Im Haspelmoor zum Zweiten


Publiziert von Gemse , 14. Januar 2013 um 10:27.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:13 Januar 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 95 m
Abstieg: 95 m
Strecke:Hattenhofen - Haspelmoor - Nassenhausen - Adelshofen - Pfaffenhofen - Mammendorf - Peretshofen - Hattenhofen (22,4 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Fürstenfeldbruck auf der B2 bis Hattenhofen und hier zur Grundschule - großer kostenloser P
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Als ich die Tour durch das Haspelmoor plante, dachte ich nicht daran, dass eine Hikr-Tour bereits vorhanden ist. Erst bei der Erstellung der Wegepunkte nach meiner Runde stellte ich fest, dass der Wegepunkt “Haspelmoor“ bereits vorhanden war. Es ist eine Tour die Curi bereits im Frühjahr 2012 Althegnenberg, Haspelmoor, Biermösl gegangen ist. Ich bin teilweise dieselbe Strecke gegangen wie er, nur in umgekehrter Richtung und von einem anderen Startpunkt aus.
 
Hier zunächst ein Auszug aus einer Broschüre des “Vereins Lebensraum Haspelmoor e.V.“:
 
Mensch – Natur – Geschichte
Ein Projekt, das Identität stiftet
Was wollen wir:
Den Bewohnern der Dörfer um das Haspelmoor dessen einzigartige Natur, Geschichte und Kunst vermitteln und Menschen dafür begeistern, diesen Naturraum zu schützen und zu bewahren, das ist unser Ziel.
Fest steht …
  • Das Haspelmoor und das Federseemoos sind die einzigen Hochmoore im Altmoränengebiet in Süddeutschland.
  • Hier sind seltene Tier- und Pflanzenarten zu finden
  • Am Rande des Haspelmoores wurden die ältesten Zeugnisse menschlicher Zivilisation im Landkreis gefunden (ca. 10.000 Jahre vor heute)
  • Zu dieser Zeit war das heutige Moor ein großer See
  • In verschiedenen vorgeschichtlichen Epochen – der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Latenezeit (Kelten) – war die Gegend um das Haspelmoor intensiv besiedelt.
  • 1840wurde die erste Eisenbahnlinie Europas durch ein Moor geführt.
  • Die ersten Lokomotiven die auf dieser Strecke fuhren, wurden beheizt mit Haspelmoor-Torf
  • In der Mitte des 19.Jahrhunderts schufteten bis zu 1600 Torfarbeiter aus ganz Bayern im Haspelmoor.
  • Das Haspelmoor war in den 70er und 80er Jahren des 20.Jh. als Standort für eine Mülldeponie, Campingplatz, Rangierbahnhof und Großflughafen vorgesehen.
 
Nun genug der Geschichte, das Haspelmoor steht jetzt unter Naturschutz und ich werde heute eine Wanderung durch das Moor machen.
 
Start ist an der Grundschule in Hattenhofen (555 m). Nachdem es gestern leicht geschneit hat, und die Wolken immer noch tief hängen, wirken die meisten Bilder wie Schwarz-Weiß-Bilder. Ich gehe zunächst in nordwestlicher Richtung durch Felder und erreiche einen Waldrand. Hier ziehe ich meine Steighilfe an, die mir in den winterlichen Bergen schon gute Dienste geleistet haben. Der Weg durch den Wald ist durch die dünne Neuschneeauflage und durch zahlreiche Wanderer, die schon hier gegangen sind, recht glatt. An eine Abzweigung folge ich jetzt nach links, einem Wegweiser Richtung Haspelmoor. Ich wandere durch das “Rote Moos“. Dieses Moos wurde erst in den letzten Jahrzehnten wieder unter Wasser gesetzt und der Baumbestand lichtet sich allmälig. Die umgestürzten Bäume bleiben liegen und bieten so die Grundlage für ein neues Moor.
Ich erreiche den Ort Haspelmoor (540 m). Ich gehe hier zum Bahnhof und wechsle von nördlichen Seite der Bahnstrecke auf die Südseite. Ich gehe weiter an der Bahnstrecke entlang, Richtung Augsburg. Zu meiner Linken befindet sich bereits das eigentliche Haspelmoor, das ist aber durch einen wasserführenden Graben und einen Zaun nicht zugänglich. Nach mehreren Hundert Metern findet sich eine kleine Brücke, die endlich ins Moor führt.
Auf einem teilweise recht schmalen Pfad geht es jetzt durch das Moor. Dank einiger Tage Frost ist der Untergrund einigermaßen fest, aber trotzdem sinke ich stellenweise bis zu den Knöchel ein. Der wenige Neuschnee der vergangenen Tage erschwert ein wenig die Orientierung, da aber Wanderer vor mir schon den Weg gegangen sind, ist die Spur zu erkennen. Es ist schon teilweise ein unangenehmes Gefühl auf dem ständig nachgebenden Untergrund zu gehen.
Ich erreiche nun eine Straße, die zurück zum Ort Haspelmoor führt. Ich überquere diese und gelange in die Ausläufer des Moores und wechsle in das “Nassenmoos“. Es geht jetzt immer in südöstlicher Richtung. Dieses Moos ist stark mit Gräben durchzogen, die zahlreichen Wiesen stehen aber stark unter Wasser, vermutlich durch die Regenfälle der letzten Wochen.
Ich erreiche den Ort Nassenhausen (538 m). Ich gehe durch den Ort durch und gehe weiter in südlicher Richtung bis zum Ort Adelshofen.(562 m). Hier habe nun endgültig die Moor- und Mooslandschaft verlassen.
Ich biege nach Osten ab und erreiche den Ort Pfaffenhofen (549 m). Von hier schwenke ich nach Norden und entlang der Straße erreiche ich schließlich Mammendorf (534 m), meinen östlichsten Punkt der Wanderung. Hier genehmige ich mir eine längere Pause. Entlang der B2 gelange ich jetzt nach Peretshofen und weiter komme ich nun in das Ostermoos. Hier sind nur noch einige kleine Seen und Gräben in der sonst landwirtschaftlich genutzten Fläche zu sehen.
Ich erreiche die Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahnlinie München – Augsburg, an der ich jetzt entlangwandere. An einer Brücke über diese Bahnlinie biege ich nach rechts ab und gelange wieder in den Ort Hattenhofen. Ich finde ich an einer alten Scheune, windgeschützt, die ersten Frühjahrsboten, einen teilweise blühenden Forsythienbusch. Rasch ist nun der Ausgangspunkt – die Grundschule – erreicht.
 
Eine  ruhige und einsame Winterwandung geht zu Ende. Obwohl ich zahlreiche Wanderspuren im Moor antraf war ich nahezu alleine unterwegs. Nur im Bereich der Ortschaften traf ich einige Wanderer, die ihre Hunde bei diesem ein wenig unfreundlichen Wetter ausführten.
 
Wanderer:   Karl solo

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Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 14342.gpx 2013-01-13 Hhaspelmoor.gpx

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Kommentare (4)


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bidi35 hat gesagt: schöne Schilderung...
Gesendet am 14. Januar 2013 um 10:53
...und interessanter Einblick ins Haspelmoor...

LG Bidi

Gemse hat gesagt: RE: schöne Schilderung...
Gesendet am 15. Januar 2013 um 07:41
... wenn schon die düstere Stimmung der Bilder nicht viel hergibt, wollte ich ein wenig Einblick in das Moor vermitteln.

LG Karl

Curi hat gesagt: Tapfer, tapfer!
Gesendet am 14. Januar 2013 um 20:37
Irgendwann letzte Woche hatte ich mir auch vorgenommen, am Wochenende wenigstens ein paar Stunden rauszugehen - und habe mich dann doch von Gräue und Kälte abhalten lassen. Na, wie es aussieht, geht demnächst ja wieder was mit Langlaufschiern ;-)

Gemse hat gesagt: RE:Tapfer, tapfer!
Gesendet am 15. Januar 2013 um 07:51
Änlich ging es mir auch. Da las ich in der Zeitung einen Bericht übers Haspelmoor. Ich dachte fahr ich mal hin, dass das Wetter aber so düster war, hab ich auch nicht gedacht.
Wichtig war nur wieder draußen in der frischen Luft, zu Hause fällt einem die Decke auf den Kopf.
Aber mit LL-Skis musst du noch warten, die Schneeauflage ist zu dünn, oder du machst Rollen drunter ;-))
LG Karl


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