Trekking von Karakol nach Altyn Arashan


Publiziert von lemax80 , 20. November 2012 um 14:15.

Region: Welt » Kirgisistan » Terskej-Alatau
Tour Datum:14 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: KS 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Karakol aus mit dem Taxi (es gibt aber auch einen Bus)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Taxi oder Bus, in unserem Fall ohne Daumen raus halten per Anhalter
Unterkunftmöglichkeiten:Zelt

Sehr schöner Akklimatisationstrekk südlich von Karakol. Die Strecke wurde auch von Schnunzel www.hikr.org/tour/post36773.html schon beschrieben.

1. Tag:
         Wir sind mit dem Taxi von Karakol bis zum Eingang des Nationalparks gefahren (400 som, ca. 7 €), und von dort losgewandert. Der erste Tag in einer Bullenhitze auf einer Schotterpiste bis zum ehemaligen Sowjetischen "Alplager". Diese Etappe war zwar landschafltich reizvoll, wird allerdings von "vielen" (was halt in Kirgistan viel ist) im Jeep bewältigt, weswegen wir gelegentlich dem Verkehr weichen mussten. Die Leute sind aber sehr nett, manche wollen einen Mitnehemen, und wirklich viel Verkehr ist auch nicht.

Zwischendurch erzählte uns ein Bauarbeiter am Wegesrand in gebrochenstem Englisch was er von der Weltpolitik hält (Ah, Deutschland, Angela Merkel: Gut; Gerhard Schröder: Gut; Obama, nigger in the white house, bomba Irak; nix gut) . Man kann also sagen dass das Ansehen der USA in der islamischen Welt doch arg gelitten hat ;-).

2.Tag
            Uns reizte zwar ein Abstecher zur Nordwand des Peak Karakol, aber wir wollten auf alle Fälle an Höhe gewinnen und sind deshalb gleich zum See Ala-Köl aufgestiegen. Dazu den Fluß auf einer neuen, stabile Brücke gequert, und dann Steil bergauf. Hat man erst mal den richtigen Weg gefunden kann man ihn auch nicht mehr verfehlen, auch wenn er nicht markiert ist. Die Schwierigkeit würde ich für einige Abschnitte bei T3-T4 ansiedeln, allerdings kann ich mich nicht erinnern, jemals die Dreipunkttechnik benötigt zu haben.
Wir zelteten dann am Ufer des Sees auf ca. 3500 m, und bekammen kurz vor Sonnenuntergang besuch von zwei Israelis, die es doch geschafft hatten sich in irgendwelche Steilhänge zu verlaufen und es daher nicht zu dem, mit ihrem Träger vereinbarten Treffpunkt geschafft hatten (und daher nur einen Schlafsack, vier Häringe und kein Essen dabei hatten, aber wir konnte ein bisschen aushelfen).
3. Tag
      Wir ließen das Zelt stehen, und machten uns mit leichtem Gepäck auf zum Pass Ala-Kol. Der Weg ist (eigentlich, s. o.) bei guter Sicht nicht zu verfehlen, höchstens bei dichtem Nebel. Dort genossen wir die Aussicht, und später dann die Aussicht in ein Gewitter zu geraten. Zum Glück kamen wir am Zelt an bevor es richtig los ging. Nach einer kurzen Pause kam nochmal eine keine Gewitterfront, dann war aber Ruhe (für diesen Tag). Da es mir wegen der Höhe nicht so besonders gut ging beschlossen wir nicht viel weiter zu gehen, und blieben an Ort und Stelle.

4. Tag
         Wir überquerten erneut den Ala-Tor-Pass, diesmal mit vollem Marschgepäck, und stiegen ins nachbartal ab. Rückblickend waren wir froh auf den Rat, die Tour in diese Richtung zu machen, gehört zu haben; Der Aufstieg auf den Pass von der nordseite ist wirklich sehr Steil und sandig/schotterig. Im Abstieg angenehm, aber im Aufstieg wahrscheinlich die Pest. Dies dachten wir uns erst recht als uns nach 40 Abstiegsminuten vollkommen erschöpfte Wanderer entgegenkamen, die uns mit leichter Verwzweiflung fragten ob es denn noch weit wäre. Was soll man da sagen? Leider standen die wohl gerade im obligatorischen Mittagsgewitter auf dem Pass, und konnten daher nicht mal die Aussicht genießen. Zu der Zeit hatten wir schon unser Zelt aufgeschlagen (zum dritten mal in Folge über 3500 hm) und Mittagsschläfchen gemacht. Das folgende Schönwetterfenster nutzten wir noch zur Besteigung eines kleinen, aber feinen Felsens und genossen dort die letzten Sonnenstrahlen.

5. Tag
         Abstieg nach Altyn Arashan, wo wir leider keine heiße Quelle genieße konnten, weil unser Zeitplan etwas dies nicht zuließ (wir mussten zurück nach Karakol da ja noch eine Bergtour geplant war). Leider hatte es sich an diesem Tag etwas eingeregnet, aber da war nicht weiter Schlimm. Und erfreulicherweise wurde unser Abstieg durch einen sehr freundlichen Fahrer einer Touristen-Gruppe aus Bayern abgekürzt, der kurzerhand beschlossen hatte (und uns das dann umständlich mit Händen, Füßen und Stockzeichnungen erklärte) das in seinem Gefährt auch noch Platz für uns und unser Gepäck ist, und uns dirket bis nach Karakol fuhr.

Fazit:

Sehr schöne Tour in mittleren Höhen, Wettersicher ("Das Gewitter kommt bestimmt"), landschaftlich fantastisch und deutlich einsamer als in den Alpen.

Tourengänger: lemax80


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Kommentare (1)


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xaendi hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2012 um 19:22
Beautiful Kyrgyzstan!


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