Eisklettern an den Gletscherfällen (Safiental)


Publiziert von simba , 15. Januar 2013 um 19:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:12 Januar 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS-
Eisklettern Schwierigkeit: WI4
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ausfahrt Panaduz der Bernadino Autobahn (A13) und dann ins Safiental (angeschrieben). Bei Abzweigungen nach rechts den Berg hinauf, iZw. immer links halten. Im Safiental soweit wie möglich in den Talschluss fahren (je nach Schneelage Ketten empfehlenswert)
Unterkunftmöglichkeiten:Thaler Lotsch in Thalkirch

Wer Einsamkeit sucht, der ist im Safiental richtig. Knapp eine Stunde dauert im Winter die lange Fahrt bis ans Talende, auf schmaler, verschneiter Bergstraße. Schneeketten, ein Dieselfahrzeug mit ordentlich PS oder gleich Allradler oder der Umstieg auf den Postbus machen dieses kleine Abenteuer angenehmer.

Dass es dennoch an den Gletscherfällen nicht richtig einsam war, mag daran liegen, dass es derzeit nur wenige Gebiete mit guten Eisverhältnissen gibt. Dennoch hielt sich der Andrang in Grenzen: Am Samstag teilten wir uns die Fälle mit einer, am Sonntag mit 4 weiteren Seilschaften.

Zustieg: Entweder bereits ab der letzten Postbushaltestelle (Turrahus) oder ab dem letzten Parkplatz vor der Loipe mit Ski oder Schneeschuhen zunächst dieser entlang bis zu den letzten Häusern im Tal. Dann zuerst flach, zuletzt steil zu den einzelnen Fällen empor. Der Zustieg ist nicht gerade kurz (300 Hm, lange Strecke! Zustiegsdauer: 1,25 Stunden (gemütlich)), aber die tollen Ausblicke auf die Fälle und die herrliche Umgebung im Talschluss des Safientals gestalten diesen kurzweilig und schön.

Bei angespannter Lawinenlage sind die Fälle nicht zu empfehlen, da sowohl das Gelände an den Einstiegen als auch dasjenige oberhalb sehr steil und lawinengefährlich ist. Während unserem Besuch fegten aufgrund der Schneeauflage aus den vergangenen Tagen teilweise große Spindrifts die Fälle hinunter....unangenehm, aber noch harmlos.

Eisangebot: Wir bekletterten samstags am Breiten Fall (ganz links) und sonntags am eigentlichen Gletscherfall (ganz rechts). Auch dazwischen gäbe es noch weitere eisgefüllte Rampen oder Rinnen (Linkes Couloir, linker Fall, usw.), so dass viel Auswahl geboten ist. Die beeindruckende Umgebung schafft ein sehr alpines, aber auch sehr kaltes Ambiente - die Sonne, welche verlockend die gegenüberliegenden Berghänge beschien, wärmte uns keine Minute lang...:(

Aufgrund der großen Kälte war das Eis samstags (morgens -15°) sehr spröde und nicht besonders gut zu klettern, was sich aber mit der Zeit besserte. Zudem war die Eisqualität sehr unterschiedlich im unteren leichten Teil gab es sehr viele Lufteinschlüsse und sehr instabiles Eis, im Mittelteil wurde es meistens besser und ganz oben, lässt die Eisauflage leider etwas zu wünschen übrig, was uns aufgrund des nicht immer zuverlässigen Untergrunds veranlasst hat, aus keinem der beiden Fälle die letzte Seillänge nach oben auszusteigen. Aufgrund der breiten Fälle bieten diese aber auch auf der von uns bekletterten Länge genügend Möglichkeiten sich auszutoben, diese checken meist im Bereich Wi 3 bis 3+ ein. Im Breiten Fall gibt es auch anspruchsvollere Passagen im vierten Eisgrad.

Am Samstag konnten wir trotz tiefer Temperaturen gar nicht genug vom Eis bekommen und konnten uns erst in der Dämmerung losreißen. Schön, wenn dann die Nacht-Abfahrt zum Parkplatz mit Stirnlampen schnell von der Hand geht; weniger schön, wenn man sich wie ich mit der für alle Zeit verdammten Kombination Kurzski und Bergschuhe alle 20 Meter in den tiefen Pulverschnee eingräbt.

Leider blieb die Kamera am Sonntag in unserer Unterkunft (Thaler Lotsch - sehr empfehlenswerte, extrem urige Selbversorgerunterkunft in einem 300 Jahre alten Walserhaus), so dass es nur Bilder vom Samstag gibt.

Tourengänger: simba


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