Saliterköpfl (1502m), Brandlkogel/Schneegrubkögel (1922m) und Brandhorn (2095m)


Publiziert von Chiemgauer , 28. November 2012 um 21:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum:25 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:14,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Lofer Richtung Saalfelden und kurz vor Saalfelden rechts nach Lenzing. Gleich nach dem Ort wieder rechts nach Wiesersberg. Dort am Straßenrand oder Wiese parken. Etwas weiter hinten (Pernerwinkel) bessere Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:Kompass Nr. 30

Bevor der Winter wohl endgültig kommt nochmals eine südseitiges Highlight in Angriff genommen, auf einen relativ einsamen Gipfel in den Leoganger Steinbergen. ADI hat dazu einen Bericht auf http://www.stein-und-schnee.de/ziel.php?id=515 veröffentlicht, der mir für diese Runde als Inspiration diente.

Vom „Zentrum“ Wiesersberg wird zuerst dem Wegweiser Richtung Pernerkapelle gefolgt und es geht über Wiesengelände eine Forststraße nach oben, bis zu den ersten Bäumen. Hier wenige Meter einer weiteren Straße nach rechts folgen, bis ein deutlich sichtbarer aber unmarkierter Steig in den Wald beginnt. Dieser zieht sich wunderschön durch den Mischwald nach oben, bis zum ersten Tagesziel, dem
Saliterköpfl (relativ häufig besucht, im Vergleich zu den folgenden Gipfeln).

Von hier wird dann über den Steig weiter auf das zweite Tagesziel dem Brandlkogel zugesteuert. Zuerst eher im Auf und Ab bis zu zwei Jagdhütten, bevor es in ordentlicher Steigung auf den Bärenkopf (1710m) hochgeht. Hier hat man dann die Wahl nach rechts und den "Normalweg" über den Ostgrat nach oben, oder direkt über den Segenbaum. Ich nehme zweites und deswegen die Latschengasse nach links. Durch diese geht es in freies Gelände und es wird weiter querend auf die Schrofenwand zugesteuert. Bereits hier ist die Schwachstelle der ersten Steilstufe (I) sichtbar und schwache gelbe Markierungen, die sich bis nach oben durchziehen, bestätigen dies. Nach der Steilstufe geht es fast ausschließlich durch Grasbänder (stellenweise exponiertes Gehgelände; bis T4/I), immer leicht links haltend, nach oben in den Sattel westlich vom Brandlkogel. Nun einfach zum Brandkogel hoch. Laut Gipfelbuch heißt er auch Schneegrubkögel.

Weiter nun über den Westrücken und später Westgrat zum Brandlkogel. Zahlreiche Steinmänner weisen dabei den Weg, der meist leicht nördlich verläuft. Bis zum Wiesenbuckel kurz vor dem Brandhorn ist alles einfach, bevor der Grat etwas schmäler und ausgesetzter wird. Hier leiten die Steinmänner eigentlich durch die kalte Nordflanke (tippe T3+ bis T4-) zum Brandhorn, aber ich bleibe lieber direkt am Grat (T4/I) über den ich das Brandhorn erreiche.
Zu meiner Überraschung kommen kurz darauf noch zwei ältere Kletterer von Westen hoch, welche die Südwand gewählt haben. Obwohl oder gerade weil sie mir vom Hochgang abgeraten haben und mich "abwertend" wieder auf dem Aufstiegsweg nach unten schicken wollten, habe ich natürlich den Hochgang für den Abstieg gewählt!

Dafür wieder am Grat zurück zum Wiesenbuckel und über dessen Rücken nach unten bis zur ersten kleinen Ebene (ca. auf 2020 Hm). Hier gibt es sogar noch ein Schild, das den Hochgang anzeigt. Von hier nach Süden durch die nun beginnende Rinne nach unten. Die erste Hälfte der Schrofenrinne ist noch relativ einfach (T4/I, aber sehr viel loses Gestein), bevor eine ca. 10m hohe Steilstufe (T6-/II; Schlüsselstelle) in der Rinne beginnt. Obwohl es etwas außerhalb der Rinne wohl einfacher (mehr Fels und wohl auch griffreicher) sein dürfte, bleibe ich immer in der weniger exponierten Mitte, auch wenn diese stellenweise sehr umständlich zu klettern ist. Am Ende der Steilstufe und somit kurz bevor die Rinne gefühlt senkrecht abbricht wird durch steiles und etwas brüchiges Schrofengelände (T5/I-II) nach rechts quert. Ich bin wohl wenige Meter zu tief dran, denn ich komme wieder in einer Rinne raus, die ebenfalls nach unten hin gefühlt senkrecht abbricht. Von dieser kämpfe ich mich wenige Meter weiter nach rechts durch Latschen (vielleicht muss man diese Rinne auch etwas aufsteigen um auf eine Latschengasse zu treffen), bis zu einem Wiesenrücken. Von hier ist das weitere Abstiegsgelände komplett einzusehen und offensichtlich. Dafür zuerst leichten Steigspuren nach unten folgen (T4-), bis zu einer Steilstufe, die durch queren (T5-/I-II) gemeistert wird. Danach noch etwas nach unten und über den Latschen nach Westen queren, bis deutlich latschenfreies Abstiegsgelände erreicht ist. Hier runter treffe ich auf Steinmänner, die kurz darauf zu einem Steig führen. Auch hier ist der Hochgang noch mit einem alten Schild angeschrieben. Ab jetzt über Lettlkaserhütte und Lettlgraben nach unten und über die Teerstraße zurück zum Auto.

Absolute Traumrunde, auch wenn Hochgang für mich schon nicht mehr reines Spaßgelände war und an meine Grenzen ging. Die Tour ist sicher in dieser Richtung sinnvoller, auch wenn die größte Schwierigkeit im Abstieg wartet. Bei Nässe ist der Abstieg allerdings ein Himmelfahrtskommando!!!


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 13888.gpx Über Saliterköpfl zum Brandlkogel
 13889.gpx Grat zum Brandhorn
 13890.gpx Abstieg über Hochgang

Galerie


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Kommentare (6)


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Maheibu hat gesagt:
Gesendet am 29. November 2012 um 18:25
Gratulation!

Eine ganz schön anspruchvolle Tour noch vor dem Winter. Klasse!

Grüße aus Schwaben
Markus

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. November 2012 um 21:22
Danke Markus!
Meine letzte Möglichkeit vor dem Winter, die musste ich natürlich nutzen.
Gruß,
Hans

Tef hat gesagt:
Gesendet am 29. November 2012 um 20:57
Sehr schöne Tour! Mal was neues für unser Tourenbuch, danke für die Idee!
beste Grüße
Tef

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. November 2012 um 21:19
Bei dieser Tour macht ihr sicher nichts verkehrt, solange die Temperaturen nicht zu hoch sind. Tour ist zu 99% in der Sonne, also ideale Herbstgipfel.
Gruß,
Hans

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. November 2012 um 17:46
der Link zu Stein+Schnee ist sicher ok, ich kann die Seite über's Netz im Augenblick nicht aufrufen, wahrscheinlich eine Störung......

ADI hat gesagt:
Gesendet am 30. November 2012 um 17:43
ja, Hans, ich erinnere mich noch gut, auch wenn's schon wieder gut "14 Tage" her ist, daß ich dort war.
Eine schöne Tour, für mich leider weit zu fahren....übrigens haut der von Dir eingetragene Link zu Stein+Schnee nicht hin!?

Beste Grüße aus Monaco vom ADI


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