über den Roggen - mit Durchsteigung des "Roggenlochs"


Publiziert von Felix , 23. Dezember 2012 um 20:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:23 Dezember 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:Oensingen - Schloss Neu Bechburg - Horn - Hänkelberg (P. 721) - Önsinger Roggen - Einstieg SW-Kamin - Roggenloch - Roggenflue - P. 977 - P. 908 - P. 955 - Roggenschnarz - Alphöchi - Bergrestaurant Alp - P. 669 - P. 624 - Usserberg - Oensingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Langenthal, Niederbipp nach Oensingen
Kartennummer:1108

In Oensingen beim Parkplatz des Schulhauses beginnen wir unsere, ganztägig wider Erwarten recht trübe und teilweise von stürmischen Winden begleitete Wanderung auf und über den Roggen.

 

Durch die letzten Häuser des EFH-Quartiers gewinnen wir schnell den Wald unterhalb des Schlosses; während Beatrice und Ursula den ostseitigen Weg wählen, reizt mich der westseitige: da komme ich am von Weitem sichtbaren, heute überaus viel Wasser führenden Wasserfall vorbei – über eine alte, kunstvolle Eisenbrücke.

Während ich das Schloss Neu Bechburg so auf der Seite des Turmes umrunde, laufen sie hoch auf der Gegenseite – wir treffen uns beim Holz-Skulpturenpark vor dem mächtigen historischen Gebäude.

 

Heute nehmen wir die erst schmale Wegspur, welche uns unmittelbar beim Schloss ostseitig weiterleitet nach Horn; angenehm gelangen wir so auf schönem Umweg zum Hänkelberg, hier beachten wir die interessante Wildschwein-Fressstelle (auch hier ist der Futter- und der Schiessstand miteinander gekoppelt …). „Déja-vu“ führt mich zur schmalen Spur, welche dem Grat entlang hochleitet zur Wiese, von wo aus bereits das Bergrestaurant Roggen ersichtlich ist. Auch hier sind, v.a. unter den Bäumen auf der Weidefläche, die Spuren der Wildschweine im Gelände deutlich festzustellen.

 

Der Wind nimmt an Stärke zu, je weiter wir zum Sattel streben zwischen Önsinger und Balsthaler Roggen; wir haben ziemlich dagegen anzukämpfen … Noch im Wald bläst der Wind mit beachtlicher Stärke; während Beatrice und Ursula den direkten Weg wählen, zweige ich unterhalb der Felsen ab zum Einstieg zum SW-Kamin; hier erlebe ich den stärksten heutigen Wind; doch nachdem ich den Einstieg auf der Südseite umgangen habe, lässt jener nach – und ich finde auf der schwachen Spur sogar einen Steinmann. Die Höhle, das Loch, den Durchgang, welche wir hier von oben (auf der Gratspur vom Ausstieg des SW-Kamins zum Gipfel) betrachtet haben, möchte ich heute von unten angehen und versuchen, durchzusteigen …

Die Wegspur leitet später geradeaus weiter (zu den Kletterrouten an der Roggenflue?) – ich jedoch will den Felsen entlang höhersteigen – das erfordert zeitweise konzentriertes Gehen auf teils schnee- oder laubbedeckten steilen Gelände mit sehr rutschiger Unterlage (feiner Schutt der Kalkfelsen). Es freut mich sehr, so abseits der üblichen Roggenflue-Wege dieses mal den Zustieg von unten zum Roggenloch zu finden! Und; es sieht doch, beim Näherkommen, respektvoll aus: erst mühe ich mich in der Schutthalde hoch bis zum Eingang – dort erkenne ich, dass drinnen selbst einige wenige kurze Felsabsätze warten – und diese sind, wie die gesamte Passage, äusserst locker, brüchig – ein jeder Tritt muss sorgfältig auf dessen Halt geprüft werden. Ich bin sehr zufrieden, diese Passage meistern zu können, wusste ich doch nicht von Anbeginn an, was auf mich wartete …

 

Auf der Roggenflue treffen wir uns alle wieder, verpflegen uns nur ganz kurz – weht doch auch hier der Wind zu unangenehm; so machen wir uns auf die lange Überschreitung des Roggen, an einigen schönen Picknickplätzen nahe der Felswände vorbei – doch heute laden sie nicht zum Rasten ein.

 

Später lässt der Wind an Intensität nach – und wir verpflegen uns ausgiebiger, bevor wir auf der breiten Krete weiterwandern, mit einem kurzen Gegenanstieg zum Roggenschnarz. Der Abstieg von dieser Erhebung ist doch noch reichlich mit Schnee gefüllt, und erfordert, gerade auf den steilen Stufen entlang einiger doch beachtenswerter Abbrüche, gewisse Konzentration.

 

Unten auf der nassen Wiese angelangt, ziehen wir es vor, den Umweg via Fahrstrasse zu nehmen, welche uns zur Bergwirtschaft Alp führt.

 

Ab hier ist es ein eher eintöniges, doch wenigstens windstilles und kaum sumpfiges Gehen auf der Zufahrtsstrasse zur Wirtschaft durch den Wald hinab ins Aussenquartier von Oensigen.

 

Unterwegs mit Beatrice – und ihren vier liebenswürdigen, aufgestellten Hunden 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 24. Dezember 2012 um 09:04
> ... Ich bin sehr zufrieden, diese Passage meistern zu können, wusste ich doch nicht von Anbeginn an, was auf mich wartete …

das ist der geist der hikr vorwärts treibt. schön, dass es auch in heimischen gefielden immer wieder was neues gibt.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Dezember 2012 um 16:27
wir sind immer wieder im Jura unterwegs - weil er recht nahe ist; und uns ausserordentlich gefällt!
lg Felix


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