Lenzspitze Nordseite


Publiziert von Forevac , 19. November 2012 um 23:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Eisklettern Schwierigkeit: WI3
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Mischabelhütten - lenzspitz NO Wand - Nadelhorn - Mischabelhütten
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus
Unterkunftmöglichkeiten:Hütte

Nachdem meine treuen Seilpartner der letzten Jahre, Thomas und Stefan wieder nach Hause gefahren waren, stieg ich zum zweiten mal dieser Tage erneut zu den Mischabelhütten auf. Wir waren am Tag zuvor auf dem Nadelhorn es war im Sommer 2006. Weitere zwei tage zuvor war ich auf dem Matterhorn über die Normalroute mit Patrick, einem Zermatter Arbeitskollegen. Ich arbeitete damals bei den Bergbahnen in Zermatt in der Technik. Aufgrund dieser Aktiven Tage, war ich schon etwas müde und liess es ruhig angehen. Ich übernachtete also zum zweiten mal in dieser Woche auf der Mischabelhütte, und schlief bis um 9 uhr aus. Den Tag darauf lief ich auf das ulrichshorn und kletterte etwas im Fels des Westseitigen der Hütte gelegenen Grataufschwungs zum Nadelhorn herum. Mein Ziel für morgen früh war, die Lenzspitze durch Ihre schöne Nordwand zu erklimmen. Es gab bereits in früheren Jahren einige Eislose Stellen in der Wand, wie mir aufgefallen war. Nun im August 2006 jedoch, lag herrlicher, fester firn teilweise mit blanken stellen, (wie ich den nächsten morgen feststellen musste). 01:30 - die Hütte ist mittel belegt, ich esse meine eigenen Würste mit Brot aus der Suppe, die mir der alte Lomatter am letzten Abend noch mit dem Kommentar: "jetz bisch schu dr dritt taag hie obena, und widr dr letscht wo m oobo zum esso chunt" vor den latz knallt. Er ist einfach der beste, wi ein Vater... :) ich versuche leise zu sein, da die andern alle noch schlafen. Mit leichtem pack, den zwei Viper von Black Diamond, einem Y am Gstältli um die hauen zu befestigen sowie einem liter tee, 30 Meter 8mm Seil und den neuen frontzacken eis-eisen sowie etwas zu essen laufe ich bei schönstem, klaren Himmel unter die Lenzspitze, an der ich nach etwas mehr als einer halben stunde ab der Hütte ankam. Den Schrund habe ich in der Gipfelfallinie gequert, etwas Vorsicht war geboten, da ich die Spaltensituation nicht genau kannte, war aber gar kein Problem. Ich hatte die Route schon auf Bildern meines Freundes Jürg der auch bei den Bahnen arbeitete in der Vorbereitung der Tour ausgemacht und mit Ihm - der schon mehrmals durchgestiegen war - abgesprochen. Nun rüstete ich zwei Eisschrauben frei, sah nach oben und setzte die ersten hiebe mit den neuen Vipers. Kooles Gerät, beisst sehr gut. Etwas Kopflastig und schwerer als andere geräte, das mag ich aber so da ich selten auf mehr als 65 grädigem Gelände Toure. Nach 20 minuten hatte ich die ersten 80 Meter hnter mir und es begann zu laufen. Ich hatte meine stirnlampe auf dimmer eingestellt was völlig ausreichend war. Nach gut zwei stunden und zwei mal 15 blanken Metern, die ich geschraubt habe, stand ich schon am ausstieg der Wand. Ein super gefühl.. Ich liebe Nordseiten! Als ich mich oben fertigmachte um zum nadelhorn zu queren kamen schon die Stirnlampen aus der hütte über den gletscher, es waren die Bergsteiger die auf das Nadelhorn wollten. Die gleiche Idee wie ich hatte zum glück keiner. Ich hatte nun nochmals gute zwei Stunden bis ich im Dämmerlicht das Nadelhorn erreichte. Das was fast anspruchsvoller als die Nordseite davor. Ich stieg dann happy wieder in die Hütte über die Normalroute am Nadelhorn ab und grüsste alle Seilschaften freundlich, die mich mit langen Gesichtern ansahen :) woher kommst denn Du? Fragten einige. Als ich nach dem Felsen in der Mitte des Grates meine Kappe auszog achtete ichndiesmal auf meine Stirnlampe, die mir beim letzten kappe abnehmen vor 2 tagen mit Thomas und Stefan nämlich auf nimmerwiesdersehen abgerutscht war.... In der Hütte Habe ich der Hüttenwartsfamilie noch Dank und all die besten Wünsche für die Zukunft ausgesprochen, da er nach drei Generationen Lomatter das Jahr abgab. Nach gut 2 Stunden war ich wieder in Saasfee und machte mich auf den Weg nach Zermatt wo ich wieder 7 Tage am Stück Schicht hatte.... Dänu

Tourengänger: Forevac


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