Ampervreilhorn 2802

Es hat geschneit! Die Mühen (Windharsch, Eis, schwerer 'Frühlingsschnee) der letzten Touren sind Vergangenheit, jetzt ist Pulverschnee angesagt. Also nichts wie raus aus den Federn – los gehts nach Vals. Das Ampervreilhorn mit den endlosen Abfahrtshängen schaute ich immer wieder in den Routenführern an. Wären da nicht zuerst 1600 Hm zu überwinden. Doch das ist es - genau richtig für heute.

Auf dem Parkplatz der Valser Bergbahnen stellt ich mein Fahrzeug ab zog die Felle auf die Skier und los gings (Route 318). Für den Beginn ist es ordentlich steil. Eisig kalt war es auch, aber dies wird sich nach wenigen Gehminuten ändern. Der erste Fixpunkt sind die Hochspannungsmasten (nähe P1466), dann recht angenehm weiter auf der Waldstrasse vorbei an P1532, P1582. Etwa 100m nach einer kleinen Kapelle nach rechts abbiegend auf einen kleineren Weg (rundes rotes Schild mit Pfeil beachten). Nun in einigen Kehren durch den frisch verschneiten Wald. Schon bald sind die Alphütten Bodahus P1743 sichtbar. Welche Ruhe, keine Spur im Schnee, alles frisch verschneit. Da ist Spurarbeit angesagt. Unter dem frischen Schnee ist die alte Unterlage gefroren und recht rutschig, doch deswegen die Harscheisen montieren? Nein, es geht auch so.
Doch plötzlich, was jetzt denn da los? Ein Fell hat sich gelöst – haftet nur noch im vorderen Bereich. Da hab ich wohl am morgen gepfuscht! Also wieder aufziehen, doch die CT40 Felle werden nicht gespannt sondern haften auf Molekül-Basis. Da alles total vereist war, musste ich die Felle zuerst wieder auftauen. Ich legte ich eine unfreiwillige Pause ein und wartete auf die wärmenden Sonnenstrahlen. Andere Tourengänger zogen an mir vorbei.
Nun gings bei herrlichem Sonnenschein vorbei an 'bi de Züna' P1848 zur 'Inder Rossbodma' P1961. Ja, jetzt war ich wieder dran die 'Spurarbeit' zu übernehmen, bis zum Gipfel wechselten wir uns uns mehrere Male ab.
Weiter Richtung Hohbüel, diese Bergkuppe links (südöstlich) umgehend in angenehm flachen Gelände dem nun vor Augen liegenden Ziel entgegen. Wir stiegen nicht der im SAC Führer beschriebenen Route hoch, wir bevorzugten eine etwas flachere Route näher am Hohbüel, nordwestlich des Scharzsee's und hielten Richtung P2676. Es ist jedoch darauf zu achten, nie ganz auf den Grat zu steigen, da dies sonst mit unfreiwilligem Absteigen bestraft wird.
Nun noch der Gipfelhang, dann ist's geschafft. Dieser entpuppte sich als windverblasene Eisfläche. Ohne Harscheisen – keine Chance! Aber auch mit Harscheisen, es war alles andere als ein Genuss, denn diese griffen nicht immer. Auch der Wind hat merklich zugelegt, was mich jedoch nicht davon abhielt noch die letzten Meter hochzusteigen. Kurze Zeit später stand ich auf dem Gipfel des Ampervreilhorns P2802. Bei diesen Temperaturen war nicht an eine gemütliche Pause zu denken. So machte ich mich rasch wieder los. Ich folgte im wesentlichen der Aufstiegsroute mit Ausnahme das ich nordwestlich des Hohbüel abfuhr.

Fazit: Es handelt sich um eine leichte Skitour, bei den angetroffenen Verhältnisse stufe ich sie trotzdem als WS ein da der Gipfelhang alles andere als einfach zu passieren war. Es ist auch eine Skitour die es in sich hat – es ist weit, es sind relativ viele Höhenmeter zu absolvieren. Für die Anstrengung wurde ich mit 'jungfräulichen' Pulverschneehängen belohnt. Einmalig, keine Spur so weit das Auge reicht, dies ist ein besonderes Gefühl! Die Verhältnisse waren sehr gut, Pulverschnee vom Gipfel (Ausnahme der vereiste Gipfelbereich) bis nach Vals.

Cool - ein reiner Powder Day !