sehe schon die Internet-Polizisten, wie sie mit dem Kopf schütteln und den Mahnfinger erheben - zu recht, wenn man sich blind auf das SLF-Bulletin verlässt. Ich hatte das Glück, dass ein Tourenkollege am Vortag die Abfahrt unter die Bretter nahm und von absolut genialen und vor allem auch sicheren Bedingungen sprach. Meine eigenen Abklärungen und Recherchen für den heutigen Tag gaben dann auch mir "grünes Licht", und ich war im Nachhinein froh, dass wir mit unseren Abklärungen uns in keiner Art und Weise getäuscht haben. 

Einziger kritischer, nicht einmal in die Planung miteinbezogener, Punkt war die Traversierung von der Lücke nach der Metalleiter (ca. 2900m) hinüber in die erste kurze Abfahrt zum Brunnifirn. Hier drehte sogar eine Tourengruppe wegen angeblichem Triebschnee um - als Tourenleiter mit diversen Gästen sicherlich eine vernünftige Lösung. Der Test vor Ort sprach dann aber glücklicherweise eine andere Sprache, sodass problemlos (jedoch mit Sicherheitsabstand) diese unplanmässige Schlüsselstelle überwunden werden konnte.

Auf den Gipfel des Oberalpstock 3328m selbst verzichteten wir, da hinter uns eine gehörige Föhnwalze ihr Unwesen trieb (uns glücklicherweise auf der gesamten Tour aber verschonte) und wir die Abfahrt lieber noch bei schönstem, fast schon wolkenlosem Wetter geniessen wollten. 

Die steile Einfahrt - im Frühling infolge Blankeisgefahr nicht immer sehr einfach - ohne Triebschnee absolut problemlos, dafür war dann aber der Staldenfirn selbst ziemlich vom Wind bearbeitet (jedoch gut fahrbar), sodass der erste Pulvertraum noch ein wenig warten musste. Wir entschieden uns anschliessend für die Abfahrt über die Gemsplanggen, wo wir zwar keine Gemsen, dafür aber Pulver der allerschönsten Sorte vorgefunden haben. Neben uns lediglich noch 3 Spuren vom Vortag (oder frühen Vormittag?) - was will man mehr? Selten haben die Beinmuskeln derart gebrannt, wie im unteren Teil dieser Gemsplanggen-Abfahrt - Schwung für Schwung und es nahm einfach kein Ende. Genau so haben wir es uns gewünscht - einfach perfekt. 

Bis zur Alp Ligegg 1834m fuhren wir noch eigene Varianten, dann führte uns die vorhandene Spur zu den Milchplanggen, welche schneetechnisch noch bis hinunter zur Alp Stössi in einem absolut perfekten Zustand  waren. In der Gegend von den Gemsplanggen hinunter bis zur Alp Stössi liegen gut und gerne 50cm Pulver der besten Klasse, weshalb das Seil im Milchplanggen-Steilhang auch nirgendwo sichtbar war (braucht es meiner Meinung nach aber auch nicht, heuer schon gar nicht).

Dank den Spuren unserer Vorgänger kamen wir bis zur Talstation der Golzern-Seilbahn problemlos und mussten die Stöcke nur ganz am Anfang und dann noch bei der Rütelibrücke 1080m zur Hilfe nehmen - ein grosses, herzliches Dankeschön!

Das Postauto wartete wie bestellt auf uns und fuhr nach unserem Einsteigen auch gleich los - ein absolut perfektes Timing. Die 30minütige Wartezeit bei der Post Amsteg für den Bus nach Göschenen überbrückten wir kulinarisch in der nahe gelegenen Bäckerei / Café.


Fazit: 

Auch dieses Jahr passte wieder alles zusammen - perfekte, sehr sichere Schneebedingungen, besser als erwartetes Wetter und weit und breit keine einzige Freerider-Nase. Danke "Speedster" für Deine Begleitung - wenn doch nur immer alle "Ruhetage" so schön wären ;-)


Tourenzeiten: 

Abfahrt Göschenen: 09.12 Uhr
Ankunft Acla da Fontauna: 10.30 Uhr
Start Skilift-Bergstation Piz Ault: 11.30 Uhr
Leiter: 11.45 Uhr
Start Brunnifirn: 12.15 Uhr
Lücke zum Staldenfirn: 13.15 Uhr
Start Abfahrt: 13.30 Uhr
Ziel Talstation Golzern-Seilbahn: 14.55 Uhr
Amsteg: 15.10 Uhr
Göschenen: 16.07 Uhr


Tour mit Speedster


SLF: Erheblich




Route Nr. 860c & 860d - Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen - Martin Maier
Route Nr. 151b & 151d - Alpine Skitouren Zentralschweiz-Tessin - Willy Auf der Maur



Tourengänger: Bombo


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Geodaten
 14411.gpx Staldenfirn-Abfahrt

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Kommentare (1)


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Bergamotte hat gesagt: Gratulation...
Gesendet am 21. Januar 2013 um 10:42
... zu dieser monstermässig langen Abfahrt über den Staldenfirn. In solchen Momenten bereue ich es, dass ich nie besser Skifahren gelernt habe.

Beste Grüsse


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