Mit Luca unterwegs auf schroffen Steigen - Einsame Tour auf die Riegerin 1935m


Publiziert von mountainrescue , 24. November 2012 um 19:37.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:24 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1468 m
Abstieg: 1476 m
Strecke:Brunnjäger-Harriman Hütte-Riegerin
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Leoben-Trofaiach-Vordernberg-Präbichl-Hieflau Richtung Hinterwildalpen und dann noch ca. 3.9 km und beim imposanten Jagdhaus parken.

Schon länger stand die im "hinteren" Hochschwabgebiet gelegene Riegerin auf meiner Wunschliste. Für heute waren ganz leidliche Bedingungen angesagt, also nichts wie auf zum Brunnjäger. Dieser stellt den Ausgangspunkt der Tour dar.


Schon die Anfahrt ist eine etwas längere. Ich startet um kurz nach 6.00 Uhr von zu Hause. Die Tage sind bereits kurz und da es sich um eine lange Tour handelt, wollte ich auf alle Fälle genügend "Spatzi" haben, um ja nicht in die Finsternis zu kommen. Die Fahrt führt über den Präbichl, Hieflau, Wildalpen zum Ausgangspunkt der Tour, dem Brunnjäger. Es ist ein imposantes Jagdhaus, das am Beginn des langen Weges ins Brunntal liegt.

Wehmutstropfen: dort bleibt allerdings schon das Auto zurück und es folgt ein elendslanger "Hatscher" über sanft ansteigende Forststraßen ins Brunntal. Der Weg ist links und rechts von hohen Felswänden begrenzt und bietet immer wieder imposante Blicke in die steilen Felsen.

Etwas über 5 Kilometer sind auf den Forstwegen zurückzulegen und ich benötigte etwas über eine Stunde bis nach einer scharfen Kurve der Forsthighway verlassen wird und der steile Weg, in unzähligen Serpentinen, bis unter die Rotmäuer führt.

Wenn man von unten das Felsmassiv anschaut, kann man fast nicht glauben, dass ein Weg durch diese Wände führt.

Es ist ein versicherter Steig, der sich in "neuer" Pracht präsentierte.

Vor kurzem müssen die Sicherungen komplett erneuert worden sein und für unsichere Geher bieten die Seilversicherungen eine gewisse Sicherheit, beim steilen Anstieg, der quer durch die Wand führt. Für meinen Klettermax Luca stellte dies alles kein Problem dar. Gewandt und elegant nahm er den Steig in Angriff und war mir weit voraus.

Immer wieder legte er sich, hoch über mir, auf Felsen und folgte gespannt wie ich ihm langsam nachfolgte.

In einer Viertelstunde hatten wir den Steig gezwungen und weiter führte der Weg Richtung Harriman Hütte. Der Weg auf die Riegerin zeigte sich als nicht vielbegangen. Es sind zwar Trittspuren vorhanden, aber man muss schon genau aufpassen um sie nicht zu verlieren. Ab und an sind Steinmänner am Wegesrand und vereinzelt hat jemand den Weg mit roten Farbpunkten auf Steinen und Felsen markiert.

Nach 2 Stunden erreichen wir die idyllisch gelegene Jagdhütte und gönnen uns eine wohlverdiente Jausenpause.

Mein Speckbrot wird gerecht mit meinem Klettermax geteilt - das hat er sich heute wirklich redlich verdient.

Bald darauf geht es weiter. Leider ist in eine Senke abzusteigen und danach folgt, zwangsläufig, der wirklich steile Anstieg Richtung Riegerin. Zuerst schwingt sich der Weg durch ein Latschenfeld, bevor er in weiterer Folge fast 300 Höhenmeter kerzengerade über eine steile Wiese zum Gipfelkreuz führt.

Der Weg nimmt und nimmt kein Ende... doch schließlich nach 3 1/4 Stunden stehen Luca und ich endlich am Gipfelkreuz der Riegerin.

Das Wetter hat gehalten und erlaubt schöne Blicke in die umliegende Bergwelt. Mächtig sind die 2 Griessteine und der Ebenstein, die direkt gegenüber der Riegerin liegen.
Die Nordseite der Berge ist schon schneebedeckt, während wir auf der Südseite einen problemlosen Anstieg hatten, zumindest was den Schnee angeht ;-)


Auch hier stärken wir uns noch einmal, bevor der lange Abstieg zurück ins Tal erfolgt. Nach 6 Stunden und 35 Minuten beendete ich meine Tour dort wo sie begonnen hat.

Anmerkungen: Es handelt sich um eine lange, anstrengende Tour. Im Sommer ist, durch die südseitige Lage bedingt, auf genügend Flüssigkeitsmitnahme zu achten, denn unterwegs habe ich nirgendwo Wasser gesehen. Die Querung unter den Rotmäuern ist durch die neuen Seilversicherungen entschärft, doch sollte man schon eine gewisse Erfahrung im Begehen solcher Steige habe. Die Wegfindung ist durch rote Punkte und Steinmänner nicht allzu schwierig, trotzdem sollte man auch hier etwas Gespür für ein solches Gelände haben. Beim Abstieg ist darauf zu achten, den Einstieg in den Klettersteig nicht zu verfehlen. Ich habe mich 2 Mal "verfranst" und habe schließlich dank GPS und vor allem Luca den Weg gefunden. [Lustiges Erlebnis: Nachdem wir 2 Mal 50 Meter zu tief abgestiegen sind, habe ich zu Luca gesagt:" Wozu habe ich dich eigentlich mit, jetzt zeigt mir den richtigen Weg!" Er stieg noch 5 m höher, bog um 2 große Felsen und da war er - der richtige Weg zum Klettersteig - naja, er folgte einfach den "Duftspuren :-)))] Da die Wegspuren nicht sehr ausgeprägt sind, kann man davon ausgehen, dass die Riegerin eine einsame "Schönheit" ist, die offensichtlich nicht allzu oft bestiegen wird. Im Gipfelbuch waren die letzten Eintragungen vom 21.11 sowie vom 20.10.2012 - das sagt wohl alles!

Einige Daten zu dieser Tour:
Tracklänge: 16,93km
Maximale Höhendifferenz: 1320m
Kumulierte Aufstiegshöhenmeter: 1468m
Kumulierte Abstiegshöhenmeter: 1476m
Dauer: 6 Stunden 35 Minuten
Aufstieg: 4 Stunden 12 Minuten
Abstieg: 2 Stunden 23 Minuten


Tourengänger: mountainrescue


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Kommentare (4)


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Herbert hat gesagt:
Gesendet am 24. November 2012 um 20:02
Super, Erich,
eine Tour, die schon lange auf unserem Wunschzettel steht!
Ich bin schon gespannt, wann wirs endlich wirklich in Angriff nehmen werden.

LG, Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2012 um 20:08
Maah Herbert - die ist aber ziemlich zaach! Mein Motto für die Tour: einmal G'segn - brauch' i nimma ;-) Ist eine ziemliche "Schindertour"!
LG
Erich

Herbert hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2012 um 20:22
Glaub i schon.
Aber WIR habens ja noch net gsehn, und als "Hochschwabler" sollt ma einmal auf der Riegerin gwesn sein. :-)
Genauso wie auf der Kräuterin, da es von der aber eine tolle Tourenabfahrt (Steilrinne) geben soll, werd ma die wohl eher im Winter besuchen.
LG, Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2012 um 20:26
Mah, no so a Berg, den i jetzt auf mein Listn nehmen muass :-)))


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