Von Bautzen nach Wilthen - Abschied auf Raten I


Publiziert von lainari , 26. Dezember 2012 um 17:07.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum: 7 April 2007
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 165 m
Abstieg: 70 m
Strecke:17,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bahn RB 61 Dresden-Zittau bis Wilthen und Bus Linie 111 von Wilthen nach Bautzen oder Bahn RB 60/RE 1/RE 100 Dresden-Görlitz direkt nach Bautzen
Kartennummer:1:50.000, SK Nr. 27 Schirgiswalde und Umgebung

Bahnwandern zu Ostern
 
Die endgültige Stilllegung des Abschnittes Bautzen-Wilthen der Bahnstrecke Bautzen-Bad Schandau (sächs. BS-Linie) rückte näher. Aus diesem Anlass hatten die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde (OSEF) ein Sonderfahrtprogramm mit mehreren Pendelfahrten angekündigt. Am Morgen fuhren wir dazu nach Wilthen. Hier warteten wir am Bahnhof auf den ersten Sonderzug. Statt der erwarteten Dampfpfeife ertönte in der Ferne ein Dieselhorn. Auf dem Bahnsteig machte sich Ratlosigkeit breit, als der Zug im Sandwich von zwei V 60 D-Dieselloks eintraf. Die Dampfzugfahrt war vom Infrastrukturbetreiber DB-Netz wegen erhöhter Waldbrandgefahr verboten worden. Wir lösten trotzdem Tickets und fuhren nach Bautzen mit. Hier verabschiedete ich meine Begleiter, die eine Stadtbesichtigung planten. Ich hatte vor, die Bahnstrecke so weit möglich zu Fuß zurück nach Wilthen zu begleiten, um die Bahnanlagen ein letztes Mal in Funktion zu erleben.
 
Vom Bahnhof Bautzen (Budyšin) lief ich zur Bundesstraße B 96 und bog hier nach links. Kurz darauf hielt ich mich geradeaus und ging stadtauswärts. An einer Landstraße gelangte ich zum Bahnübergang bei Boblitz. Hier begegnete mir der Sonderzug auf seiner nächsten Fahrt. Weitergelaufen erreichte ich Singwitz (Dźěžnikecy). Ich verließ die Hauptstraße nach rechts und ging zunächst zum Bahnhof. Dieser weist zwar nur ein durchgehendes Gleis auf, ist aber wegen der Möglichkeit auf dem angrenzenden Werkgelände Güterzüge beginnen und enden zu lassen mit Signalen gesichert. In Singwitz wurden einst unter dem Namen „Fortschritt“ in großen Stückzahlen Mähdrescher produziert. Deshalb wies die Station einen starken Berufsverkehr auf. Kaum zu glauben, dass hier bereits moderne Hochleistungserntemaschinen von Weltniveau das Werk verließen, als man im Westen noch mit dem offenen John Deere über seine Handtuchfelder fuhr. Die nach der Wende unter dem Namen „MDW Erntemeister“ vertriebenen Produkte fielen einer Marktbereinigung zum Opfer. Das Werkgelände ist nun ungenutzt. Ich lief zur Straße zurück und überquerte in Obergurig (Hornja Hórka) die Spree. Neben der Straßenbrücke findet sich hier die Böhmische Brücke von 1724. Nach links abgebogen, ging ich an der Straße nach Lehn (Lejno) hinüber. Über Berge (Zahor) kam ich anschließend nach Großpostwitz (Budestecy). Hier lenkte ich meine Schritte zum Bahnhof und besichtigte das schon arg zurückgebaute Bahngelände. Dann wartete ich auf die nächste Sonderfahrt, um diese zu dokumentieren. Im Anschluss lief ich an der Straße nach Rodewitz. Hier bog ich nach rechts auf ein Nebensträßchen ab und passierte später Kleinpostwitz. Unterwegs legte ich eine Rast ein. Entlang einer größeren Straße kam ich anschließend nach Wilthen, dass vor allem für seine Weinbrennerei bekannt ist. Ich bewegte mich durch den Ort zum Bahnhof und erwarte dort meine Begleiter vom Morgen mit dem Sonderzug aus Bautzen zurück. Sie brachten die Kunde mit, dass man vermutlich zu Pfingsten noch einmal einen Anlauf unternehmen werde, die Strecke mit Dampfzugfahrten würdig zu verabschieden. 

Tourengänger: lainari


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Geodaten
 14088.kml

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