Schneeschuhtour zum Engelberger Rotstock 2818m (mit Hund)


Publiziert von Lulubusi , 19. November 2012 um 08:20.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:17 November 2012
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   CH-UR   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1220 m
Abstieg: 1220 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Engelberg, Talstation Brunnibahn
Unterkunftmöglichkeiten:Rugghubelhütte oder in Engelberg
Kartennummer:LK 1:25000 BL1191 Engelberg / LK 1:50000 BL245S Stans

Engelberger Rotstock 2818m eine weiter Schneeschuhtor (mit Hund) bereits die dritte diesen Winter.

 

Ich wähle eine etwas andere Variante als üblich für meine Schneeschuhtour.

Zu dieser Wintertour starten die meisten in der Bannalp. Ich mach mich ab Engelberg auf den Weg. Ristis, dass man bequem mit der Brunni Luftseilbahn erreicht heisst mein Ausgangspunkt.

 

Da beinahe die Hälfte des Weges ohne Schneeschuhunterstützung möglich war, könnte man jetzt darüber diskutieren ob es wirklich eine Schneeschuhtour war.

Ich sage klar ja, denn ohne die Schuhverbreiterungen an den Füsse wäre ein hochkommen nicht möglich gewesen.

 

Selbst mit Schneeschuhen war es nicht ganz ohne. Die Schneedecke ist zur Zeit nicht die mächtigste und noch wenig gesetzt, so dass in dem mit Löchern gespickten Gelände vorsichtiges gehen notwendig war. Ohne Schneesportgeräte wäre es ein glatter Beinbrecher gewesen.

 

Aufstieg

Vom Ristis P.1601 wandere ich erstmal nordostwärts. Der Hüttenweg zur Rugghubelhütte ist mein Weg. Ungefähr den ersten Kilometer des Weges bewegt man sich auf einer erst asphaltierten, später auf einer befestigten Fahrstrasse. Erst etwas nach Rigidalstafel P.1748 trifft man auf den Bergwanderweg der weiter hoch führt. Ich quere durch das immer steiler werdende, nach Süden abfallende Gelände und gewinne so langsam an Höhe.

Kurz vor P.1880 ist schliesslich eine Steilheit erreicht die sichere Lawinenverhältnisse voraussetzt. Bis zum Tüfelstei P.1964 quert man in Gelände, dass ca. 35° steil ist und etwas unterhalb des Weges über Felsbänder abfällt.

Hierbei sollte man nicht nur auf den Hang den man quert acht geben, die darüber liegenden Hänge sind eben so wichtig und sind zudem noch steiler.

 

Heute war dieser Teil des Weges ohne objektive Gefahren möglich. Der vor einigen Tagen gefallen Schnee, hat sich zwischenzeitlich in die Luft verflüchtigt. Schneefrei geht es weiter bis nach Planggstafel. Ab hier trifft man zum ersten mal auf eine geschlossene Schneedecke die einem doch daran erinnert, dass bereits Mitte November ist.

 

Hier überquert man den Bärenbach und wandert ostwärts, durch das ungefährlich, kaum die 25° übersteigende, kubierte Gelände, an P.2115 bis zur Rugghubelhütte hoch. Langsam aber stetig bringt man so die Höhenmeter hinter sich. Bei der Rugghubelhütte P.2290 mach ich mein erste Verpflegungspause und geniesse den wunderbaren Rundumblick der Hütte. Erstaunlicherweise erhält die Hütte trotz des grandiosen Wetters kaum Besuch. Was Closed alles ausmachen kann!

 

Nun ist der Zeitpunkt erreicht, an dem die Schneeschuhe ihrem gedachten Zweck zugeführt werden können.

Ich peile das Rot Grätli mein nächstes Etappenziel an. Durch das langsam aber stetig ansteigende Gelände komme ich zügig voran. Ich durchquere Hinter Rugg, Bim Wasser, erreiche P.2442 und schliesslich das Rot Grätli P.2559.

Das hier recht flache Gelände ist eigentlich ungefährlich. Im Moment ist allerdings doch einiges an Vorsicht geboten. Die Schneedecke ist noch zu wenig mächtig und gesetzt.

Wie andere mit Kalkfelsen durchsetztes Gelände, weist auch dieses einig recht tiefe Löcher auf. Die teilweise nicht tragende Schneedecke, macht das begehen deshalb etwas mühsam.

 

Meine ursprüngliche Idee war über das Rot Grätli direkt zum Engelberger Rotstock hoch zu steige. Vor der kurzen Kletterpassage bin ich schliesslich von meine Vorhaben abgewichen. Die mit Schneebedeckte Kletterstelle war mir dann mit Hundi doch etwas zu heikel. Ich steige als etwas gegen P.2559 zurück und steige bis auf etwa Höhe des Sommerweges der unterhalb des Rot Grätli entlang führt, hinunter.

 

Weiter folge ich ungefähr dem Sommerweg. Die Verhältnisse sind hier gut und ich kann die Höhe behalten. Nach einer kurzen Fels durchsetzten Passage quere ich den knapp den 30° steilen Südhang unterhalb des Engelberger Rotstocks und erreiche schon bald die Engelberger Lücke P.2686. Dies steilere Querung kann umgangen werden, in dem man etwas mehr nach rechts (Süden) ausholt.

 

Die letzten 130 Höhenmeter werden steil. In 37° steilem Gelände geht es über die Südwestflanke hoch. Zur Zeit ist dies schneefrei. Ich lasse deshalb meine Schneeschuhe auf der Engelberger Lücke zurück und wandere zum Gipfel hoch. Na ja, ein wirklich tolles Erlebnis ist diese steile Flanke nicht. Die von der Rugghubelhütte gesehene, formschöne Pyramide, stellt sich hier als eine richtige Schutthalde dar. Zwei Schritte vor, einer zurück ist das Motto. Nach mehrmaligem mürrischen Gefluche über das Geröll stehe ich schliesslich auf dem Engelberger Rotstock P.2818. Bei einem kaum spürbaren Lüftchen geniesse ich die atemberaubende Aussicht und Stille.

 

Abstieg

Leider muss ich schon bald wieder aufbrechen. Die Zeit drängt. Ich muss dringend die letzte Bahn um 17:00 vom Ristis nach Engelberg erwischen.

Deswegen musst auch ich mein zweites vorhaben den Wissigstock noch zu besteigen auf ein andermal verschieben.

Bin natürlich auch selber schuld. Am Morgen hatte ich meinen Autoschlüssel auf dem Weg zwischen Parkplatz und Talstation verloren. Dies habe ich erst im Ristis bemerkt.

Nach einem Rückruf zur Talstation, waren sie dort bereit meinen Schlüssel zu suchen. Was mit Erfolg gekrönt war, was zur Folge hatte, dass mein Autoschlüssel abholbereit in der Talstation liegt. Da sie spätestens um 17:30 Uhr Feierabend haben, wollte ich sie nicht warten lassen und pünktlich unten sein.

 

Also mache ich mich auf den Rückweg, den ich auf der Aufstiegsroute zurück lege. Lediglich das Rot Grätli lasse ich an meiner rechten Seite vorbeiziehen, um keine Zeit zu verlieren. Um 16:30 komme ich schliesslich im Ristis an, besteige die Bahn und gondle abwärts.

 

Mit grossem Dank hole ich meinen vermissten Schlüssel ab, besteige mein Auto und fahr nach Hause.

 

 

 

Startpunkt

Ristis 1601m

 

Ziel

Engelberger Rotstock 2818m

 

Anforderungen

Tour benötigt einige male gut Kenntnisse im einschätzen der Lawinengefahr, da mehrmals Hänge von 30°-37° durchquerte werden müssen.

Hüttenweg zwischen P.1880 und Tüfelstei / ab Rot Grätli hoch zur Engelberger Lück / Südwestflanke des Engelberger Rotstocks.

Lange Tour die einiges an Ausdauer erfordert. Nur bei sehr sicheren Verhältnissen möglich.

Für die letzten 130m zum Gipfel sind ev. Steigeisen und Eispickel notwendig.

 

Hangrichtung

Süd, Südwest bis Südost

 

Lawinengefahr

Hüttenweg zwischen P.1880 und Tüfelstei um die 35° steil.

Ab Rot Grätli bis Engelberger Lücke im Schnitt 30° steil.

Südwestflanke, letzten 130m zum Gipfel, im Schnitt 37° steil.

Teilweise können steilere Passagen mit einem kleinen Umweg umgangen werden.

 

Material

Übliche Schneeschuhausrüstung, LVS, Lawinenschaufel und -Sonde

ev. Steigeisen und Eispickel.

 

Zusätzliche Info

http://www.brunni.ch/

http://www.rugghubel.ch/

 

Hinweise zur Zeit: Ich hatte für die gesamte Strecke 6 ½ Stunden, war allerdings sehr sportlich unterwegs. Verhältnisse waren einfach und machten dies möglich.

 

Bei mehr Schnee (oder ab Brunni) und in gemässigtem Tempo müssen mindestens 8 bis 9 Stunden veranschlagt werden.

Im Hochwinter ist dies eine Zweitages Schneeschuhtour mit Übernachtung in der Rugghubelhütte.

 

Fazit

 

  • Tolle Schneeschuhtour in alpinem Gelände auf einen grandiosen Aussichtsgipfel
  • Klassische Schneeschuhtour, da relativ viel Flachlauf.
  • Im Hochwinter wird Tour von der Bannalp unternommen / in der Regel Zweitagestour
  • Teilweise steilere Passagen zu überwinden
  • Tour erfordert sicheres gehen mit Schneeschuhen
  • Gut Kenntnisse über Beurteilung der Lawinensituation.
  • Lange Tour die einiges an Ausdauer erfordert.
  • Schwierigkeiten sind sehr stark von den Verhältnissen abghängig
  • Für Hunde kein Problem, Achtung: Wild / Man bewegt sich teilweise in Wildruhezone
  • Ab Ristis befindet sich ein markierter und gesicherter Schneeschuhtrail

 

Genaue Route

Ristis P.1601, Ruchweg P.1630, Rigidalstafel P.1748, Vogleloch, P.1880, Tüfelstei, Planggstafel P.1964, P.2115, Tritt, Rugghubelhütte P.2290, P.2282, Hinter Rugg, Bim Wasser, Rot Grätli P.2559, Engelberger Lücke P.2686, Südwestflanke, Engelberger Rotstock P.2818

Rückweg auf selber Route.

 

Alternativ

Wissigstock

Schneeschuhtrail rings um Engelberg, Brunni und Ristis

Titlis


Tourengänger: Lulubusi


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