Über Suonenwege auf die Belalp


Publiziert von Mo6451 , 17. Oktober 2012 um 23:43.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:17 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1054 m
Abstieg: 148 m
Strecke:12 km - Mund - Tähischinu - Stigwasser - P 1344 - Obersta - Chittumatte - Nessel - Bäll - Belalp

Dank Mitfahrticket ging es heute mal wieder etwas weiter weg, ins Oberwallis. Der Schnee der letzten Tage hatte die Wahl etwas schwierig gemacht, da wir nicht wussten, inwieweit die Sonne den Schnee wieder zum schmelzen gebracht hatte. Und so entschieden wir uns, die 2.000 m-Grenze nicht zu überschreiten Die Wahl fiel auf eine Wanderung von Mund hinauf auf die Belalp.

Als wir um 9.40 h in Mund aus dem Postbus stiegen, pfiff uns ein kalter Wind um die Ohren. Da hieß es erst einmal warm anziehen, zumal sich bei mir offensichtlich eine Erkältung im Anzug befindet. Wie gut, dass ich auch schon die Mütze in den Rucksack gesteckt hatte. Gut verpackt ging es weiter duch das kleine Dorf Mund. Das Safranmuseum am Anfang der Straße war leider geschlossen. Mund ist ein kleines attraktives Dorf, in dem viele alte Häuser liebevoll restariert wurden und so der Charakter erhalten blieb.

Unser erstes Ziel war das Stigwasser, eine Suone die sich am Felsen entlang zieht und auf der anderen Seite jede Menge Tiefblicke bereithält. Dementsprechend schmal ist der Weg, der die Suone begleitet. Der Weg liegt im Schatten, der Rasen ist feucht, da waren Fehltritte nicht erlaubt. T3

Bald öffnet sich das Gelände und man gelangt an die Überquerung des Mundbaches, eine schöne Steinbrücke führt hinüber. Geradeaus würde man bei P 1655 Strick erreichen. Wir aber überquerten bei Üssers Senntum den Mundbach und erreichten so die zweite Suone, die Obersta im Gredatschtal.  Nicht mehr ganz so schmal die Wege, dafür aber äußerst attraktive Tunnel, durch die nicht nur die Suone fließt, sondern auch der Wanderweg führt. Da ich vorher etliche hikr-Berichte studiert hatte, hatte ich vorsichtshalber eine Taschenlampe mitgenommen.

Bei P 1269 verlassen wir den Suonenweg und von nun an geht es nur noch bergan. Ungefähr bei P 1420 stoßen wir dann zunehmend auf eine geschlossene Schneedecke. Zwischenzeitlich hatte sich die Sonne stärker durchgesetzt, der Schnee verwandelte sich teilweise in Wasser und die Wege wurden etwas rutschig. Begegneten uns an den Suonenwegen noch hier und da ein Wanderer, trafen wir hier nur noch eine Wanderin beim Abstieg. Der Wind wehte immer noch recht kühl und bei Chittumatte suchten wir uns ein windgeschütztes Plätzchen für die Mittagspause. Die kleinen Häuser hier waren alle verschlossen.

Bei P 1662 verließen wir den Wald, der Boden war nun durchgängig mit Schnee bedeckt, die Wegfindung nicht ganz einfach, zumal es viele unterschiedliche Spuren gab. Aber die Richtung hieß nach Norden und der Weiler Nessel kam bald in unser Blickfeld. Ein Bewohner harrte noch in seinem Haus aus, alle anderen hatten die Häuser schon verlassen. Wir sprachen kurz mit ihm, er genoss die Ruhe hier oben. Der weitere Weg war nun nicht mehr schwierig, es gab deutliche Fußspuren, von der Belalp war schon Jemand hier herunter gekommen.

Bei P 2019 musten wir uns dann entscheiden, entlang der Nessjeri oder über den normalen "Weg" hinauf nach Bäll. Da wir beide den Weg entlang der Suone nicht kannten, entsprechende Spuren nicht vorhanden waren nutzen wir den normalen "Weg". Auf Grund der Nässe entpuppte der sich teilweise selbst als Suone, wir wateten durch stehendes Wasser. Dank Goretex-Schuhe blieben die Füsse trocken. Die Kulisse, die uns auf den Weg hinauf zur Belalp begleitete war schon beeindruckend. Lagginhorn und Mischabel konnten wir bestimmen, bei den anderen Bergen mussten wir passen. T2

In Bäll sind schon alle Vorbereitungen für den Winter getroffen, allerdings sind die meisten Häuser noch verschlossen, ebenso wie die Restaurants. Sieht alles ziemlich traurig aus. Bis zur Belalp war es nun nicht mehr weit und der Weg dorthin ist schon fast eine Straße. Die Sommersaison vorbei, die Wintersaison nocht nicht angefangen , war es auch hier ziemlich traurig, weil die meisten Häuser unbewohnt sind. T1

Wir hatten Glück, 10 Minuten später brachte uns die Gondel hinunter nach Blatten und etwas später der Postbus zurück nach Brigg. Eine wunderschöne und beeindruckende Wanderung ging zu Ende. Da konnte uns auch der Fahrleitungsschaden zwischen Brigg und Bern die Laune nicht verderben, selbst den Umstand, dass der Anschlusszug in Bern weg war, ließ uns ziemlich kalt. Zu schön waren die Eindrücke dieser Wanderung. Und so zuckelten wir mit der Regionalbahn über Konolfingen und Escholzmatt zurück nach Luzern.

Heute konnten wir beides genießen, den Herbst und den beginnenden Winter.

Tour mit Eduard.


Tourengänger: Mo6451


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